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Vegan einkaufen: Die 9 wichtigsten Tipps für Supermarkt und Co.

Vegan einkaufen - die 9 wichtigsten Tipps Bild: pixabay.com (bearb.)

Ihr seid gerade dabei, vegan zu werden und sucht nach Tipps für die ersten Einkäufe? Ihr fragt euch, worauf Ihr beim vegan einkaufen achten solltet?

Die gute Nachricht zuerst: Mittlerweile ist vegan leben nicht mehr schwer. In Supermärkten, Naturkostläden und Discountern findet ihr mittlerweile ein großes Angebot an veganen Fertigprodukten, von Käsealternativen über vegane Fleischprodukte bis hin zu Pflanzendrinks.

Wenn ihr es drauf anlegt, könnt ihr also (fast) genauso ungesund essen, wie zu vor-veganen Zeiten ;-). Vegan zu leben bedeutet ja nicht zwingend, gesund zu leben.

Tatsächlich ist vegan einkaufen vor allem eine Frage der Angewohnheit. Mit unseren 9 Tipps bist du also vorbereitet!

  • Kauft zu Beginn eures Vegan-Einstiegs genug Vorräte ein, damit ihr was zu essen habt, wenn euch der Hunger plötzlich überkommt. Nichts ist frustrierender, als mit Hunger einkaufen zu gehen und erst mal gucken zu müssen, was überhaupt vegan ist. Eine typische Abbruch-Situation! Wenn ihr vorbereitet seid, könnt ihr eure ersten Vegan-Einkäufe entspannt - und fast wie eine kleine Erlebnisreise - gestalten. Also: Zuerst Vorräte anlegen von den Dingen, die ihr bereits kennt. Dann: Weitere Produkte entdecken!
  • Lest bei verarbeiteten Produkten die Zutatenliste. Das ist zwar irgendwie klar, aber es geht dabei nicht nur um die Information selbst, sondern auch um die Routine. Denn wenn ihr es oft genug macht, werdet ihr darin eine Art Superkraft entwickeln. Tierische Zutaten (und auch Vegan-Siegel) springen euch dann praktisch ins Auge und oft genügt schon ein kurzer Scannerblick. So erkennt man übrigens Vegan-Profis :-)
  • Vegan-Siegel und -Zertifizierungen können richtig Zeit sparen. Der Begriff "Vegan" ist aktuell nicht rechtlich geschützt. Achtet auf bekannte Siegel wie z. B. das V-Label oder auf die Veganblume der Vegan Society.
  • Wenn von "veganen Produkten" die Rede ist, dann sind oft Alternativprodukte gemeint. Tatsächlich findet ihr die besten und gesündesten veganen Lebensmittel in der Obst- und Gemüse-Abteilung, bei den Nüssen und Hülsenfrüchten. Ganz ohne Vegan-Label. Vegan zu leben bedeutet nicht, unbedingt stark verarbeitete Lebensmittel essen zu müssen. Sie können den Umstieg erleichtern, aber gesünder ist es meist, wenn ihr möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel kauft.
  • Verarbeitete Lebensmittel sind nicht zwangsläufig ungesund. Es kommt auch auf den Grad der Verarbeitung an. Bei vorgekochten Hülsenfrüchten (Kichererbsen, Linsen und Co), Tiefkühlgemüse (am besten ungewürzt), Tomaten-Passata usw. könnt ihr also beherzt zugreifen und sie als Grundnahrungsmittel verwenden. Stark verarbeitete Produkte wie z. B. Fleischalternativen solltet ihr dagegen als Genussmittel einstufen und nur ab und zu verzehren.
  • Schreibt einen Einkaufszettel für die Grundnahrungsmittel. Vegan zu werden macht nämlich neugierig und kann einen dazu verleiten, all die spannenden (Fertig-)Produkte zu probieren und so allmählich zum "Puddingveganer" zu werden. Schreibt euch daher auf, was ihr einkaufen wollt, damit ihr auch an die gesunden Lebensmittel denkt :-). Falls ihr noch nicht 2-3 vegane Kochbücher besitzt, die eurem Koch-Level entsprechen, holt es jetzt nach! Übersicht: Die besten veganen Kochbücher.
  • Manche Zutaten klingen wie Tierprodukte, sind aber vegan. Dazu gehören zum Beispiel Milchsäure, Kakaobutter und Co. Allerdings erkennt man auch Tierprodukte nicht unbedingt am Namen. Karmin (E120) wird z. B. aus Läusen gewonnen. Echt wahr! Nutzt bei Unsicherheiten den Zutatencheck, um schnell nachzuschlagen, welche Lebensmittel vegan sind. Ihr könnt damit sogar ganze Zutatenlisten per Copy&Paste checken.
  • "Kann Spuren von X enthalten" - vegan, oder nicht? Auf vielen Produkten findet ihr den Hinweis, dass "Spuren von Tierprodukten" (Milch, Eier, ...) enthalten sein können. Diese können z. B. von Maschinen stammen, auf denen auch Tierprodukte verarbeitet wurden. Wenn ihr nicht gerade allergisch darauf seid, ignoriert diese Hinweise einfach. Solange in der Zutatenliste keine (absichtlich zugefügten) Tierprodukte enthalten sind, sind die Produkte (gemäß Pareto-Prinzip) vegan. Nach Pareto-Prinzip müsst ihr auch nicht unbedingt überprüfen, ob Aromen vegan sind, oder ob ein Saft mit Gelatine geklärt wurde (ihr könnt es natürlich trotzdem machen). Achtet auf das, was ihr in der Zutatenliste und den Produktinformationen direkt sehen könnt.
  • Kein übertriebener Perfektionismus. Toxischer Perfektionismus gehört zu den wichtigsten Gründen, aus denen Einsteiger entnervt aufgeben. Alle Vegan-Umsteiger haben Fehler gemacht. Auch im späteren Leben werden dir Fehler unterlaufen. Akzeptiere sie. Besser unperfekt vegan, als nach 2 Wochen zu scheitern. Lege den Fokus auf das, was du im Alltag ohne übertriebenen Aufwand erreichen kannst.
  • Beim vegan einkaufen Geld sparen. Vegane Fertigprodukte sind oft teurer als herkömmliche Tierprodukte. Das liegt auch daran, dass Tierproduktion aus Steuergeldern gefördert wird. Geld sparen kannst du, wenn du Produkte von Eigenmarken kaufst, statt von bekannten Marken (teure Ware ist oft auf Augenhöhe platziert, während die günstigeren Produkte weiter unten im Regal liegen). Viel Geld kannst du auch mit Ausschussware sparen. Dabei kann es sich z. B. um Lebensmittel mit kurzem MHD, aus Überproduktion oder mit kleinen Fehlern handeln.

Aller Einstieg ist leicht - jedenfalls mit ein wenig Vorbereitung. Und wenn du es entspannt und neugierig angehst, wirst du schon bald neue Lieblings-Lebensmittel im Supermarkt, Naturkostladen und im Discounter entdecken.

Ebenso wichtig wie eine Routine beim veganen Einkauf ist es auch, sich mit anderen Gleichgesinnten auszutauschen. Gerade wenn du dich in deinem Umfeld oft eher allein und unverstanden fühlst, können Online-Kontakte helfen. Auch unser freundliches veganes Forum bietet Rat und Rückhalt.

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Vegan einkaufen - worauf achten?
Letzter Beitrag: 19.03.2023, von BeaNeu.

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Autor: Redaktion

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