Zitat Vegbudsd:
Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Hersteller, die vegane und tierbasierte Produkte im Programm haben, die veganen extra schlecht produzieren, um potenzielle Umsteiger abzuschrecken. Sagen wir es mal so, wäre ich skrupelloser Hersteller und Großverdiener mit Fleischprodukten würde ich auch versuchen, mein profitables Geschäftsmodell zu schützen. Und Thomy ist keine kirchmausarme Klitsche, sondern mit Werbemillionen wohlausgestattete etablierte, tierleidprofitprouzierende Herstellerfirma, die möglicherweise erkennt, dass gerade ihre Felle beginnen wegzuschwimmen.
Firmen sind zunächst einmal gewinnorientiert. Das heißt, sie würden nichts produzieren, wovon sie nicht glauben, dass es sich verkauft. Ein Produkt rein zur Abschreckung zu produzieren wäre viel zu teuer. Vegane Produkte haben einen gewissen Marktanteil. Dementsprechend geht der Anteil der nicht veganen Variante leicht zurück. Bringen Firmen wie Nestlé nun ein veganes Produkt auf den Markt, machen sie das, um an diesem Markt teilzuhaben.
Man könnte also wirklich sagen, ihnen schwimmen die Felle weg, aber ich denke, dass das eine gute Entwicklung ist, zeigt es doch, dass „vegan“ auch bei den großen Playern angekommen ist, die wirklich etwas bewirken können. Entscheidet Thomy, die Mayonnaise in Zukunft ohne Eier herzustellen, nützt das viel mehr Hühnern als wenn ich für mich für mich allein entscheide, meine Mayonnaise aus Sojamilch selbst herzustellen.
Dass diese Produkte oft geschmacklich nicht so der Renner sind, liegt wohl eher an der mangelnden Erfahrung der Produktentwickler, die sich nicht unbedingt selbst vegan ernähren und auch nicht die Ansprüche an das Produkt haben wie es zum Beispiel jemand hat, der bei Wheety arbeitet oder ein solches Unternehmen führt. Wie du schon richtig schreibst, wird ein Großteil der Produkte noch immer auf Basis tierischer Erzeugnisse hergestellt, weswegen es eine Herausforderung darstellt, ein neues Produkt komplett ohne diese zu entwickeln, und andere Hersteller werden ihr Wissen sicher nicht mit der Konkurrenz teilen.
Traditionell werden viele Produkte in der Industrie noch mit tierischen Zutaten hergestellt. Diese Zutaten sind oft günstiger, wie zum Beispiel Milchpulver, und der Verarbeitungsprozess ist erprobt, das Produkt ist dem Verbraucher in Geschmack und Konsistenz vertraut. Jede Veränderung stellt ein Risiko dar. Es gibt tatsächlich Kunden, die ein Produkt nicht mehr kaufen, nur weil vegan oder halal darauf steht, auch wenn es vorher auch schon vegan oder halal war. Die meisten Konsumenten sind nun mal leider nicht vegan oder vegetarisch.
Dennoch oder gerade deshalb finde ich es wichtig, dass große Unternehmen wie Nestlé diese Umstellung angehen, auch wenn es anfangs etwas holprig ist.