Weißer Flaum auf Pilzen - meist kein Schimmel

Pilze sind aus manch einer veganen Feinschmecker-Küche kaum wegzudenken. Doch wer häufig mit Pilzen kocht, kennt das Phänomen: Viele Pilze bilden mit der Zeit einen weißlichen Flaum, der an Schimmel erinnert. Schnell fragt man sich: Sind diese Pilze eigentlich noch genießbar? Oder handelt es sich um gesundheitsschädlichen Schimmel?
Alle Speisepilze bilden mit der Zeit einen weißen Flaum, das "Myzel". Vielmehr bestehen Speisepilze sogar weitgehend aus Myzel, also aus fadenförmigen Pilz-Zellen. Das, was wir als Pilz verwenden, ist nur der Fruchtkörper des Pilzes. Besonders schnell wächst das Myzel, wenn Pilze in einem feuchten Raum gehalten werden (z. B. wenn sie sich längere Zeit in einem Plastikbehälter befinden).
Das sieht ungewöhnlich aus, ist aber an sich harmlos. Solange der Myzel-Flaum auf einem Speisepilz weiß ist und der Fruchtkörper unbeschädigt und frisch, besteht keine Gefahr. Ein frischer Speisepilz riecht angenehm frisch und nicht moderig oder streng. Pilze mit farbigem Flaum, mit nässenden oder fauligen Stellen und einem strengen, gammeligen Geruch, sollte man hingegen auf den Kompost geben. Im Zweifel sollte in jedem Fall ein Pilzkenner befragt werden, ganz besonders bei Pilzen aus eigener Sammlung.
Grundsätzlich gilt: Frische Speisepilze die noch gut riechen und keine matschigen Stellen aufweisen, sind in der Regel genießbar - Myzel hin oder her. Das Myzel kann einfach von den Pilzen abgewischt, oder auch auf dem Fruchtkörper belassen werden. Beim Kochen geht das Myzel in der Kochflüssigkeit auf und ist nicht mehr zu erkennen. Schimmelige und faulige Pilze sollten aber keinesfalls mehr verwendet werden - hier droht eine Lebensmittelvergiftung!
Autor: Kilian Dreißig