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Warum Veganismus die Umwelt schützt

Pestizide werden oft mit dem Flugzeug versprüht
Nicht sehr umweltfreundlich: Pestizide Bild: ASP Inc, fotolia.com

Eine vegane Lebensweise schont die Umwelt wirksamer als jede andere Ernährungsform. Ob Planetary Health, vegetarische Ernährung oder Paleo: Vegan liegt in Sachen Umweltschutz meilenweit vorn!

Doch woran liegt das eigentlich? Warum ist Veganismus so gut für die Umwelt? Und ist die vegane Ernährung immer ökologischer als eine Ernährung mit Tierprodukten?

Darauf gehen wir in diesem Artikel ein.

Der wichtigste und offensichtlichste Grund, warum vegane Ernährung die Umwelt schützt, liegt im geringeren Ressourcenverbrauch.

Für Tierprodukte wie Fleisch, Milch und Eier müssen erst Futtermittel angebaut werden. Tiere wandeln das Futter aber zum größten Teil in Gülle um - und stoßen dabei auch noch klimaschädliches Methan aus.

Je nach Tierprodukt landen nur etwa 5-20% der eingesetzten Futter-Kalorien im Endprodukt. Aus 15 Kilo Getreide werden z. B. 1 Kilo Fleisch.

Die Agrarindustrie sagt dazu gerne "Veredelungsverluste". Man könnte aber auch sagen: Verschwendung.

Tierhaltung wandelt Futter zu Gülle um. Bild: focus finder / Adobe Stock

Ressourcenverbrauch: Mehr als nachwächst!

Agrar-Funktionäre sagen gerne, dass viele Flächen gar nicht für den Anbau von Lebensmitteln geeignet sind. Erst die Haltung von Rindern mache diese Flächen für den Menschen nutzbar, behaupten sie.

In Wahrheit handelt es sich um ein "Milchmärchen", eine Story aus der Werbung. Denn Milchkühe erhalten bis zu 70% ihrer Futter-Energie aus Ackerbau. Anders könnten die hochgezüchteten Kühe gar nicht die benötigte Energie aufbringen. → Mehr dazu hier.

Selbst Wiederkäuer stehen damit in Nahrungskonkurrenz zum Menschen. Denn auf denselben Anbauflächen ließen sich auch Lebensmittel erzeugen. Soja, Mais, Getreide - all das lässt sich auch direkt nutzen - ohne den verschwenderischen Umweg durch die Tier-Industrie.

Verarbeitete Tierprodukte sind noch umweltschädlicher.

Mit dem Getreide, das hinter einem Kilo Rindfleisch steckt, ließen sich mitunter 10 Laibe Brot backen. Statt einem Liter Kuhmilch könnte man auch 3 Liter Hafermilch erzeugen.

Selbst wenn man Getreide oder Soja noch aufwändig weiterverarbeiten und veredeln würde, wäre es noch viel umweltfreundlicher.

Deshalb sind vegane Fleischalternativen eine echte Alternative - und zwar nicht nur geschmacklich, sondern auch mit Blick auf den ökologischen Fußabdruck.

Beim Wasser sind die Vorteile pflanzlicher Produkte für die Umwelt besonders deutlich!

Zum Vergleich: Für ein Kilo Rindfleisch werden ca. 15.000 Liter Wasser verbraucht. Mit demselben Wasser könnte man 150 Kilo Kartoffeln anbauen - denn ein Kilo benötigt 100 Liter Wasser.

Warum ist Wasserverbrauch umweltschädlich?
Weil es in vielen Regionen der Welt nicht ausreichend regnet. Das benötigte Wasser wird z. B. mit Kohlestrom aus Meerwasser gewonnen, oder aus großen Tiefen gepumpt, sodass ganze Landstriche verdorren. Und nicht vergessen: Nicht nur die Tiere selbst benötigen Wasser, sondern auch die Futterpflanzen.

Esst frisch zubereitete Kartoffelgerichte und schützt damit die Umwelt. Bereitet sie mit Liebe und Können zu, mit Zwiebeln, Gewürzen, Räucherpaprika und Knoblauch - und ihr seid immer noch meilenweit vorn!

So schmeckt vegane Ernährung auch dem Gewissen!

Konzentrierte Tierprodukte wie Käse, Butter oder Quark sind besonders schädlich für die Umwelt. Hinter einem Kilo Käse stecken mitunter 15 Liter Milch. Ziemlich viel, wenn man bedenkt, dass 1 Liter Milch ungefähr so klimaschädlich ist wie 1 Liter brennendes Benzin.

Doch Tierprodukte sind nicht nur wegen der Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen eine Bedrohung für das ökologische Gleichgewicht der Erde geworden. Besonders anschaulich zeigt das die Dokumentation "Cowspiracy".

Trockenheit ist auch eine Folge des Klimawandels
Die weltweite Tierhaltung ist ein Haupt-Verursacher des Klimawandels. Bild: Nagarjun Kandukuru, flickr.com (bearb.) Bildtitel: Cracked earth, CC-BY

Futtermittel, die unter geringeren Standards angebaut werden als Lebensmittel, belasten die Umwelt noch stärker. Unerwünschte Pflanzen und Tiere werden mit chemischen Mitteln bekämpft, die oft aus Flugzeugen versprüht werden. Viel hilft viel, scheint das Motto.

Unter den Auswirkungen leidet nicht nur die Pflanzen- und Tierwelt in den Anbaugebieten, sondern auch die Bevölkerung vor Ort. Der Anbau von Futtermitteln öffnet der Grünen Gentechnik Tür und Tor.

Agrar-Konzerne lassen Urwälder abholzen, um Anbauflächen zu gewinnen. Oft illegal und unterstützt durch kriminelle, bewaffnete Organisationen. Immer wieder gibt es Berichte von Menschenrechtsverletzungen, und über Vergiftungen des Grundwassers sowie Krebserkrankungen in der lokalen Bevölkerung, aufgrund des hohen Einsatzes von Pestiziden.

Seinen Mitmenschen die Nahrung wegessen?

Die Anbauflächen der Erde sind begrenzt, während die Weltbevölkerung weiter wächst.
Bereits heute verbrauchen wir deutlich mehr Ressourcen als nachwachsen. Der so genannte Earth Overshoot Day, an dem die nachwachsenden Ressourcen pro Jahr verbraucht sind, ist bereits im Sommer.

Wir leben auf Pump, nur, dass wir dabei unsere eigenen Lebensgrundlagen zerstören.

Heute verbrauchen allein die Länder mit hohem Verbrauch an Tierprodukten fast doppelt so viele Ressourcen, als ökologisch nachhaltig wäre. Der Konsum von Tierprodukten in den Industrieländern ist eine Hauptursache.

Wie stark der ökologische Einfluss von Tierprodukten ist, kann ein Test des ökologischen Fußabdrucks grob darstellen. Hier eine Auswahl an Tools zur Berechnung der Umwelt-Auswirkungen der eigenen Lebensweise.

Die Versorgung aller Menschen mit hochwertigen, gesunden Lebensmitteln wäre rechnerisch kein Problem - denn bei einer pflanzlichen Ernährung müssten keine Futtermittel angebaut werden. Die Anbauflächen könnten direkt für Lebensmittel genutzt werden.

Laut dem World Food Report der UNO wäre es möglich, 12 Milliarden Menschen zu versorgen - aber nur, wenn der Trend sehr deutlich in Richtung einer pflanzliche Ernährung geht.

Genug Ressourcen bei effizienter Ernährung.

Dennoch hungern weltweit fast eine Milliarde Menschen! Tausende verhungern - obwohl ausreichend Nahrung da sein könnte. Länder, deren Bevölkerung hungert, exportieren Futtermittel, das woanders in den Trögen leidender Nutztiere landet.

Mit pflanzlicher, veganer Ernährung könnten alle satt werden. Bild: Minerva Studio - Fotolia.com (bearb.)

Die Verschwendung von Ressourcen für die Erzeugung tierischer Produkte hat keine Zukunft. Wissenschaftliche Simulationen zur Welternährung haben deutlich gemacht, dass die Ernährung der Zukunft weitestgehend vegan ist.

Wer Tierprodukte isst, isst seinen Mitmenschen die Nahrung weg. Und trägt zur Zerstörung der eigenen Lebensgrundlagen bei.

Meist übrigens aus reiner Angewohnheit. Wir essen nämlich meist so, wie unser Umfeld. Es bedarf in unserer Kultur etwas Mut und Rückgrat, um nachhaltigere Wege zu wählen. Wir empfehlen übrigens eine vegane Ernährung nach dem Pareto-Prinzip.

Ist Veganismus immer ökologischer?

Doch ist Veganismus immer ökologischer?
Nein, natürlich nicht immer - aber meistens.

Wer es drauf anlegt, kann sich auch vegan umweltschädlich ernähren. In der Regel ist eine möglichst pflanzliche Ernährung aber der wichtigste Schritt, den wir alle für Umwelt und Klima tun können.

Eine pflanzliche(re) Ernährung ist der wichtigste Hebel für Umwelt- und Klimaschutz, den wir als Privatpersonen ohne großen Aufwand betätigen können. Wir haben Einfluss - denn wir essen lebenslang!

Fazit: Eine vegane Ernährung bietet beste Voraussetzungen für ein gesundes und ökologisches Leben ohne Verzicht und Ideologie. Hier erfahrt ihr, was Vegan-Einsteiger wissen sollten.

Im Vegan-Forum findet ihr andere Gleichgesinnte - und Tipps rund um den Vegan-Umstieg und die tägliche Praxis.

Der Artikel wurde am 1.9.2023 überarbeitet.

Veröffentlichung:

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Warum vegane Ernährung die Umwelt schützt
Letzter Beitrag: 01.09.2023, von Libio.

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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