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Veganes Tattoo stechen lassen – worauf achten?

Tattoo-Farbe im Tattoo-Studio
Tattoo-Farbe im Tattoo-Studio Bild: geishaboy500, flickr.com (bearb.) Bildtitel: Tattoo Studio, CC-BY

Sie möchten sich ein schönes Bild unter die Haut stechen lassen und wissen nicht, ob das auch tierleidfrei funktioniert? Keine Sorge, auch als Veganer müssen Sie nicht auf ein Tattoo verzichten. Und Sie können beim Motiv sogar eines wählen, das Ihre Lebenseinstellung unterstreicht. (Beispiele hier: hier). Aber warum sollte man sich als Veganer überhaupt Gedanken machen, wenn man eine Tätowierung haben möchte?

Veganes Tattoo – unvegane Farben?

Nicht nur Tusche, auch Tätowier-Tinte kann außer Bindungs- und Lösemitteln Pigmente tierischen Ursprungs enthalten. Die deutsche Tätowiermittel-Verordnung (TätoV – gibt's tatsächlich) verbietet zwar einige Stoffe in Tätowierfarben, doch nicht immer halten sich die Tattoo-Studios daran und verwenden importierte Farben. Unvegane Inhaltsstoffe in Tätowierfarben können sein:

  • Schellack in roter Farbe
    Schellack wird aus den Ausscheidungen von Lackschildläusen hergestellt. Für ein Kilogramm Schellack müssen 300.000 der kleinen Tierchen fleißig verdauen.
  • Knochenkohle („black bone“)
    Hierfür werden entfettete Tierknochen unter Luftabschluss geglüht. Die organischen Bestandteile werden dadurch zerstört, übrig bleiben Ammoniak, Teer, Gase und Knochenkohle.
  • Indigotin (blau/grün)
    Indigo färbt nicht nur blau, es kann durch spezielle Behandlung auch grüne Töne erzeugen. Es könnte sein, dass die Farbe aus einem Drüsensekret von Meeres-Schnecken (z. B. Purpurschnecken) gewonnen wurde, was aber eher unwahrscheinlich ist.
  • Glycerin

Die Lösung: Das richtige Tattoostudio

Viele Studios haben die veganen Bedürfnisse erkannt und verwenden Farben, die frei von tierischen Bestandteilen sind. Wenn Sie Ihr Tattoo planen, können Sie also ein entsprechendes Studio auswählen. Eine Tattoo-Convention ist hier nur bedingt geeignet, da nicht alle Aussteller Informationen über ihre Farben parat haben.
Was aber, wenn Sie sich unbedingt von einem bestimmten Künstler stechen lassen wollen?

Sprechen Sie ihn darauf an, ob er bereit ist, vegane Farben zu verwenden. Unter Umständen benutzt er auch die von Ihnen selbst mitgebrachte Farben für Ihr Tattoo. Vielleicht hat er ohnehin vegane Tinten von einem der folgenden Hersteller im Sortiment:

  • Classic Colour Systems
  • Dermaglo
  • Electric Ink
  • Eternal InksIntenze
  • Intenze
  • SilverBack Ink
  • Skin Candy - Bloodline & Skin Candy Farbtöne
  • Stable Colour
  • Waverly Color

Die Nachsorge

Nach dem Stechen braucht Ihr Tattoo besondere Pflege, um optimal und ohne Farbverlust abheilen zu können. Häufig wird Panthenolsalbe empfohlen, die den Heilungsprozess unterstützt. Panthenolsalben enthalten jedoch oft Wollwachs und sind in dem Fall natürlich nicht vegan. Eine vegane Panthenolsalbe ist in der Apotheke erhältlich z. B. vom „Pegasus Pro“.
Wenn Sie ein paar Grundlagen für vegane Tattoos beachten, kann es bald auch für Sie als Veganer heißen: Show your Colours!

Veröffentlichung:

Autor/in: Manuela Hennig

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