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Backpacking als Veganer - kostengünstig durch die Welt

Vegan Backpacking mit dem Wohn-Van in Neuseeland
Vegan Backpacking mit dem Wohn-Van in Neuseeland Bild: Sven Genieser (bearb.)

Backpacking ist eine spontane Reiseform. Backpacker reisen durch die Welt, ohne viel zu planen. Sie suchen den Kontakt zur Bevölkerung und möchten die verschiedenen Länder so authentisch wie möglich wahrnehmen. Natürlich ist Backpacking auch für viele Veganer eine reizvolle Möglichkeit, die Welt kostengünstig zu bereisen.
Dési ist eine davon. Sie betreibt ein veganes Reise-Blog, in dem Sie über ihre Reisen durch die Welt berichtet. Im Interview gibt sie uns Tipps rund ums vegane Backpacking.

Vegpool: Hallo Dési, Du schreibst ein Blog über das vegane Reisen: Tasty Travelworld. Wo warst Du denn schon überall?

Dési: Meine erste große Tour ging für mehrere Wochen nach Neuseeland und Asien – da war ich gerade mal 2 Jahre alt. Seit dem lässt mich das Reisefieber nicht mehr los. Nach dem ich meine Schule und Ausbildung beendet hatte zog es mich für ein knappes Jahr nach Australien. Ein faszinierendes Land!
Gerade komme ich von einem eineinhalb-jährigen Auslandsaufenthalt zurück nach Deutschland. Ich habe in Neuseeland gearbeitet und mir danach ausgiebig das Land angeschaut. Nach einem verlängerten Stopover von über 3 Monaten in Amerika, ging es dann wieder zurück in meine Heimatstadt. Unterdessen war ich auch in verschiedenen europäischen Ländern zu Gast und hege außerdem eine große Liebe für Asien.

Veganes Backpacking: Einfach am Meer aufwachen.
Veganes Backpacking: Einfach am Meer aufwachen. Bild: Sven Genieser

Veganes Backpacking: Auch in Asien kein Hexenwerk

Vegpool: Veganes Backpacking – ist das nicht in vielen Ländern unglaublich schwer? Welche Tricks kennst Du?

Dési: In Ländern wie Australien und Neuseeland, die sehr westlich sind, ist veganes Reisen überhaupt kein Problem. Auch hier merkt man ganz deutlich wie der vegane Trend wächst. Überall findet man vegane Restaurants und das Angebot in den Supermärken ist zum Teil großzügiger als in Deutschland. In Ländern wie z. B. Asien, wo auch noch meist eine sprachliche Barriere hinzukommt, ist es nicht mehr ganz so einfach, aber trotzdem kein Hexenwerk.

Bevor ich eine Reise antrete, schreibe ich mir schon vorab vegane oder vegan freundliche Restaurants raus, die es in meinem Zielort gibt. Dazu durchstöbere ich das Internet nach veganen Blogs oder Restaurant-Tipps.

Blau in Blau – natürliche Farben in Neuseeland
Blau in Blau – natürliche Farben in Neuseeland Bild: Dési

Neuseeland: Vegane Restaurants sogar in kleinsten Dörfern

Vegpool: Wovon ernährt man sich als Veganer beim veganen Backpacking?

Dési: In meiner Backpacking-Zeit in Neuseeland habe ich mich hauptsächlich von frischen Früchten, selbst gemixten Smoothies, Reis, Kartoffeln und Gemüse ernährt. Mein Fokus lag immer auf gesunden und frischen Nahrungsmitteln. Man könnte zwar meinen, dass eine gesunde Ernährung auf Reisen schwierig sei, aber das habe ich überhaupt nicht so empfunden. Erstaunlicherweise habe ich auf meiner Reise durch das Land sogar etliche vegane Restaurants gefunden, manchmal sogar in den kleinsten Dörfern.

Vegpool: Wenn man so lange unterwegs ist, ohne Kontakt zum Freundeskreis – wird es einem da nicht einsam, gerade als Veganer? Hattest Du Kontakte zu lokalen Veganern?

Dési: Ich muss zugeben, meinen Freundeskreis habe ich sehr vermisst. Einsam war ich jedoch nie. Jährlich zieht es Millionen Reisefreudige nach Australien und Neuseeland. Ich habe oft täglich viele neue Gesichter kennengelernt... und das Schöne daran: Jeder verfolgt das gleiche Ziel und so war man mit fast allen auf einer Wellenlänge. Reisen verbindet eben.
Wer in eine Stadt reist und ein bisschen mehr Zeit mitbringt, kann sich auch vorab im Internet erkundigen, ob es vegane Stammtische gibt. So war ich eines Abends in Auckland, bei einem veganen Potluck eingeladen und habe unglaublich viele nette Menschen kennengelernt die mir tolle Tipps zu Restaurants und Märken geben konnten.

Fotogalerie: Veganes Backpacking

Neuseeland: Ideal für vegane Backpacker.

Vegpool: An welchem Ort hast Du Dich als vegane Backpackerin am wohlsten gefühlt?

Dési: In Neuseeland. Ich konnte mich komplett neu mit der Natur verbinden. Die Landschaft ist einfach traumhaft und der Fakt, dass es doch verhältnismäßig viele vegane Restaurants gibt, macht die ganze Sache natürlich auch um einiges leichter und angenehmer.

Vegpool: Wirst Du auch mal so etwas, wie eine „Digitale Nomadin“, also jemand, der selbständig und ortsunabhängig arbeitet und dabei die Welt bereist?

Dési: Das ist natürlich ein Traum von vielen und auch mich reizt der Gedanke sehr. Da ich aber gerade erst mit meinem Blog gestartet habe, kann ich dazu noch nicht so viel sagen. Mein Fokus liegt darauf, Menschen mit meinen Artikeln zu helfen und zu inspirieren. Ob ich irgendwann damit Geld verdienen werde und ich mir dadurch ortsunabhängiges Arbeiten ermöglichen kann, weiß ich nicht. Eins ist sicher, bloggen macht mir richtig Spaß und was noch alles kommen wird, sehe ich gespannt und vorfreudig entgegen.


Dési (26) ist Personaldisponentin und lebt seit einigen Jahren vegan. Wenn sie nicht gerade durch die Welt reist, lebt sie Bad Homburg bei Frankfurt/Main.

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4,8/5 Sterne (4 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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