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Zusatzstoffe: Ist Aroma eigentlich vegan?

Sind Aromen eigentlich immer vegan?
Sind Aromen eigentlich immer vegan? Bild: pixabay.com (Kombi)

In vielen Zutatenlisten findet man die Bezeichnung "Aroma" oder "natürliches Aroma". Dahinter können sich viele verschiedene Stoffe verbergen, die alle den Zweck haben, Geschmack ins Produkt zu bringen.

Doch ist Aroma eigentlich vegan? Worauf sollte man als Veganer achten?

Viele gesundheitsbewusste Veganer lehnen Aromen ab. Und in der Tat ist eine vegane Ernährung sehr gut ohne zugesetzte Aromen und Geschmacksstoffe möglich. Für viele Veganer ist es daher ohnehin nicht relevant, ob zugesetzte Aromen vegan sind.

Der Geschmack von Tierprodukten lässt sich vegan nachahmen.

Doch gerade Vegan-Umsteiger und "Flexitarier" können von Aromen auch profitieren. Denn mit ihnen ist es zum Beispiel möglich, einem Lebensmittel den Geschmack von Tierprodukten wie Fleisch oder Käse zu verleihen, ohne dass dafür ein Tier leiden musste oder der eigene Cholesterinspiegel in dramatische Höhen steigt.

Und ja, auch viele Fleisch- und Käse-Aromen lassen sich ganz vegan erzeugen.

Aber zurück zur Ausgangsfrage: Sind Aromen vegan?

Sehr oft schon. Auch wenn es hier leider keine pauschale Antwort gibt. Denn es gibt viele hunderte Aromastoffe, die in Lebensmitteln eingesetzt werden können. Und diese dürfen grundsätzlich auch aus Tierprodukten hergestellt werden.

Trägerstoffe und Lösungsmittel - vegan oder nicht?

Doch selbst wenn der pure Aromastoff vegan ist, bedeutet das nicht zwingend, dass das Aroma auch vegan verarbeitet wird. Denn viele Aromen benötigen eine Trägersubstanz, ein Lösungsmittel oder andere Zusatzstoffe. Zum Beispiel, weil sie extrem intensiv sind und sich in konzentrierter Form kaum verarbeiten lassen.

Typische Zusatzstoffe für Aromen sind (nicht vollständig):

  • Milchzucker
  • Traubenzucker
  • Stärke
  • Sojalecithin
  • ...

Großes Geheimnis um Hilfsstoffe in Aromen.

Zusatz- und Hilfsstoffe für Aromen müssen in der Zutatenliste des Lebensmittels normalerweise nicht deklariert werden. Nur wenn ein Allergen enthalten ist, oder der Hilfsstoff im Endprodukt eine technologische Wirkung hat, muss dies auch gekennzeichnet werden. Da viele Tierprodukte (z. B. Milch, Eier oder auch Krebstiere) zu den Allergenen gehören, müssen diese ggf. gekennzeichnet werden.

Allerdings haben nicht alle Tierprodukte eine allergene Wirkung. Wird z. B. Rindfleisch verwendet, ist das nicht deklarationspflichtig.

Wenn also z. B. ein tierischer Trägerstoff verwendet wird, ist das zwar oft, aber keineswegs immer für Verbraucher nicht erkennbar.

Eine pauschale Antwort auf die Frage, ob Produkte mit Aromen vegan sind, gibt es daher leider nicht. Wer es genau wissen möchte, sollte auf entsprechende "Vegan"-Siegel achten oder eine Anfrage an den Hersteller versenden. Dabei sollte man explizit auch nach möglicherweise tierischen Träger- und Hilfsstoffen fragen.

Aromen spielen meist nur eine sehr kleine Rolle in der Ernährung. Wir empfehlen Vegan-Umsteigern, sich zunächst auf die ganz offensichtlichen Tierprodukte zu konzentrieren. Lies dazu auch: Entspannt vegan leben nach dem Pareto-Prinzip.

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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