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Tierrechtskongress in Leipzig 1.-3.Oktober 2021

Erstellt 16.06.2021, von Sunjo. Kategorie: Regional vegan. 12 Antworten.

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Themen-Startervegan2.850 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
Tierrechtskongress in Leipzig 1.-3.Oktober 2021
16.06.2021
Benutzerbild von Salma
vegan2.462 PostsweiblichBerlinLevel 3
18.06.2021
Hallo Sunjo, willst Du hingehen?


Ich war einmal bei der Tierrechtskonferenz von Peta in Berlin, und das war super interessant!

Benutzerbild von Sunjo
Themen-Startervegan2.850 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
18.06.2021
Wenn ich Zeit hab, unbedingt, ja. Da kann ich mich jetzt aber leider noch nicht festlegen, sondern erst ein paar Wochen vorher.

Benutzerbild von Sunjo
Themen-Startervegan2.850 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
27.08.2021
Hab mich jetzt angemeldet. Ein paar der Nasen kennt man schon - das erhöht die Vorfreude :clap: - und auch sonst klingt das Programm spannend

Benutzerbild von Sunjo
Themen-Startervegan2.850 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
02.10.2021
Ich schreib mal hier meine Eindrücke von heute. Leider war ich heute mal wieder besonders schlecht im Leute ansprechen, so dass ich zwar Leute wiedererkannt habe, aber nicht mit ihnen ins Gespräch gekommen bin. Unter anderem zwei Leute vom humanistischen Pressedienst (eventuell aus privatem Interesse - ich hab ja nicht nachgefragt ;-) ), Hartmut Kiewert mit seinem Stand und dann natürlich die Vortragenden.
Nur am Stand von "Pro Lebensglück" hab ich mich dann doch mal kurz unterhalten. Das war aber tatsächlich auch motivierend :-)

Gehört hab ich den Vortrag von Patrick Schönfeld (Der Artgenosse) zum Thema "(Ver)käufliche Ideale – Veganismus im Kapitalismus" - Hier ging es um den Konflikt innerhalb der veganen Szene, ob man sich nun freuen soll, dass auch tierausbeutende Großkonzerne auf den veganen Zug aufspringen, oder ob dies ein Verrat an den Idealen des Veganismus ist.
Danach war ich abseits des Kongresses unterwegs und wollte zum Vortrag "KZ-Vergleiche in der Tierrechtsbewegung. Warum eine Legebatterie kein Vernichtungslager ist" zurück sein, hab vorher aber noch den zweiten Teil der Präsentation zur bioveganen Landwirtschaft (konkret die Präsentation von Daniel Hausmann) hören können.
Die Argumente, KZ-Vergleiche bzw. Gleichsetzung des Leids verschiedener Gruppen besser sein zu lassen, haben mich überzeugt, sind aber zu umfangreich, die hier in Kürze wiederzugeben (das war mehr oder weniger ein wissenschaftlicher Vortrag aus der Soziologie).
Vom Thema "Digitale Selbstverteidigung" hab ich mich nur berieseln lassen. Zumindest momentan fühl ich mich nicht aktivistisch genug, um meine Identität zu verschleiern ;-)
Der Vortrag zum Thema Lebenshöfe war dann wieder eher schön, zum Teil natürlich Anknüpfung und Wiederholung zum Film "Butenland". Erwähnenswert dazu wäre vielleicht nochmal https://www.bevela.de/ die Begleitung zur veganen Landwirtschaft. Sie hatten ein Milchbauern als Beispiel, der auf Bio umstellen wollte, das dann aber aufgrund der Auflagen nicht machbar fand und seit zwei Jahren (Verträge mussten noch erfüllt werden), den Umstieg vollzieht.
Inhaltliches Highlight war für mich der Vortrag von Anna-Lena Klapp zum Thema Feminismus und Intersektionalismus in der Tierrechtsbewegung. Kurz zusammengefasst: wenn wir die Welt verändern wollen, dürfen wir nicht entweder die eine Hälfte (Frauen) oder den größeren Teil der Weltbevölkerung (People of Color) ignorieren und ausgrenzen. Wir brauchen sie. Ihr Buch "Food Revolte" ist jetzt auf meiner Buchwunschliste spontan erstmalig aufgetaucht und auch gleich ganz oben :-D
Zum Abschluss des Vortragsteils hatten wir dann noch Hilal Sezgin per Videokonferenz dabei. Ein bisschen aufbauend auf den vorherigen Vortrag ging es um Care-Arbeit und die Verantwortung, die man hat, wenn man für andere (Kinder, die man erzieht, oder Tiere, die man hegt und pflegt) Entscheidungen treffen muss und dabei möglichst gut auch den Willen des betroffenen Wesens zu berücksichtigen. Die Vorträge von Hilal Sezgin sind immer schön - sie hat so eine herzerwärmende herzliche Ausstrahlung :heart:

1x bearbeitet

Benutzerbild von Sunjo
Themen-Startervegan2.850 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
04.10.2021
Auch der Sonntag war reich an Vorträgen und Gedankenanregungen.
Den Beginn machte der Vortrag: "Hauptsache für die Tiere, Hauptsache vegan – echt jetzt? Für eine emanzipatorische Tierrechtsbewegung!", der sehr gut zu dem Vortrag vom Vortag von Anna-Lena Klapp passte. Zusammengefasst: Veganismus ist nicht die Lösung für alle Probleme und rechtfertigt nicht, mit sexistischen, rassistischen oder anderweitig diskriminierenden Botschaften zu werben und damit anderen sozialen Gerechtigkeitsbewegungen in den Rücken zu fallen. Selbst wenn man damit einzelne ewiggestrige zum Veganismus bekehren könnte, wird man mit solchen Botschaften gleichzeitig eine oder mehrere viel größere Gruppen verprellen und der veganen Bewegung und vor allem den Tieren einen Bärendienst erweisen (Bodyshaming und Health Shaming möchte ich speziell für unser Forum in diesem Zusammenhang mit erwähnen).
Im Vortrag "Wildtierleid als Herausforderung für unsere moralischen Intuitionen und politischen Überzeugungen" wurde auf zwei verschiedenartige Probleme und deren Lösungen eingegangen. Zum einen akute Not z.B. durch Brände, Dürren, Überschwemmungen - in diesem Fall sollte der Mensch durchaus auch leidvermindernd in die Natur eingreifen und Tiere retten. Im Normalfall gibt es schon rein aufgrund der andauernden Evolution und zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts permanent Tierleid (Beispiel: Überproduktion von Fischeiern, von denen am Ende nur wenige überhaupt durchkommen). Da gibt es irgendwelche "schlauen" Leute, die meinen, man könnte sowohl bei den "Opfern" als auch den Raubtieren per Genmanipulation eingreifen, das gesamte Ökosystem umbauen und damit Leid vermindern - der Mensch als paternalistisches Wesen, eine neue Form von Speziesismus, die zwar anerkennt, dass alle Tiere leiden und deren Leid auch zu berücksichtigen ist, aber sich in der Überlegung zu möglichen Lösungen maßlos selbst überschätzt. Ich denke, einen derartig umfassenden Einmischungsansatz, dessen Folgen wir mit Sicherheit nicht überblicken können, sollten wir weit von uns weisen.
Der Vortrag "Ziviler Ungehorsam – Notwendigkeit der Radikalisierung?" war eine Zusammenarbeit mit Ende Gelände und sehr spannend. Gestern abend hatte ich dazu passend noch einen Artikel gelesen, dem sehr zustimme: https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2021-09/klimabewegung-klimakrise-fridays-for-future-friedliche-demonstration-radikalisierung-gewalt
Den Vortrag von ProVeg zu versteckten tierischen Bestandteilen in Lebensmitteln, Kosmetik und Non-Food habe ich nur am Anfang verfolgt und dann zur Essenspause genutzt.
Ein Vortrag ist ausgefallen, so dass wir dann wieder im Zeitplan waren. Im vorletzten Vortrag hatte Hartmut Kiewert seine Bilder und die Ideen dazu vorgestellt - er hat übrigens die gesamten Einnahmen aus den Verkäufen während des Kongresses an den Kongress gespendet. :heart:
Highlight und Abschluss des Kongresses war dann der Vortrag von Mark Benecke. Spannend fand ich, dass er sich schon die vorherigen Vorträge mit angesehen hatte und direkt in seinem eigenen Vortrag noch einmal darauf eingegangen ist: Eingriffe in die Natur zur Verminderung von Tierleid sind Quatsch, zu Animal Utopia (wie in den Bildern von Hartmut Kiewert) hat er ein Video aus Indien gezeigt, in dem eine Kuh eine stark befahrene Straße völlig unbeindruckt überquert hatte, weil die dort im Stadtbild einfach total normal sind und zum Vortrag von Ende Gelände hat er nochmal bekräftigt, dass er die verschiedensten Gruppen und deren Ansätze unterstützt (auch wenn er nicht alles für erfolgversprechend hält). Und er hat eindrücklich davor gewarnt, dass auch die friedlichsten Menschen sich Gewalt nicht mehr entziehen können, wenn es aufgrund des Klimawandels um Verteilungskämpfe von bewohnbarem Land und Ressourcen gehen wird. Ansonsten war sein Vortrag wie üblich vollgepackt mit harten Fakten, Statistiken und Hochrechnungen, die keinen Zweifel daran lassen, dass unsere beiden größten Probleme in der Welt der Klimawandel und das Massensterben sind. Sein Aufruf: wir müssen handeln, sofort und wirksam. Und anders als bei der Energiewende oder einem kompletten Systemwandel, kann jeder Einzelne durch die Entscheidung zur veganen Ernährung sofort etwas bewirken, ohne da noch groß auf die Politik warten zu müssen.

2x bearbeitet

Benutzerbild von METTA
vegan4.644 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
07.10.2021
Übrigens wurde von dem Konzert mit Lulu Henn ein Mitschnitt gemacht, habe ich gerade bei youtube gesehen:

https://www.youtube.com/watch?v=zVvFs0HJI38&t=79s


lieben Gruß
METTA

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
07.10.2021
@Sunjo: Ganz herzlichen Dank für die tollen Berichte. Die machen große Lust darauf, den nächsten Kongress zu besuchen.
:heart: :thumbup: :thumbup:

Benutzerbild von METTA
vegan4.644 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
08.10.2021
Ja wenn das vegane Laufcamp von LgL nicht wieder auf den gleichen Zeitpunkt fällt, würde mich das auch interessieren.
lieben Gruß
METTA

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
11.10.2021
Ok, Du läufst für mich mit, dafür fahr ich nach Leipzig... :wink:

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