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Danone schluckt Soja-Marken Alpro, Provamel und Co

Pflanzendrinks in einem spanischen Supermarkt
Auch in Spanien ist Alpro präsent (in Kooperation mit einer Molkerei) Bild: K/Vegpool

Vegane Produkte kommen richtig gut an. Sie sind nicht nur gesund, tierfreundlicher und ökologischer, sondern meist auch finanziell durchaus lukrativ. Denn die vegane Zielgruppe gilt als kaufkräftig, qualitätsbewusst und treu. Kein Wunder, dass auch große Lebensmittelkonzerne längst eigene vegane Produkte entwickelt haben, oder zumindest ihre Finger nach veganen Unternehmen ausstrecken.

Ein besonders beliebtes Unternehmen scheint dabei Whitewave-Foods zu sein, dem die Marken "Alpro" und "Provamel" gehören. Alpro ist in Deutschland der Marktführer bei rein pflanzlichen Sojagetränken. Die Bio-Marke "Provamel" ist im Naturkost-Fachhandel erhältlich und dort ebenfalls sehr bekannt. Kein Wunder also, dass manch ein Lebensmittelkonzern großes Interesse daran hat, sich ein Unternehmen mit dieser Marktmacht einzuverleiben.

Hat Danone Lust auf Soja?

So nun auch der französische Lebensmittelkonzern Danone. Danone ist bekannt für Marken wie Activia, Actimel und Fruchtzwerge, die aufgrund ihrer tierischen Zutaten für Veganer uninteressant sind. Für Veganer punktet Danone bisher vor allem mit... Wasser. Denn die Marken Volvic und Evian gehören auch zum Konzern. Vielleicht also ein gutes Zeichen, dass Danone offenbar den Trend der Zeit erkannt hat und auch auf vegane Produkte setzen möchte.

Der Deal zumindest ist offenbar bereits in trockenen Tüchern - ganze 12,5 Milliarden Dollar legt Danone Medienangaben zufolge für Whitewave Foods auf den Tisch. Damit werden auch die Marken "Alpro" und "Provamel" an einen der größten Lebensmittelkonzerne der Welt übergehen.
Übrigens nicht das erste mal.

Alpro und Provamel sind an Übernahmen schon gewöhnt

Schon 2009 wurde Alpro und Provamel von "Dean Foods" aufgekauft, einem US-amerikanischen Molkereikonzern. Zum Verdruss vieler Veganer, die befürchteten, durch den Kauf der Alpro-Produkte einen Milchkonzern (und damit die Ausnutzung von Rindern) zu unterstützen. Ob Dean Foods sich von der Kritik hat beeindrucken lassen, ist nicht bekannt. Offenbar hat sich der Konzern aber nach und nach wieder aus dem Geschäft mit Sojaprodukten zurück gezogen und die Marken an das vegan-orientierte Unternehmen Whitewave Foods abgetreten. Zumindest beim internationalen Vertrieb kooperiert Alpro aber offenbar weiterhin mit Molkereien (z. B. der spanischen "Asturiana", siehe Foto).

Doch bis zum Jahresende werden Alpro und Provamel wieder einmal Teil eines großen, auf Tierprodukte spezialisierten Lebensmittelkonzerns. Die Diskussion dürfte also erneut beginnen. Darüber, ob es der veganen Lebensweise eher förderlich ist, wenn auch große Konzerne auf den veganen Zug aufspringen... oder ob durch die Übernahme auch Qualitätseinbußen oder eine Verringerung der Unternehmens-Standards (auch was den Umgang mit Umwelt und Tieren betrifft) einher gehen. Kritik an Danone gibt es im Netz jedenfalls zuhauf. Allerdings kann eine Übernahme durch einen finanzkräftigen Konzern durchaus auch Vorteile haben, z. B. bei der Preisgestaltung und Verfügbarkeit. Man darf also gespannt sein, wie sich die Marken weiter entwickeln werden.

Übrigens: Was halten Sie von der Übernahme von Alpro, Provmale und Co durch Danone? Hinterlassen Sie doch einen Kommentar oder diskutieren Sie im veganen Forum mit.

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4,4/5 Sterne (18 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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