Vegpool Logo

Unterschiede zwischen „Vegan“ und „Free From“

Bild: Minerva Studio - Fotolia.com (bearb.)

Laktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit, Vegan – immer mehr Menschen entscheiden sich für eine Ernährung ohne bestimmte Inhaltsstoffe. In Marketingkreisen ist schon länger die Rede von der so genannten „Free From“-Zielgruppe, zu der gemeinhin auch die Veganer gezählt werden. Klingt zunächst logisch, denn auch Veganer wollen schließlich Lebensmittel, die „frei von“ Tierprodukten sind.

„Free From“ – auch gut für Veganer!

Um ihre Produkte in der „Free From“-Zielgruppe bestmöglich zu präsentieren, setzen Hersteller auf deutlichere Deklaration und Kennzeichnung. Und wenn ohnehin die tierischen Allergene (z. B. Milch oder Ei) weggelassen werden, nimmt manch ein Hersteller breitwillig auch noch die Veganer mit und deklariert sein Produkt als „vegan“. Veganer, Allergiker, Hersteller und Handel profitieren davon.

Allergiker und Veganer gehören zu einer service-orientierten und gleichzeitig treuen Zielgruppe, die viel Wert auf korrekte Kennzeichnungen legt. Es gibt also wichtige Gemeinsamkeiten zwischen Veganern und Allergikern. Gleichzeitig bestehen aber auch deutliche Unterschiede.
Der wichtigste Unterschied: Die Gründe für die Ernährungsform unterscheiden sich bei Veganern und Allergikern komplett.

Unverträglichkeit vs. Entscheidung

Ein sehr großer Teil der Veganer hat sich aus ethischen und ökologischen Gründen für eine vegane Lebensweise entscheiden. Hauptgrund ist dabei meist der Umgang mit Tieren in Schlachtfabriken und Massentierhaltungen, sowie die Umweltauswirkungen durch Tierhaltung. Mehr dazu: Gründe für den Veganismus. Veganismus geht über „Free From“ deutlich hinaus.

Viele Veganer haben die Motivation, durch ihren Konsum Tierquälerei und Umweltverschmutzung nicht mehr weiter zu unterstützen. Auch wenn eine ausgewogene, vegane Lebensweise viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt, spielt dieser Faktor für manch einen Veganer nur eine untergeordnete Rolle. Veganismus ist, im Unterschied zu einer Allergie, eine bewusste Lebens-Entscheidung. Wer als Hersteller oder Händler Veganer erfolgreich ansprechen möchte, sollte dies unbedingt berücksichtigen!

Es genügt nicht, den Speck aus der Suppe zu schöpfen

Während Menschen mit Laktoseintoleranz dafür bezahlen, dass z. B. der Milchzucker aus der Kuhmilch entfernt wird, wünschen Veganer eine ethisch vertretbare(re) Produktion im Allgemeinen. Auch wenn sich Allergiker und Veganer in ihrem Kaufverhalten ähneln, spielt diese Unterscheidung eine wichtige Rolle. Es genügt einem Veganer nicht, einfach den Speck auf der Suppe zu schöpfen.

Veganer: Treue Zielgruppe Bild: Fotolia.com

Gerade um die vegane Zielgruppe erfolgreich anzusprechen, ist es für Hersteller und Handel wichtig, sie wirklich zu verstehen. Während Allergiker auf bestimmte Inhaltsstoffe körperlich reagieren, spielt es bei Veganern auch eine Rolle, ob Tierprodukte bei der Herstellung verwendet wurden, auch wenn diese im Produkt nicht enthalten sind (z. B. Gelatine bei der Saftproduktion). Gleichzeitig werden unvermeidliche Spuren von Allergenen in Lebensmittel von Veganern eher hingenommen, als von Allergikern.

Worauf Hersteller und Handel achten sollten

Allergiker haben ein berechtigtes Interesse daran, dass Lebensmitteln frei von bestimmten Inhaltsstoffen sind. Veganer haben ein berechtigtes Interesse daran, wie Lebensmittel hergestellt werden. Beides lässt sich zwar in der Herstellung gut verbinden – doch die Zielgruppen ticken völlig unterschiedlich.

Der Erfolg in der Vermarktung veganer Produkte basiert auf dem Verständnis der Zielgruppe und auf einer fokussierten Marketing-Ausrichtung. Daher ist es für Hersteller und Handel besonders wichtig, sich rechtzeitig mit den wirklichen Bedürfnissen der Zielgruppen auseinanderzusetzen und Veganer und Allergiker individuell angemessen anzusprechen.

Wenn Sie Hersteller oder Händler sind und Unterstützung im veganen Marketing suchen, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Erste Informationen über unser Angebot im Bereich Vegan-Marketing finden Sie unter veganmarketing.de.

Veröffentlichung:

Teile diesen Artikel:

5,0/5 Sterne (1 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

Dazu passende Artikel:

Ist vegan auch laktosefrei?

Vegan leben mit Gluten-Unverträglichkeit - worauf kommt's an?

Was tun bei Soja-Unverträglichkeit?

Siegel und Co: Wer hat die Rechte an „vegan“?

Thema: Vegan gründen und erfolgreich sein Thema

Die vegane Kochausbildung

Vegane Etiketten – Kleber ohne Tierprodukte

So geht's: Imbiss-Stand auf Festivals

Veganes Unternehmen gründen: Der Businessplan

Veganes Unternehmen gründen: Die Finanzierung

VeggiePur: Gemüse-Startup in der Höhle der Löwen