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Sind Anchovis eigentlich vegan?

Auch (Fertig-)Algensalat enthält mitunter Anchovi-Soße. Bild: pixabay.com

In manch einer Zutatenliste tauchen - überraschend - Anchovis auf. Besonders asiatische Fertigprodukte enthalten häufig Anchovis (bzw. daraus hergestellte Produkte wie z. B. Anchovi-Soße).

Doch sind Anchovis eigentlich vegan?

Der Begriff "Anchovi" ist in Deutschland nicht sehr gebräuchlich. Hier spricht man eher von "Sardellen". Und das macht schon klar, worum es sich bei Anchovis handelt: Um kleine Fische.

Anchovis (bzw. Sardellen) sind kleine Schwarmfische. Die daraus hergestellten Produkte sind nicht vegan.

Eine Deklaration als "Anchovi" oder auch "Anchois" ist jedoch leider verbreitet, insbesondere auf importierten Produkten. Auch wenn der Begriff nicht dem üblichen Sprachgebrauch in Deutschland entspricht.

Grundsätzlich sind Produkte aus toten Fischen nicht vegan oder vegetarisch. Auch wenn manche Restaurants "Fisch" und "Fleisch" separat anbieten, ist Fisch doch eine Art Fleisch. Auch "Pescetarismus" ist keine Form des Vegetarismus. Hier erfahrt ihr, warum Fisch Fleisch ist.

Wenn also Anchovi (oder auch Sardellen) in der Zutatenliste auftauchen, lasst das Produkt besser liegen!

Übrigens auch deshalb, weil das Wissen über die "traditionelle" Herstellung von Anchovi-Soße manch einem ohnehin den Appetit verderben dürfte. In Stichworten: Tote Fische, die in Plastiktonnen unter Sonneneinstrahlung vor sich hin fermentieren.

Der Zweck von Fischsoße aus Anchovis (und oft auch anderen Fischen) ist die Nutzung als Geschmacksverstärker.

Anchovi-Soße vegan ersetzen

Eine gute vegane Alternative zu Anchovi-Soße ist z. B. natürlich gebraute Sojasoße, auch in Kombination mit Meeresalgen wie Wakame. Auch Würzhefeflocken sind vegan und von Natur aus reich an Umami-Geschmack. Hier erfahrt ihr, wo man Würzhefeflocken kaufen kann.

Anchovi-Soße wird manchmal auch in Produkten verwendet, die es auch mit veganer Rezeptur gibt. Darunter zum Beispiel in Kimchi (fermentiertem Chinakohl), in Reis-Cräckern und in Algensalat. Aus dem Grund raten wir euch, vor dem Kauf immer die Zutatenliste zu checken - und die veganen Varianten zu bevorzugen.

Die gute Nachricht: Fisch ist ein Allergen und muss nach Recht und Gesetz in der Zutatenliste besonders hervorgehoben werden. Im Normalfall solltet ihr also gewarnt sein. Man muss nur wissen, was "Anchovi" überhaupt bedeutet. Und darüber wisst ihr ja nun Bescheid!

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Anchovis vegan!?
Letzter Beitrag: 17.01.2022, von ItsaMeLisa.

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Autor: Redaktion

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