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Veganer und Haustiere

Junges Kätzchen – nicht vegan, aber süß.
Junges Kätzchen – nicht vegan, aber süß. Bild: London looks (bearb.) Bildtitel: Kittens!, CC-BY

Ob Schwein, Kuh, Hund oder Katze – kein Tier sollte eingesperrt und zum menschlichen Nutzen gehalten werden, sei es zur Nahrungsgewinnung oder zur Unterhaltung. Dies zumindest ist ein wichtiger Grundsatz für viele ethisch motivierte Veganer.
Dennoch halten viele Veganer Haustiere. Wie lässt sich das mit den Grundsätzen des Veganismus vereinbaren?

Die Philosophie hinter der ethisch motivierten, veganen Lebensweise hat ein hohes Ziel: Einen Wandel in der Gesellschaft zu erreichen, hin zu einem fairen Umgang mit Menschen und (anderen) Tieren.
In der Realität ist unsere Gesellschaft weit davon entfernt. Eine bessere Versorgung „überzähliger“ Haustiere zu erreichen, kann deshalb schon ein wichtiger Schritt sein.

Haustierhaltung: Ja oder nein?

Ein Haustier zu halten, bedeutet immer auch, ihm bestimmte Verhaltensweisen vorzugeben, beziehungsweise es in seinen natürlichen Verhaltensmustern einzuschränken. Dies erfolgt teilweise zum Schutz des Tieres – und teilweise, weil es vorgeschrieben ist (z. B. Leinenzwang für Hunde).

Viele Veganer nehmen ein Haustier auf, das von Tierschutzvereinen vermittelt wurde. Die Aufnahme bedeutet für das Tier in diesem Fall eine Verbesserung der Lebenszustände, da es beispielsweise mehr Auslauf und mehr Zuwendung bekommt, als ein Tierheim bieten könnte.

Die Haltung eines Hundes oder einer Katze aus einem Tierheim ist immer noch kein perfekter Zustand für das Tier. Doch die Alternative wäre wohl, dass das Tier noch längere Zeit dem Stress und der Enge des Tierheimes ausgesetzt wäre. Es gibt in dem Fall keine perfekte Lösung. Die an Menschen und Zivilisation gewöhnten Tiere hätten ohne Versorgung und Pflege wohl kaum keine Chance auf ein artentypisches Leben.

Haustiere als Ware

Ein wichtiger Grund für die vielen „überzähligen“ Tiere, die letztlich in Tierheimen landen, sind Kunden, die beim Züchter oder im Zoohandel junge, „süße“ Tiere kaufen und später das Interesse daran verlieren. In vielen Ländern gibt es zum Beispiel unzählige streunende Hunde – während junge Welpen von Züchtern auf den Straßen feilgeboten werden.

Übrigens: Natürlich „dürfen“ Veganer Tiere halten. Niemand „muss“ sich in irgendeiner Form an Grundsätze halten, die mit Veganismus in Verbindung gebracht werden. Der ethisch motivierte Veganismus ist keine strikte Philosophie, sondern die Bemühung, einen faireren Umgang mit Tieren zu erreichen.

Damit für Hund und Katze keine „Nutztiere“ getötet werden müssen, gibt es inzwischen auch vegane Hunde- und Katzennahrung, die mit wichtigen Nährstoffen angereichert ist.

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3,4/5 Sterne (38 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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