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Zucchini-Vergiftung: Selten, aber gefährlich.

Von Zucchini-Vergiftungen betroffen sind meist Hobby-Gärtner und deren Angehörige. Bild: pixabay.com

Zucchini-Vergiftungen sind selten, aber die Nachrichten darüber erschrecken uns immer wieder. Nicht zuletzt deshalb, weil Zucchini einfach zum beliebtesten Gemüse in Deutschland gehört und weil wir sie so gerne essen.

Warum man sich (selten) an Zucchinis vergiften kann und wie man sich schützen kann, erfährst du hier.

Zucchinis sind normalerweise nicht giftig

Bevor Zucchinis zu so leckeren, prallen Gemüsen wurden, die wir heute im Biomarkt einkaufen können, haben Züchter ziemlich viel getan, um von einem bitteren Urgewächs ein wohlschmeckendes, mildes Gemüse zu formen.

Ebenfalls züchterisch minimiert wurde auch ihr natürlicher Gehalt an giftigen Cucurbitacinen.

Bei Cucurbitacinen handelt es sich um Giftstoffe, die in den Ur-Zucchinis von Natur aus vorkommen und die der Pflanze dazu dienen, sich vor Fressfeinden zu schützen (also genau genommen auch vor uns Menschen).

Mitunter genügen bereits ein paar Bissen von einer solchen Zucchini, um Vergiftungs-Erscheinungen auszulösen! Die toxischen Cucurbitacine können sogar dazu führen, dass sich die Schleimhaut im Magen-Darm-System auflöst.

Doch auch wenn die Nachrichten über Zucchini-Vergiftungen (genauer: Cucurbitacin-Vergiftungen) ziemlich erschreckend sind, sterben nur wenige Menschen jedes Jahr daran. Panik ist also nicht angebracht.

Wenn du Zucchini im Bio- oder Supermarkt einkaufst, kannst du dir fast zu 100% sicher sein, dass sie nicht giftig sind!
Handelsübliche Zucchini sind normalerweise ungiftig!
Handelsübliche Zucchini kannst du bedenkenlos verzehren - sie sind ungiftig. Bild: pixabay.com

Aufpassen bei bitteren Zucchinis

Betroffen von einer Zucchini-Vergiftung sind fast immer Menschen, die das krumme Gemüse im eigenen Garten angebaut haben. Denn hier kann es vorkommen, dass die Zucchinis wieder Cucurbitacin produzieren. Ursachen dafür sind z. B. Umweltstress (also Hitze, Dürre und so weiter), aber auch Rückkreuzungen und Mutationen.

Im Laufe des Wachstums kann der Gehalt an Cucurbitacinen in einer Zucchini ansteigen. Daher empfiehlt es sich, die jüngeren Zucchinis zu genießen.

Auch andere Gemüsesorten können giftige Cucurbitacine bilden. Dazu gehören neben Zucchinis auch z. B. Kürbisse, Gurken und Melonen. Wenn diese Gemüse bitter schmecken, gilt: Meiden und auf dem Kompost entsorgen!

Die gute Nachricht: Cucurbitacine sind stark bitter und es ist theoretisch kaum möglich, giftige Zucchini wirklich zu genießen.

Einfach lecker: Zucchini-Spaghetti mit Pesto und Pinienkernen
Zucchini-Spaghetti kannst du getrost weiter verzehren - außer, sie schmecken bitter! Bild: K/Vegpool

Viele Berichte über Zucchini-Vergiftungen zeigen aber, dass die Betroffenen die Zucchini trotz des Geschmacks verzehrt haben. Zum Beispiel, weil sie es zu schade fanden, das Gericht zu entsorgen. Und das kann man irgendwie nachvollziehen, aber... es lohnt sich einfach nicht.

Der wichtigste Tipp, um sich vor einer Zucchini-Vergiftung zu schützen lautet: Iss keine bitteren Zucchini!

Prüfe noch vor der Verarbeitung, ob die Zucchini bitter schmeckt. Und ja, es ist schade, so ein schönes Gemüse zu entsorgen. Aber ehrlich: Eine Zucchini-Vergiftung solltest du dir und deinen Liebsten besser ersparen!

Und wenn doch einmal eine bittere Zucchini verzehrt wurde, dann wende dich sofort telefonisch an einen Giftnotruf (bzw. Giftinformationszentrum) und hole dir Hilfe. Schon manch eine Cucurbitacin-Vergiftung ist tödlich verlaufen!

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Giftige Zucchinis
Letzter Beitrag: 14.05.2020, von Cumina.

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4,5/5 Sterne (67 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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