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Die 4 wichtigsten Gründe für eine vegane Lebensweise

Viele Gründe für den Veganismus
Viele Gründe für den Veganismus Bild: pixabay.com (Kombi)

Warum werden eigentlich immer mehr Menschen vegan? Aus welchen Gründen entscheiden sie sich für Veganismus? Eine berechtigte Frage, die sich immer mehr Menschen stellen!

In diesem Artikel stellen wir die 4 wichtigsten Gründe für eine vegane Lebensweise vor und gehen dabei auf Gesundheit, Tierschutz, Klima- und Umweltschutz, sowie den religiösen oder spirituellen Glauben ein.

Vegane Ernährung hat viele gute Gründe! Bild: Drazen / Adobe Stock

Viele Veganer haben sich zunächst aus einem persönlichen Hauptgrund für ihre Lebensweise entschieden, später aber weitere Gründe gefunden, die ihre vegane Entscheidung unterstützen. Manche entscheiden sich also z. B. aus Gründen des Tierschutzes und entdecken später auch die Vorteile einer veganen Lebensweise für die Umwelt.

Die hier aufgelisteten 4 Gründe für vegane Ernährung sind also die am meisten verbreiteten Hauptgründe.

Grund 1: Tierschutz & Moral: Jeden Tag unzählige Gründe für Veganismus!

Die meisten Menschen teilen den Wunsch, Tiere nicht unnötig zu quälen. Sie können es nicht ertragen, ein Tier leiden zu sehen. Die meisten Menschen können die ethischen Gründe also nachvollziehen, aus denen Veganer vegan leben.

Doch sie schieben eine Entscheidung auf, verdrängen den Gedanken daran.

Gewalt, die man im Alltag leicht verdrängt

Für Menschen in den Großstädten ist es einfach, die Tierquälerei in den weit entfernten Ställen auszublenden und zu verdrängen. Gleichzeitig verdrängen sie dabei aber auch einen Teil von sich selbst. Psychologen bezeichnen es als kognitive Dissonanz.

Veganer sind ganz normale Menschen. Viele berichten von einem Moment, in dem es Klick gemacht hat. Sie haben die eigene Verdrängung erkannt - und dann gehandelt.
Junges Kätzchen – nicht vegan, aber süß.
Glück gehabt, als Katze geboren worden zu sein. Bild: London looks (bearb.) Bildtitel: Kittens!, CC-BY

Die amerikanische Psychologie-Professorin Melanie Joy bezeichnet die willkürliche Unterscheidung zwischen "Nutz-" und "Haustieren" als Karnismus.

Der Karnismus sorgt dafür, dass selbst die größten Tierfreunde Tierprodukte aus Massentierhaltung essen. Karnismus macht Individualisten zu Konformisten. Karnismus ist eine Ideologie mit tödlichen Folgen für die Tiere. Es ist schwer, sie zu durchbrechen. Und umso wichtiger.

Vegan zu werden bedeutet, aus dem System der Gewalt auszusteigen. Viele Veganer sind Tierfreunde, aber keineswegs alle. Am Ende geht es vor allem um Fairness.

Warum auch für Milch und Eier Tiere leiden und sterben

Viele Menschen sind überrascht, wenn sie hören, dass auch für Milch und Eier Tiere leiden und sterben. Insbesondere dann, wenn sie sich ohnehin schon aus ethischen Gründen für eine vegetarische Ernährung entschieden haben.

Ethisch-moralische Gründe – wen essen, wen töten?
Ethisch-moralische Gründe – wen essen, wen töten? Bild: Fotolia.com (Kombi)

Tatsächlich sind einige Details der Milch- und Eierproduktion recht unbekannt. So auch die Sache mit den schwangeren Kühen.

Tote Kühe und Kälbchen:
Damit eine Kuh Milch gibt, muss sie erst ein Kalb zur Welt bringen. Erst dann setzt der Milchfluss ein. Nur ein kleiner Teil der Nachzucht wird weiter als Kuhmilch genutzt. Die meisten Kälbchen kommen in die Mast.

Die Mast ist eine Art "Resteverwertung" der überzähligen Milch-Kälbchen. Die Kälber sterben für die Milch. Selbst "Demeter"-Kälbchen landen deshalb bei konventionellen Mästern!

Die Mutterkühe werden im Alter von etwa 6 Jahren getötet, wenn ihr Milchfluss allmählich nachlässt.

Tote Hennen und männliche Küken:
In der Eier-Industrie werden die Hähne direkt nach dem Schlüpfen getötet. Das ist in Deutschland zwar seit 2022 verboten, allerdings transportieren die Brütereien die männlichen Küken einfach ins Ausland, wo es nicht verboten ist. Warum Küken und Hennen für Eier sterben müssen.

Eine Untersuchung der Uni Bern zeigte, dass fast alle (97%!) der untersuchten "Legehennen" einer verbreiteten Rasse gebrochene Kielknochen (Brustkorb) haben.
Auch für Eier werden Tiere getötet. Bild: Andrey / Adobe Stock
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Ethische Veganer wollen nicht nur das Töten beenden, sondern auch die Quälerei

Tiere leiden und sterben auch wegen der Haltung selbst. Denken wir z. B. an das Leid der Milchkühe in der Milchindustrie. Es geht den meisten Veganern also nicht nur um das Töten, sondern vor allem um die Vermeidung von unnötigem Leid.

Während die Werbung gern von "Tierwohl" und glücklichen Tieren spricht, leiden Tiere in Deutschland unter Dingen wie (klappe die Liste aus, um alle Methoden zu sehen):

Jahrelang im eigenen Kot: Milchprodukte werden selten mit realen Bildern beworben. Bild: pixabay.com (bearb.)

Die Tierindustrie mit all ihren Betrieben und Agrar-Verbänden gehört in Deutschland zu den zwei mächtigsten Industriezweigen mit der stärksten Lobbyarbeit (neben der Automobilindustrie).

Das Leid der Tiere ist kein "Kollateralschaden". Es passiert, wenn Verbraucher wegsehen. Aus dem Grund entscheiden sich immer mehr Menschen, Veganer zu werden.

Vegan, weil die Industrie nicht von selbst handeln wird

Die Hoffnung, dass sich die Industrie aufgrund von Verbraucherprotesten, Selbstverpflichtungen oder immer neuen "Tierwohl"-Labels von selbst ändern würde, erweist sich regelmäßig als Irrglaube.

  • In Bayern kämpfen Landwirte erbittert für eine Verlängerung der "Anbindehaltung", bei der Rinder monatelang angebunden an einem Ort ausharren müssen. Manchmal sogar ganzjährig. Tierschützer sprechen von erheblicher Tierquälerei.
  • Als 2022 das Töten männlicher Küken verboten wurde, gingen Züchtereien dazu über, die Tiere ins Ausland zu bringen - und sie dort zu töten.
  • Der Einsatz von Tierschützern gegen internationale Tiertransporte geht seit mehr als 30 Jahren - bislang ohne nennenswerte Erfolge.

Vegane Ernährung wirkt genau dort, wo es etwas bewegt. Die größten Veränderungen in der Tierhaltung wurden von Menschen eingeleitet, die vegan leben. Und dabei geht es nicht einmal um Perfektionismus, sondern um Ausdauer.

Deshalb ist es so wichtig, sich eine Sache klar zu machen: Vegane Ernährung ist die einzige Ernährungsweise, die die mutwillige Ausbeutung und Tötung von Tieren konsequent vermeidet - und stattdessen alternative Anbieter unterstützt.

Grund 2: Umwelt- und Klimaschutz

Wenn es um den Schutz unserer Umwelt und unseres Klimas geht, dann ist die Ernährung für uns als Privatpersonen der wichtigste Hebel. Bis zu 80% unserer persönlichen Treibhausgasemissionen können wir so einsparen.

Wenn es um Schutz von Umwelt und Klima geht, dann geht es um den Schutz von uns selbst und unserer Nachfahren.

Auch das Umweltbundesamt empfiehlt eine vegane Ernährung für Umwelt und Klima!
Für den Anbau von Futtermitteln aus Soja werden Urwälder zerstört.
Zerstörung natürlicher Ressourcen für Tierproduktion: Ein guter Grund, vegan zu werden. Bild: pixabay.com

"Veredelungsverluste" der Tierhaltung sind unvermeidbar.

Ein Beispiel macht direkt deutlich, aus welchem Grund vegane Ernährung so gut für Klima und Umwelt ist: Die "Veredelungsverluste" in der Tierhaltung.

Tiere wandeln nicht einfach Gras in Milch und Fleisch um. Im Gegenteil: Hochgezüchtete Milchkühe erhalten bis zu 70% ihrer Futter-Energie über Kraftfutter aus Ackerbau. Das meiste davon wird zu Gülle.

Tierhaltung macht natürliche Ressourcen zu Gülle. Wenn es um die Produktionsmengen geht, könnte man also sagen, die Tierhaltung ist vor allem eine Gülle-Fabrik!

Das Problem dabei: Die Futtermittel müssen erst einmal angebaut werden. Das erfordert Ackerflächen, die weltweit jedoch immer knapper werden. Nicht nur wegen der wachsenden Weltbevölkerung, sondern auch, weil viele intensiv bewirtschaftete Flächen auf Dauer nutzlos werden.

Die Böden verarmen, die fruchtbare Humusschicht wird zerstört, bis man nichts mehr darauf anbauen kann.

Urwälder werden gerodet, um stattdessen Tierfutter anzubauen. Bild: Adobe Stock (Kombi)

Der enorme Bedarf an Futtermitteln und Landfläche gefährdet in einer globalisierten Welt auch die Sicherheit der Ernährung in Europa.

Denn auch wir Menschen sind schließlich auf Lebensmittel aus Ackerbau angewiesen. Die Tierhaltung steht in Nahrungskonkurrenz zum Menschen.

Während immer noch Menschen verhungern, landen Futtermittel aus Ackerbau in den Trögen von "Nutztieren".

Warum Urwälder für Tierprodukte sterben

Um neue Anbauflächen für Futtermittel zu gewinnen, werden längst auch Urwälder gerodet, um an ihrer Stelle Soja und Co anzubauen, das dann in den Trögen der Tierhaltung landet. Es ist die Gülle von morgen.

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Allein die Tierindustrie in Deutschland verursacht jedes Jahr etwa 22 Milliarden Euro an Umweltschäden. Jeder deutsche Bürger muss dafür über seine Steuern mit ca. 250 Euro pro Jahr aufkommen!

Der Bedarf an Futtermitteln hat aber auch eine Kehrseite, denn das Futter verschwindet ja nicht einfach.

Wie Gülle unsere Anbauflächen überlastet

Wie schon erwähnt, produzieren "Nutztiere" große Mengen Gülle. In einem Kreislaufsystem würden Tiere Gras und Futter fressen, das auf eigenen Hofflächen angebaut wurde. In der Realität kommt Futter mitunter von der anderen Seite der Erdkugel.

Wir führen also große Mengen an Nährstoffen ein, die dann hier als Gülle auf den Feldern entsorgt werden.
Tierprodukte: Viel Gülle, wenig Nahrungskalorien Bild: K/Vegpool / pixabay.com

Denn klar, Gülle enthält zwar viele Nährstoffe aus den Futtermitteln und taugt daher grundsätzlich auch als Dünger. Zugleich gibt es aber viel zu viel Gülle.

Die "Entsorgung" auf den Äckern und Grünflächen führt zu einer langfristigen Übersättigung der Böden mit Nährstoffen. Man bezeichnet das als "Eutrophierung".

Tierhaltung macht Ressourcen zu Gülle. Bild: focus finder / Adobe Stock

Die Überlastung des Grundwassers mit Nitrat ist eines der bekanntesten Folgeprobleme dieser Gülle-Einbahnstraße. Und auch hier zahlen Verbraucher letztendlich für die Kosten der Trinkwasseraufbereitung.

Globale Tierhaltung treibt die Klimakatastrophe voran

Neben Gülle "produziert" die globale Tierhaltung Methan. Das unsichtbare Gas ist eines der wichtigsten Ursachen der Klimakrise.

Auch der Weltklimarat (IPCC) macht deutlich, dass die weltweiten Zahlen an "Nutztieren" dramatisch reduziert werden müssen, wenn wir die Klimakrise noch stoppen wollen, bevor sie unkontrollierbar wird.

Methan entsteht insbesondere in den Mägen und dem Mist von Wiederkäuern wie Rindern, Schafen und Ziegen.

Aus dem Grund sind konzentrierte Tierprodukte von Wiederkäuern, wie Butter, Käse oder Quark, ganz besonders schlecht fürs Klima. Und Rindfleisch ohnehin.

Eine vegane Ernährung kommt ohne die "Veredelungsverluste" der Tierhaltung aus und schont damit Umwelt und Tiere auf gleich mehreren Ebenen.

Warum vegane Ernährung eine hervorragende ökologische Alternative ist

Für die Erzeugung von veganen Produkten werden ebenfalls Rohstoffe angebaut. Auch vegane Ernährung erfordert also Anbauflächen. Zugleich entfallen die mit der Tierhaltung verbundenen "Veredelungsverluste".

Laut einer Studie des WWF von 2021 beansprucht vegane Ernährung allein 50% weniger Landfläche! [1]
Auf dem Gemüse-Acker gedeihen 50 verschieden Sorten!
Vegan leben bedeutet, Anbauflächen direkt zu nutzen. Bild: K/Vegpool

Hier nur einige Beispiele, warum vegane Ernährung aus ökologischer Sicht entscheidende Vorteile hat:

  • Anbauflächen werden direkt für die Erzeugung von Lebensmitteln genutzt (keine Verluste über Gülle),
  • durch die direkte Nutzung werden weniger Anbauflächen benötigt (kein "Umweg" über die Tierhaltung),
  • dadurch werden auch weniger Düngemittel und Pestizide benötigt,
  • auch die Verarbeitungsschritte und Transporte von Futtermitteln entfallen,
  • es entsteht kein Methan aus den Mägen von "Nutztieren".

Immer mehr Menschen leben vegan, weil sie ihre Lebensgrundlagen schützen und bewahren möchten.

Auch der Schutz des Grundwassers ist ein Grund, vegan zu werden. Bild: pixabay.com
Übrigens: Bringt Vegan, Bio oder Regional am meisten?
Aus ökologischer Sicht eindeutig die vegane Ernährung!
Bio und Regionalität verringern den ökologischen Fußabdruck der Ernährung aber noch weiter.

Die ökologischen Gründe für eine vegane Ernährung zeigen, wie groß der Einfluss unserer Ernährung ist!

Vegane Ernährung wirkt auf Dauer. Es geht daher nicht um Perfektionismus. Wir empfehlen eine vegane Lebensweise nach dem Pareto-Prinzip (95% vegan).

Es ist nur eine Frage von neuen Routinen. Wir müssen auch als Veganer nicht auf Lebensqualität verzichten. Im Gegenteil!

Grund 3: Gesund vegan alt werden

Vegane Ernährung ist so gesund - jedenfalls, wenn wir sie gut gestalten!

Die Ernährung ist der wichtigste Gesundheitsfaktor, den wir direkt und mit einfachen Mitteln beeinflussen können (mal abgesehen von einem Rauchstopp).

Wissenschaftliche Experimente haben sogar gezeigt, dass wir mit einer gut geplanten, gesunden Ernährung selbst bei ungünstiger genetischer Veranlagung gesund alt werden können.

Unsere Ernährung hat sogar Einfluss auf unsere Gene! Der medizinische Forschungsbereich der "Epigenetik" beschäftigt sich mit diesem faszinierenden Thema.

Tierprodukte gehören zu den Hauptursachen für "Zivilisationserkrankungen" wie Diabetes Typ 2, Übergewicht, koronare Herzerkrankungen und verschiedene Arten von Krebs. Und: Sie sind lange nicht so "natürlich", wie sie uns vermarktet werden! Beispiel: Warum Kuhmilch so unnatürlich ist.

Gesunde, pflanzenbasierte Ernährung schützt die Gesundheit und verbessert die Lebensqualität. Bild: pixabay.com

Die WHO warnt sogar seit Jahren vor den Krebsrisiken durch rotes, verarbeitetes Fleisch!

Das Gute: Viele Veganer stellen fest, dass sie sich schon nach wenigen Wochen gesundheitlich viel besser fühlen. Und zwar auch dann, wenn sie sich nicht strikt an sämtliche Empfehlungen einer gesunden Ernährung halten.

Sogar Fertigprodukte können ab und zu vorkommen - nur natürlich vegan.

Schon klar: Vegane Ernährung ist nicht immer gesund. Auch Veganer sollten auf ein paar Dinge achten, um das volle Potential einer veganen Ernährung für sich zu nutzen.
Eine vegane Ernährung ganz ohne industrielle Fertigprodukte ist sogar besonders gesund. Bild: rh2010 / Adobe Stock

Veganer profitieren jedoch bereits von diesen zwei ganz grundlegenden und unbestreitbaren Vorteilen: Der geringeren Energiedichte veganer Grundnahrungsmittel - und von den Ballaststoffen aus Obst und Gemüse.

Klar, vegane Ernährung an sich bedeutet noch lange nicht, dass man dadurch zum Gesundheitspapst wird. Auch als Veganer kann man Pommes, Fertigpizza und Süßkram essen. Es kommt also auch darauf an, wie man die eigene vegane Ernährung gestaltet.

Und es gibt genug Gründe, sich einmal genauer damit zu beschäftigen!

Die Lebenserwartung in Deutschland ist zwar hoch - doch die Lebensqualität lässt oft schon im Alter von 50-60 Jahren stark nach. Wir leben also nicht nur länger - wir leiden auch länger.

Übergewicht und Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2, Rheuma, Arthritis und Gicht führen bei vielen Menschen zu starken Leiden und ziehen zudem häufig noch weitere Erkrankungen nach sich.

Es sind Krankheiten, die oft erst durch einen übermäßigen Verzehr von Tierprodukten begünstigt werden.

Gesunde vegane Ernährung und Bewegung halten fit! Bild: lordn / Adobe Stock

Den lang ersehnten Ruhestand mit Schmerzen und Bewegungslosigkeit verbringen? Lieber nicht!

Immer wieder erfahren wir von Menschen, die nach dem Umstieg auf eine vegane Ernährung ganz neue Energie verspürt haben. Die richtig Lust gewonnen haben, endlich wieder gesund und aktiv zu leben - und dabei auch noch etwas Gutes für Tiere und Umwelt zu leisten.

Gute Gründe, es selbst einmal zu probieren!

Grund 4: Religion und spiritueller Glaube

Neben den genannten Gründen entscheiden sich manche Menschen auch aus religiösen und spirituellen Gründen für eine vegane Lebensweise.

Dass vegane Ernährung in Bibel, Tora und Koran keine wichtige Rolle spielt, liegt schon daran, dass sich die wichtigsten Schriften und Bräuche schon vor hunderten oder tausenden von Jahren entwickelt haben. In einer Zeit also, als industrialisierte Tierhaltung, Gentechnik und Urwaldrodung unvorstellbar waren.

Vegane Ernährung wird als moderne Antwort auf moderne Probleme gesehen und kann so die Weisheit der Tradition mit den Anforderungen von heute verbinden.

Auch religiöse Gründe sprechen mitunter für eine vegane Ernährung. Bild: pixabay.com Bildtitel: Stained Glass Angel 1, CC-BY

Vegane Ernährung spielt in den religiösen Gemeinden eine unterschiedlich große Rolle.

Bei den Siebenten-Tags-Adventisten hat sie einen bedeutsamen, gesundheitlichen Stellenwert. Nicht alle Adventisten essen ganz vegan, viele aber schon.

Der Weltöffentlicheit wurde dies auch durch die "Adventist Health Study" bekannt, die in Loma Linda (Kalifornien) durchgeführt wurde, einer so genannten "Blue Zone", wo die Menschen besonders gesund alt werden.

Auch Hare-Krishna-Anhänger leben weitgehend vegan, einige machen aber Ausnahmen bei Milchprodukten.

Auch im Jainismus leben viele Gläubige vegan.

Ebenfalls an veganer Ernährung orientiert ist die Religion des Universellen Lebens. Die Glaubensgruppe um Prophetin Gabriele Wittek betreibt "friedfertigen Landbau" ohne tierische Dünger und engagiert sich zudem aktiv gegen Jagd und Massentierhaltung.


Zusammenfassung: Viele gute Gründe für Veganismus!

In dieser Zusammenfassung haben wir die vier wichtigsten Gründe für vegane Lebensweise vorgestellt. Natürlich lassen sich nicht alle einzelnen Aspekte in einem einzigen Artikel zusammenfassen. Deshalb empfehlen wir euch, durch unser breites Artikel-Angebot zu stöbern und euch auch an anderer Stelle inspirieren zu lassen.

Toll gemacht!
Viele gute Gründe, entspannt vegan zu werden! Bild: Fotolia.com

Und ganz am Schluss möchten wir noch auf den Grund hinweisen, der trotzdem viele Menschen davon abhält vegan zu werden: Die Angst vor dem sozialen Ausschluss.

Der wichtigste Grund gegen vegane Ernährung

Der wichtigste Grund gegen vegane Ernährung ist die Angst vor der sozialen Ausgrenzung. Das greifen wir auch (ein bisschen provokativ) in unserem veganen Tauglichkeitstest auf.

Ganz im Ernst: Die Angst davor, was Freunde und Familie denken könnten, lässt viele Menschen beim Gewohnten verharren. Auf Kosten der Tiere, auf Kosten von Umwelt und Klima, auf Kosten der eigenen Gesundheit. Und mitunter auch auf Kosten von Glaube und Karma.

Wer sich überlegt, vegan zu werden, sollte das wissen - und genau auf das innere Bauchgefühl hören. Und es sorgfältig hinterfragen.

Entgegen aller Vorurteile entpuppt sich der Vegan-Umstieg in der Regel als eine Frage neuer Routinen. Nach 4-6 Wochen haben sich neue Routinen entwickelt, und die neue Lebensweise wird einfacher und leichter. Nur, dass man sich vielleicht ein bisschen leichter ums Herz fühlt.

Wegen der Tiere, die man von unnötiger Grausamkeit bewahrt. Wegen der Umwelt. Weil's einfach gut für Herz und Wohlbefinden ist.

Tipps und Rückhalt gesucht? Melde dich gleich im freundlichen, veganen Forum an! Als veganes Verbraucherportal haben wir für dich auch die wichtigsten Tipps zum Vegan-Einstieg gesammelt.

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Veganismus - die wichtigsten Gründe
Letzter Beitrag: 17.08.2023, von Raindrop.

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4,6/5 Sterne (11 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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