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Coronavirus - ein weiterer Grund, vegan zu werden

Die erste Corona-Infektion erfolgte offenbar auf einem Fischmarkt.
Die erste Corona-Infektion erfolgte offenbar auf einem Fischmarkt. Bild: pixabay.com (Kombi)

Die Coronakrise hat Deutschland im Griff. Das öffentliche Leben wurde weitgehend zum Stillstand gebracht, die Grenzen dicht gemacht.

Die erste Infektion eines Menschen mit dem Coronavirus (Sars-CoV-2) erfolgte offenbar auf einem Fischmarkt in der chinesischen Millionenstadt Wuhan in der Provinz Hubei auf. Dort wurden den Angaben zufolge auch andere exotische Tiere zum Kauf angeboten. [1]

Damit gehört auch das Virus zu den Erregern von Epidemien der letzten Jahrzehnte, die direkt mit der Tierhaltung oder dem Verzehr von Tierprodukten in Verbindung stehen.

Ein paar Beispiele:

  • BSE (ausgelöst durch bestimmte Proteine (Prionen)). Auslöser der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.
  • Maul- und Klauenseuche. Betrifft Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen usw.
  • H1N1 ("Schweinegrippe"). Zoonose, die in Verbindung mit der Schweine- und Geflügelhaltung steht.
  • H5N1 ("Vogelgrippe"). Zoonose, die in Verbindung mit der Geflügelhaltung steht.
  • SARS, wurde wahrscheinlich in der chinesischen Stadt Guangzhous durch den Verzehr exotischer Tiere auf Menschen übertragen.
  • MERS, stammt aus Kamelen und wurde auch auf Menschen übertragen.
  • ...

Nicht alle dieser Epidemien sind für den Menschen unmittelbar gefährlich. Gleichwohl erhöht der enge Kontakt zwischen Mensch und Tier die Gefahr, dass Viren überspringen, mutieren und dabei noch viel gefährlicher werden. Experten der WHO warnen seit Jahren vor dem Ausbruch einer Superseuche. [2]

Die Corona-Epidemie könnte uns dieser Tage eine erste Vorstellung darüber vermitteln, mit welchen Einschränkungen auch unsere Gesellschaft beim Ausbruch eines noch gefährlicheren Virus zu rechnen hätte.

Die Tierhaltung erhöht das Risiko für die Entstehung und Ausbreitung gefährlicher Krankheitserreger, das zeigen die Epidemien und Pandemien der letzten Jahrzehnte. Die Entstehung neuer "Superseuchen" sind Experten zufolge nur eine Frage der Zeit.

Und es ist richtig, dass Superseuchen auch ohne industrielle Tierhaltung entstehen könnten. Doch der stetige, enge Kontakt zwischen Menschen und (Nutz-)Tieren erhöht das Risiko der Ausbreitung und Mutation beträchtlich.

Besonders die industrielle (Massen-)Tierhaltung erhöht nicht nur das Risiko für die Entstehung gefährlicher Zoonosen. Der - oft präventive und großflächige - Einsatz von Antibiotika gilt auch als einer der wichtigsten Ursachen für die Entstehung resistenter Krankheitserreger (MRSA). Verbraucher infizieren sich damit oft durch das Tierprodukt selbst. [3]

Bereits heute sterben in der EU jährlich mehr als 33.000 Menschen an den Folgen multiresistenter Keime. [4] Weil Antibiotika nicht mehr wirken und bereits eine an sich harmlose Entzündung für Menschen mit geschwächtem Immunsystem tödlich enden kann.

Und die Dunkelziffer ist hoch, da nicht jeder Fall direkt auf das Versagen von Antibiotika zurückgeführt wird.

Kurz gesagt: Der Verzehr von Tierprodukten trägt zu einem System bei, das ein perfekter Brutkasten für gefährliche Zoonosen ist. Noch ein guter Grund, vegan zu werden.

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Übrigens: Die Tierhaltung benötigt große Mengen an Futtermitteln. Doch die Tiere wandeln das Futter zum größten Teil zu Gülle um.

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Sars-CoV-2: Ein guter Grund, vegan zu werden
Letzter Beitrag: 15.01.2021, von Vegbudsd.

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4,4/5 Sterne (38 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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