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Vegan essen mit Hartz-IV-Regelsätzen

Bild: pixabay.com

Hartz IV (bzw. Arbeitslosengeld 2) gilt als Grundsicherung für Bedürftige in Deutschland. Wer Hartz IV empfängt, hat nach den aktuellen Regelsätzen kaum mehr 4 Euro am Tag für Lebensmittel zur Verfügung. Wer mehr ausgeben möchte, muss in anderen Bereichen Abstriche machen. Echte Vielfältigkeit ist damit ausgeschlossen - unabhängig von der Art der Ernährung.

Doch gerade wenn die finanziellen Mittel knapp sind, macht es Sinn, besonders klug einzukaufen und zu kochen. Auch wer mit Hartz IV vegan lebt, hat ein deutlich geringeres Risiko für Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten. Und vegane Ernährung schont die Umwelt und schützt Tiere. Gute Gründe also, auch mit wenig Geld vegan zu leben.

Eine einfache und schmackhafte vegane Ernährung ist auch mit Hartz-IV-Regelsätzen möglich. Große kulinarische Erlebnisse sind zwar nicht unbedingt zu erwarten, doch wer Freude am Kochen und Zubereiten hat und sich die nötige Zeit nimmt, der kann auch mit wenig Geld schon viel erreichen.

Dieser Artikel soll auch Menschen mit geringem Einkommen inspirieren und helfen, sich möglichst gesund und vielfältig vegan zu ernähren. Eine wirklich abwechslungsreiche Ernährung ist mit den aktuellen Regelsätzen von Hartz 4 derzeit wohl kaum möglich - egal bei welcher Ernährungsform.

Die wichtigsten Grundsätze für eine kostengünstige, gesunde Ernährung sind:

  • Speisen selbst zubereiten.
    Denn Fertiglebensmittel sind meist nicht nur ungesünder, sondern auch teurer.
  • Frisches Obst und Gemüse gegenüber teureren Fertigprodukten bevorzugen. Produkte der Saison sind oft deutlich günstiger als importierte Lebensmittel.
  • Wenn möglich größere Gebinde an Grundnahrungsmitteln kaufen, statt (im Verhältnis) teurere 1-Portion-Packungen.
  • Größere Mengen kochen, einen Teil kühlen und am nächsten Tag mit frischen Lebensmitteln kombinieren (das macht die Ernährung vielfältiger und kann z. B. die Eiweißzusammensetzung verbessern). Wenn eine bestimmte Obst- oder Gemüsesorte vergünstigt angeboten wird, kann auch auf Vorrat gekocht und eingemacht bzw. eingefroren werden.
  • Wer zusammen mit Freunden kocht, spart, weil größere Mengen eingekauft werden können und im Verhältnis weniger Produkte schlecht werden.

Beispiel: Eine Packung Tiefkühlgemüse mit ca. 750 Gramm kostet etwa soviel wie ein Kilo Bio-Karotten bzw. mehr als doppelt soviel wie Karotten aus konventionellem Anbau. Das meiste Geld fließt hier in die Verarbeitung. Doch wer gerne selbst kocht, wird einen frisch zubereiteten Gemüse-Wok wohl sicherlich einem Fertigprodukt aus der Mikrowelle vorziehen.


Eine gesunde Ernährung scheitert in Deutschland nur selten am Geld - selbst bei den niedrigen Hartz-IV-Regelsätzen. Oft mangelt das Geld, weil andere Dinge Vorrang haben. Das gilt übrigens nicht nur für Hartz-IV-Empfänger, sondern für einen großen Teil der Menschen in Deutschland. Dabei ist doch unsere Gesundheit das Wichtigste im Leben!

Keimen und Fermentieren: Lebensmittel optimieren.

Und selbst wenn das Geld knapp ist, kann der Nährwert der Speisen mit ein paar Tricks deutlich erhöht werden. Wer zum Beispiel Sprossen und Saaten selbst keimt, erhöht deren Nährstoffe deutlich - und zwar ganz ohne weitere Kosten. Voraussetzung ist nur ein Keimglas. Durch die milchsaure Fermentation kann Gemüse länger haltbar und zugleich für die Gesundheit aufgewertet werden. Denn sowohl beim Keimen als auch beim Fermentieren entstehen Enzyme und Vitamine, die im unbehandelten Lebensmittel so nicht vorhanden sind. Sprossen können zum Beispiel in Salat, aufs Brot und auch in Smoothies integriert werden.

Dass vegane Ernährung auch mit Hartz-IV-Regelsätzen möglich ist, hat der Youtuber und Blogger Christian Pörtzel in seinem E-Book Vegane Welt für wenig Geld bewiesen. Darin liefert er einfache und effektive Rezepte. Das E-Book kostet 9 Euro und kann nach dem Kauf direkt heruntergeladen werden.

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4,1/5 Sterne (54 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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