Allgäuer Demeter-Hof stellt auf bio-vegan um

Ist das nicht ein wenig in die falsche Richtung gedacht? Was soll er denn mit den Kühen machen? Die Kühe sind so gezüchtet, dass sie Milch geben, d. h. er muss sie jeden Tag melken und füttern. Das Futter bekommt er im Idealfall von seinem Hof, allerdings benötigt er jetzt den Acker um Lebensmittel anzubauen, die er dann bio-vegan verkaufen kann. Wenn eine Kuh in "artgerechter" Freiland gehalten wird, braucht er pro Kuh 10 ha . Eine Umstellung des Hofes auf bio-vegan wird eben mit Kuhhaltung - eventuell auch aus Platzgründen gar nicht möglich sein. Das ist aber - wie vieles von dem hier genannten - Spekulation und Wunschdenken. In dem Artikel wird lediglich gesagt, dass die Kühe verkauft wurden. Alles andere habt ihr hinein interpretiert.

Hallo,


Ähnliche Gedanken hatte ich auch, aber ich glaube, das ist Wunschdenken, wenn die ehemaligen Milch-Kunden die Verantwortung nicht mittragen...

Wenn ein Bauer aus diesem tödlichen System aussteigt, braucht das Mut und Support. Er kann sich nicht einfach davon frei machen und einfach mit einem Klick umschalten.

Die Kühe kamen m.W. zu anderen Bio-Höfen. Es sollen vermutlich ein paar Kühe da bleiben, ohne Ausnutzung (steht ja im Artikel).



In Kürze gibt es einen weiteren Artikel zum Thema!
Bleib dran und sag es weiter

Vor allem läuft der Vertrag mit der Molkerei aus. Was soll er dann mit der Milch machen? Wegschütten?

Liebe Dana,
dieser Bauer hat löblicherweise alte Rassen und keine hochgezüchteten Turbokühe, wie man auf dem Foto sieht. Diese kann man trockenlegen, indem man sie nicht mehr deckt, d. h. in dem Fall, indem man den mitlaufenden Stier kastrieren lässt. Das wird von sehr vielen Lebenshöfen praktiziert und man muss dann auch keine Milch wegschütten. Den Vertrag mit der Molkerei hat er ja selbst gekündigt, die würden ihm sicherlich die restliche Milch noch abnehmen.
Es gibt z. B. die Möglichkeit, einen Verein zu gründen und die Tiere mit Patenschaften zu finanzieren.
Ich finde es ja sehr gut, was der Bauer da vorhat, aber man kann doch nicht die Kühe rausschmeißen, weil das zur neuen Gesinnung nicht passt. Das sind Tiere mit Gefühlen, keine Milchmaschinen!
Liebe Grüße
Crissie

Ich finde es auch traurig.
aber deine pauschale Verurteilung ist schon echt daneben.

Man kann ja auch Unterstützung anbieten, oder Plätze für die Kühe suchen. Warum bietest du nicht an, die Patenschaft für 1-2 Kühe zu übernehmen? 200-400 Euro im Monat sollen ja wohl drin sein...

Sollen nur Bauern bio-vegan werden dürfen, die alle ihre Tiere bis zum natürlichen Tod durchfüttern?

Und was, wenn die Bauern dann sagen "scheiß auf die veganer, dann machen wir weiter wie bisher"? ist damit irgendeinem Tier geholfen?

Ja, es ist verdammt traurig, das stimmt. Das sehe ich auch so. Aber was mich stört, ist dass ein solcher Bauer, der bereits umsteigen will, pauschal verurteilt wird.

Hallo Kilian,

ich hatte den Bauern nicht pauschal verurteilt, ich sage ja, dass ich es sehr gut finde, was er vor hat.
Wie Du vielleicht weißt, zahle ich bereits die Vollversorgung für drei Kühe und ich finde so etwas auch nicht so abwegig. Ich habe den Bauern bereits angeschrieben und gefragt, was aus den Kühen wird, mit dem Hintergedanken, hier evtl. zu unterstützen. Ich hatte das durchaus ernst gemeint, dass er einen Verein gründen könnte und Paten für die Kühe suchen. So was haben andere auch schon gemacht. Der Bauer mag wahrscheinlich seine Tiere gerne und ist vielleicht auch nicht so begeistert, sie wegzugeben.
Vielleicht wären ja hier im Forum noch mehr Leute bereit, Patenschaften zu übernehmen?

Viele Grüße
Crissie

Hallo Crissie
das finde ich gut, dass Du den Bauern angeschrieben hast !
Wegen Patenschaften: leider habe ich im Moment auch schon mehrere Patenschaften laufen, bei Erdlingshof (für Hühner) , bei Tierschutzbüro(2) und spende auch unregelmäßig für andere Projekte, also im Moment kann ich leider keine Patenschaft mit 200 € monatlich übernehmen, sondern nur sporadisch etwas spenden.
Aber vielleicht kannst Du mal berichten, wenn der Bauer Dir geantwortet hat. Könnte er denn nicht ein paar Kühe an Hof Butenland abgeben? Oder haben die keinen Platz mehr ? In der Schweiz, Kanton Zürich gibt es wohl auch einen Lebenshof, den ein Bauer gegründet hat, er hatte vorher Milchvieh von seinem Vater übernommen, aber irgendwann plagten ihn Gewissensbisse und er stellte seinen Hof um auf einen Lebenshof umgestellt: https://www.hof-narr.ch/
( Das habe ich über einen anderen Newsletter erfahren )
Lieben Gruß
METTA

Ja, das ist ein echtes Problem, und ich finde es sehr gut, dass hier d<arüber gesprochen wird, wie der Idealfall hätte aussehen können. Aber unabhängig vom Idealweg, der möglicherweise nicht gewählt wurde: Es ist supertoll, dass dieser Hof nicht mehr selbst bei der Tierausbeuterei und Tierzerstrung mitmacht. Dafür aber endlich ein richtig gutes Beispiel geliefert wird, dass auch vollkommen ohne öffentliche Unterstützung eine Landwirtschaft auf bioveganer Bsis möglich ist. Ich wünsche diesen Menschen allen Erfolg! Und wenn es die letzten Kühe aus diesem Hof waren, denen letztlich das sonst übliche Verfahren nicht erspart geblieben ist, so bin ich nicht bereit, ausgerechnet diesen Leuten daraus einen besonderen Vorwurf zu machen. Sicher wäre es schön gewesen, wenn auch diese Tiere bereits aus dem Wirtschaftsleben ausgegliedert worden wären.


Meine Kritik bleibt aber vor allem bei denen, die sich solche Umstellung gar nicht vorstellen können, sondern ungerührt und ohne Rücksicht auf die Tiere weitermachen wie bisher.

Tolle Leistung in jedem Fall, dass dieser Hof umsteigt und den Beweis antreten will, dass biovegan geht und sie davon leben können.

Viel Erfolg dafür.

Ich habe gerade ein ähnliches Projekt entdeckt - wurde von einem Bekannten von mir auf FB gepostet. Erst dachte ich, was hat Stephan mit Milchkühen am Hut und warum beteiligt er sich als Veganer am "Austrieb" und die Lösung:
"Projekt HerzMuht"
Unsere Vision:
Daher sind wir fest entschlossen, unsere Milchproduktion in den nächsten zwei Jahren einzustellen.
Wir wollen natürlich dennoch unsere Kühe bis zu ihrem Lebensende versorgen.
Wir wollen keine Kälbchen für die Milch, keine Viehhändler, langen Tiertransporte und Schlachthof mehr. Das Vertrauen, das mit den Tiere bei einer Weitervermittlung achtsam umgegangen wird, ist zerstört.
https://herzmuht-grossharthau.de/seite/projekt-herzmuht

Passt bitte auf...
Das konkrete Projekt kann ich nicht beurteilen, aber grundsätzlich kann jeder Milchbauer behaupten, er wollte umstellen und brauche Geld. Also prüft bitte solche Informationen sehr gründlich (auch anhand von Besuchen und externen, seriösen Quellen), bevor ihr Geld gebt.
Nicht, dass das Geld dann einfach nur ein Zusatzverdienst ist und den Tieren nichts bringt.