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Vegan wählen: Kleinstparteien sinnvoll, oder verlorene Stimme?

Ihr entscheidet mit, welche Parteien in den Bundestag einziehen. Bild: pixabay.com (bearb.)

Vegan wählen - geht das eigentlich? Und macht es Sinn, eine pro-vegane Kleinstpartei zu wählen?

Von den im Bundestag vertretenen Parteien scheint keine wirklich perfekt zu sein. Besonders die "Grünen" haben sich in den letzten Jahren zwar vergleichsweise visionär gezeigt (Stichwort: "Veggie-Day"), allerdings sind auch sie weit davon entfernt, "pro-vegane" Forderungen aufzustellen.

Deutlich veganfreundlicher sind da Kleinstparteien wie die "Tierschutzpartei" oder auch die "V-Partei³". Realistische Aussichten auf einen Platz im Bundestag haben diese aktuell jedoch nicht.

Stellt sich die Frage: Lohnt es sich überhaupt, eine Kleinstpartei zu wählen?
Dieser Frage gehen wir hier auf den Grund.

Strategisch und pro-vegan wählen

Grundsätzlich gilt: Das Wichtigste ist, dass ihr als Veganerinnen und Veganer wählt. Es geht hier nicht darum, unbedingt eine Partei zu wählen, die man komplett sympathisch findet.

Es genügt schon, den besonders fiesen Parteien möglichst viel entgegenzusetzen. Siehe unsere 11 pro-veganen Wahl-Tipps.

Wählt per Briefwahl, dann könnt ihr den Wahltag für euch nutzen. Briefwahl-Unterlagen könnt ihr bei der Gemeinde eures Hauptwohnsitzes beantragen.

Strategisches Wählen dieser Art funktioniert aber nur, wenn ihr eine Partei wählt, die dann auch im Bundestag sitzt. Denn die Sitze werden an Parteien vergeben, die mindestens 5% der gültigen Stimmen bekommen haben.

Scheitert eure Kleinstpartei an der 5%-Hürde, wird sie einfach übergangen und hat in der zukünftigen Regierung auch kein Mitspracherecht.

Parteienfinanzierung für pro-vegane Kleinstparteien

Ganz verloren ist eure Stimme dennoch nicht, denn in Deutschland werden auch Kleinstparteien finanziell unterstützt - und zwar auch deutlich unterhalb der 5%-Hürde. Damit fördert Deutschland die politische Willensbildung der Wählerinnen und Wähler

Für jede gültige Stimme bekommt eine Partei ungefähr 1 Euro vom Staat. Und zwar ab einem Stimmanteil von 0,5% Prozent. Sucht nach "Parteienfinanzierung", um Details über den Wert der einzelnen Stimmen für die Parteien zu erfahren.

Mit der Wahl einer Kleinstpartei unterstützt ihr diese also ungefähr mit 1 Euro. Sofern sie 0,5% der Stimmen erreicht. Entscheidet selbst, ob es euch das wert ist, wenn ihr zugleich auf politische Teilnahme verzichtet.

Doch brauchen nicht gerade die kleinen, pro-veganen Parteien eine Stimme? Man muss doch klein anfangen...

So bitter es klingt: In der neueren Geschichte gingen erfolgreiche Parteien immer aus starken gesellschaftlichen Strömungen ihrer Zeit hervor. Sie hatten also ein Thema, das ordentlich Rückhalt in der Bevölkerung bekam. Davon ist Veganismus leider weit entfernt (wir arbeiten dran ;-)).

Harte Konkurrenz statt Zusammenhalt bei den Kleinstparteien

Dazu darf man nicht vergessen, dass es bereits zum Vegan-Thema (und angrenzenden Themen wie z. B. Tierschutz) mehrere Parteien gibt, die sich konkurrieren und sich damit gegenseitig die Chance auf einen Einzug in den Bundestag nehmen.

Wenn es diese pro-veganen Parteien nicht einmal schaffen, sich strategisch zusammenzuschließen um gemeinsam die 5%-Hürde zu meistern - wie sollen sie dann große, pro-vegane Politik machen?

Viel wahrscheinlicher als ein langfristiger Erfolg ist daher die Aussicht, dass eine Partei sich wieder auflöst.

Doch da auch wir eine inhaltliche Sympathie zu manch einer vegan-freundlichen Parteie hegen, haben wir folgenden Tipp für euch:

Wählt eine veganfreundliche Partei, die bereits im Bundestag sitzt - und spendet eurer Lieblings-Kleinstpartei dafür 5 Euro, um sie in ihrem Engagement zu fördern.

Veröffentlichung:

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Kleinstparteien wählen - sinnvoll oder nicht?
Letzter Beitrag: 08.09.2021, von Vegbudsd.

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4,4/5 Sterne (47 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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