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Ja zur fundierten, veganen Kinderernährung!

Kleinkind isst.
Vegane Kinderernährung: Fundiert möglich! Bild: Fotolia.com

Immer wieder berichten Medien mit größtmöglichem Schock-Effekt über Eltern, die ihre Kinder vegan ernähren. Oft wird sogar nicht nur verdreht, sondern schlicht gelogen. So zum Beispiel bei den Berichten vor einigen Jahren, über ein Kind in Italien, das mit einem Herzfehler ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Dass das Kind vegan ernährt wurde, war in dem Fall schlicht irrelevant, und das wurde von der Klinik auch mitgeteilt.

Eins vorab: Es geht hier nicht darum, vegane Eltern in Schutz zu nehmen, die ihre Kinder gefährden oder einer Mangelernährung aussetzen. Es geht darum, verantwortungsbewusste, vegane Eltern gegen ungerechtfertige Anschuldigungen zu verteidigen und sie auf ihrem verantwortungsvollen Kurs zu bestärken. Und darum, Fehlernährung bei Kindern allgemein vermeiden. Bei allen Kindern.

Es besteht dringender Handlungsbedarf!

Vegane Eltern: Nur das Beste für das Kind!

Die meisten veganen Eltern sind sehr darauf bedacht, ihrem Kind beste Voraussetzungen für ein gesundes, erfolgreiches Leben zu bieten. Sie bieten ein fürsorgliches Umfeld, Liebe und Geborgenheit. Sie nehmen an allen ärztlichen Untersuchungen teil, achten auf eine gesunde, vielfältige Ernährung und tun alles, was gute Eltern eben für ihre Kinder tun. Eine Sorgfalt übrigens, wie man sie bei unzähligen nicht-veganen Müttern schmerzlich vermisst!

Um ein verbreitetes Vorurteil aus der Welt zu nehmen: Ja, auch vegane Mütter stillen ihre Kinder. Muttermilch ist das beste Nahrungsmittel für Kinder. Sie ist individuell auf die Bedürfnisse des Kindes angepasst und einfach perfekt. Kuh- oder Pferdemilch kann niemals ein echter Ersatz für die eigene Muttermilch sein.

Vegane Ernährung von Kindern ist möglich, so viel steht fest. Dazu gibt es wissenschaftliche Studien hochkarätiger Organisationen wie z. B. von der American Dietetic Association (ADA). Auch hier in Deutschland laufen derzeit Studien (z. B. die VeChi-Studie). Eltern, die ihre Kinder vegan ernähren möchten, sollten sich die nötige Fach-Literatur besorgen (Tipps unten) und einen Kinderarzt suchen, der sie in dieser Zeit fachlich begleitet.

Die vegane Ernährung an sich ist dabei gar nicht die schwerste Aufgabe. Schwieriger ist es, sich in seinem sozialen Umfeld damit zu behaupten und die wertvollen Fakten von den Vorurteilen zu unterscheiden. Da ist es hilfreich, fachlich gut vorbereitet zu sein!

Vegane Kinderernährung: Meinungen und Fakten trennen!

Die Pflege und Versorgung eines Säuglings erfordert an sich schon besonders viel Hingabe. Hiervon sind beide Elternteile betroffen, besonders aber die Mutter, auf deren Fürsorge das Kleinkind besonders angewiesen ist. Zusätzlich zu diesen Herausforderungen des Alltags, stoßen vegane Eltern in ihrem Umfeld noch immer auf viele Vorurteile. Nicht selten sogar von Ärzten, die es eigentlich besser wissen müssten.

Ein Baby mit Mutter und Vater
Auch vegane Eltern wollen nur das Beste für ihre Kinder. Bild: Fotolia.com

Vorwürfe, die Eltern würden das Kind gefährden und eine "Ideologie" stur durchsetzen, sind nicht selten. Für viele vegane Eltern ist es in dieser Phase besonders schwer, Vorurteile von Fakten zu trennen. Manch eine vegane Mutter wurde schon völlig verunsichert und hat sich sogar dazu drängen lassen, ihrem Kind Tierprodukte zu füttern. Fernab jeglicher Tatsachen. Aus dem Gefühl heraus sie wäre als vegane Mutter automatisch eine "schlechte Mutter".

Ärzte lernen schon im Grundstudium die Grundlagen wissenschaftlicher Arbeit. Sie lernen also, Fakten von Meinungen zu unterscheiden. Ärzte lernen jedoch kaum etwas über Ernährung. Die Meinung eines Arztes zu Ernährungsthemen ist daher in der Regel nicht mehr als dies: Eine Meinung. Wer fundierte, vegane Beratung sucht, der sollte sich daher an einen Ernährungsmediziner oder einen - von den Krankenkassen anerkannten - Ernährungsberater wenden.

Diese Verunsicherung veganer Eltern ist besonders deshalb tragisch, weil eine - gut gemachte und fundierte - vegane Kinderernährung durchaus das Zeug hat, ein Kind auf ein gesundes Leben vorzubereiten. Weil eine abwechslungsreiche, vegane Ernährung dem Kind eine gesunde Ernährung richtig schmackhaft macht. Und weil das Kind somit beste Voraussetzungen hat, ohne die ernährungsbedingten Zivilisationserkrankungen alt zu werden.

Jedes siebte, nicht-vegane Kind ist übergewichtig!

Sicher ist es wichtig, auch über Risiken einer veganen Ernährung zu diskutieren. Doch eine sachliche Diskussion findet heute praktisch nicht statt. Vorteile einer veganen Kinderernährung werden praktisch nicht diskutiert. Und das, obwohl in Deutschland jedes siebte Kind (15%) übergewichtig ist. Sechs Prozent sind sogar fettleibig (adipös). Dieses "Übergewicht" ist hier nicht zu verwechseln mit einem gesunden Appetit, sondern ein klares Zeichen einer Fehlernährung.

Fleisch: Sollten Kinder selbst entscheiden dürfen?

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Bei diesen Zahlen stellt sich automatisch die Frage: Wo bleibt die Empörung?
Wer schreibt darüber, dass diese vielen, nicht-veganen Kinder nie lernen, sich gesund zu ernähren? Wer fordert angesichts dieser Vielzahl an Fällen eine Ernährungsberatung für alle Mütter?

Wer fordert gesunde Ernährung schon in Kitas und Kindergärten? Wer fordert, dass Fleisch in Babybrei verboten wird, so wie auch Tabak für Kinder nicht erlaubt ist?

Die hitzige Diskussion über vegane Kinderernährung ist unter diesem Gesichtspunkt mehr als nur scheinheilig. Sie lenkt von den wirklichen Problemen ab. Sie schadet damit auch den nicht-vegan ernährten Kindern, um die sich offenbar niemand so recht kümmern möchte. Weil sich die vielen Fälle von Fehlernährung unter dem Begriff "Verwahrlosung" leicht verstecken lassen.

Der Fokus auf angeblich schädliche vegane Kinderernährung offenbart den Zynismus in unserer Gesellschaft! Und deshalb ist es so wichtig, junge Eltern dabei zu bestärken, ihre Kinder verantwortungsvoll, fundiert und vegan zu ernähren und ihnen das Beste zu geben, was man einem Kind geben kann

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4,7/5 Sterne (10 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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