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Burger King frittiert pflanzliche Nuggets im gleichen Öl wie Fleisch-Nuggets

Die veganen "Plant Based Nuggets" von Burger King
Die veganen Nuggets werden wohl in einer Gemeinschafts-Fritteuse zubereitet. Bild: K/Vegpool

Kürzlich hat die Fast-Food-Kette Burger King ein neues Produkt eingeführt, das auch für Vegetarier und Veganer überaus interessant klingt: Die "Plant Based Nuggets" (hier unser Testbericht).

Die panierten Snacks enthalten keinerlei tierische Zutaten und basieren auf einem Soja-Patty, das dem Unternehmen zufolge von "The Vegetarian Butcher" hergestellt wird, einem Unternehmen aus dem Unilever-Konzern.

Burger King vermarktet die Veggie-Nuggets als "Plant Based Nuggets", vermeidet allerdings den Begriff "vegan". Warum?

Auf unsere Anfrage antwortete eine Pressesprecherin, die Plant Based Nuggets würden zwar mit speziell gekennzeichnetem Zangen und Frittierkörben zubereitet - aber im selben Fett frittiert wie die herkömmlichen (Fleisch-)Nuggets. Daher würden die "Plant Based Nuggets" nicht als "vegan" gekennzeichnet.

Sind die "Plant Based Nuggets" von Burger King deshalb nicht für Veganer geeignet? Sollte man sie gar boykottieren?

Eine berechtigte Frage, die auch im Forum bereits gestreift wurde.

Plant Based Nuggets von Burger King streng genommen nicht vegan?

Das Thema berührt die Frage, wie vegan man eigentlich überhaupt leben kann. Denn eine "chemisch 100% vegane" Lebensweise ist offensichtlich nicht möglich.

Sicherlich gibt es keine allgemeingültige Antwort, daher hier unsere Meinung:

Die wichtigste Motivation, vegan zu leben, ist, unnötiges Tierleid zu vermeiden. Veganer wollen mit ihrem täglichen Einkauf nicht dazu beitragen, dass Tiere absichtlich gequält werden. Und die Bilder aus Massentierhaltungen - aber auch Bio-Betrieben - sind hinlänglich bekannt. Man kann sie eigentlich nur verdrängen. Oder für die Tiere eintreten.

Versuche der Agrar-Industrie, Veganer als übertriebene Spinner darzustellen, gehen an der Wirklichkeit völlig vorbei.

Auch auf Vegpool sprechen wir uns regelmäßig für eine entspannte und alltagstaugliche Lebensweise aus. Denn die bringt die größte Veränderung, davon sind wir überzeugt.

Vegan nach dem Pareto-Prinzip - das bedeutet, so vegan zu leben, wie es im Alltag gut möglich ist. Also keine offensichtlichen Produkte zu verzehren, für die Tiere gequält wurden.

Darf man als Veganer also Soja-Patties essen, die in einer gemeinsamen Fritteuse mit Fleischprodukten zubereitet wurden?

Aus ethischer und ökologischer Sicht spricht für uns nichts dagegen!

Appetitlich finden wir es deshalb aber noch lange nicht!

Und deshalb hat der Grund, warum wir unsere veganen Nuggets bei Bedarf woanders holen, eher mit Genuss zu tun - und weniger mit Ethik.

Wer damit kein Problem hat, dass vegane Produkte gemeinsam mit Fleischprodukten zubereitet werden, der kann sich die "Plant Based Nuggets" bei Burger King aber schmecken lassen. Unseren Segen habt ihr.

(Und hey: Wir finden das auch schräg, dass Burger King offenbar eigene Siebe und Zangen für die pflanzlichen Nuggets verwendet, um sie dann im gemeinsam genutzten Fett zu frittieren. ;-) )

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Burger Kings frittiert vegane Nuggets wohl im Öl der Fleisch-Nuggets
Letzter Beitrag: 25.05.2021, von Salma.

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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