Vegan zu mehr Selbstwirksamkeit
Selbstwirksamkeitserwartung - dieses sperrige Wort bezeichnet die vielleicht wichtigste Grundlage für unser eigenes Lebensglück. Menschen mit einer hohen Selbstwirksamkeitserwartung haben das Gefühl, ihr Leben besser lenken zu können, erfolgreicher für ihre Bedürfnisse zu sorgen und allgemein zufriedener zu sein. Selbstwirksamkeit und Selbstwirksamkeitserwartung sind daher auch in der Glücksforschung zwei wichtige Begriffe.
Ob (und was) das mit veganer Ernährung zu tun hat, erfährst Du hier.
In der Glücksforschung untersuchen Wissenschaftler, welche Kriterien zu unserer Lebenszufriedenheit beitragen. Sie widmen sich diesen schwer zu beschreibenden Gefühl von Glück mit wissenschaftlichen Methoden, führen Umfragen durch und messen Gehirnströme.
Doch auch wenn die Glücksforschung oft ein bisschen lächerlich gemacht wird, sind viele Resultate durchaus lesenswert. Lebensglück, so scheint es, hängt viel weniger mit Besitz und Karriere zusammen, als man gemeinhin glaubt. Schlimmer noch: Der Fokus auf Reichtum und beruflichen Status hindert uns oft regelrecht daran, glücklich zu werden.
Der Weg zum Glück muss nicht steinig sein.
Zufriedenheit im Leben scheint vielmehr mit einer guten Strategie zusammenzuhängen - und weniger mit 16-Stunden-Schichten. Wir könnten womöglich viel bequemer und leichter glücklich werden.
Und eine wichtige Rolle scheint dabei die eigene Selbstwirksamkeitserwartung zu spielen.
Die Erfahrung der eigenen Wirksamkeit ist eine kaum zu überschätzende Triebkraft für die eigene Lebenszufriedenheit. Sie erhöht auch unsere Erwartung, zukünftig ebenfalls wirksam handeln zu können. Wer eigenen Entscheidungen einen höheren Wert beimisst, wer das Gefühl hat, das Leben ein Stück weit selbst lenken zu können, der ist bereits auf einem guten Weg zum Glück. Und das Beste: Man kann es trainieren.
Bist du Früh- oder Spätaufsteher?
Der erste Schritt, um die eigene Selbstwirksamkeitserwartung zu stärken, ist, mehr auf die eigenen Gedanken, Gefühle und Motivationen zu achten, und weniger auf die erlernten Ansprüche. Wir alle sind mit dem Gefühl der Selbstwirksamkeit geboren worden. Kinder lassen sich in ihrer Phantasie großer Heldentaten kaum bremsen. Bei Kindern wird besonders deutlich, dass wir Menschen regelrecht nach Erfahrungen der Selbstwirksamkeit streben. Menschen, die diese Selbstwirksamkeitserwartung weiter kultivieren konnten, sind oft besonders erfolgreich im Leben.
Wir trainieren uns die Selbstwirksamkeitserwartung ab.
Erst durch Karriere- und Leistungs-Dogmen wird uns das Gefühl der Selbstwirksamkeit sukzessive abtrainiert. Wir bekommen das Gefühl, zu wenig zu leisten, und die Erwartungen der Gesellschaft nicht erfüllen zu können. Sätze wie "Du bist ein Tagträumer", oder "Du kannst sowieso nichts verändern" sind die besten Beispiele dafür. Viele Menschen bemerken erst am Ende ihres Lebens, welchem Trugbild sie da eigentlich gefolgt sind.
Unter diesem Blickpunkt erscheint es keineswegs zufällig, dass der Lebensweg berühmter, charismatischer, erfolgreicher Menschen meist kreuz und quer verlaufen ist. Dass steile Karrieren eher zu Burn-Out als Zufriedenheit führen, während jene Menschen, die eigene Wege gehen, ihr Glück förmlich herbei-trainieren. Auch wenn sie das selbst oft erst im Rückblick erkennen können, wie ihre Biographien erkennen lassen. Eigene Wege zu gehen, scheint bereits ein wichtiger Pfeiler fürs Lebensglück zu sein.
Und natürlich drückt sich Lebensglück nicht immer durch große Bekanntheit oder beruflichen Erfolg aus. Glück sucht sich eigene Wege und man kann sich davon eigentlich nur überraschen lassen - und die Voraussetzungen schaffen. Eine stabile Selbstwirksamkeitserwartung scheint eine der wichtigsten Grundlagen für Glück zu sein - neben der Erfüllung basaler Grundbedürfnisse wie Nahrung, einem Gefühl der Sicherheit und guten, sozialen Kontakten, versteht sich.
Was das mit veganer Ernährung zu tun hat?
Auf das Thema bin ich auf der Suche nach Informationen gestoßen. Ich wollte der Frage auf den Grund gehen, warum Veganismus von Veganern so oft mit einer erhöhten Lebensqualität verbunden wird. Wo doch die gängigen Vorurteile eher von Verzicht und Selbstgeißelung sprechen.
Offenbar scheint eine vegane Lebensweise einerseits Menschen anzusprechen, die bereits eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung haben und daran glauben, etwas verändern zu können. Andererseits könnten Menschen beim Umstieg ihre Erwartungen gegenüber der eigenen Selbstwirksamkeit trainieren.
Ein Buch, das sich besonders intensiv mit praktischen Übungen zur Steigerung der Selbstwirksamkeitserwartungen befasst, ist "Erfolgsbooster" von Veit Lindau. Der Autor war mir vorher nicht bekannt und ich fand den Titel auch etwas reißerisch. Aufgrund einer Empfehlung habe ich mir das Buch dennoch besorgt - und war überrascht, wie gut es ist. Also eine klare Empfehlung.
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Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.
