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Aus diesen Klima-Gründen wird Berlin am Montag blockiert

Verkehr in einer Großstadt
Aktivisten wollen wichtige Verkehrsadern in Berlin blockieren (Symbolbild) Bild: pixabay.com

Seit mehr als 50 Jahren wissen Klimaforscher, dass sich die Erd-Atmosphäre erwärmt. Die wichtigsten Ursachen sind der Mobilitäts- und Energie-Sektor, aber auch die globale Tierhaltung, die Unmengen an Ressourcen verbraucht und extrem klimaschädliche Methan- und Lachgase freisetzt. Erste Folgen der Klimakrise waren in den letzten Jahren auch in Deutschland deutlich spürbar.

Durch die Klimaerwärmung drohen der Menschheit Hungersnöte, Massenmigration und der Zusammenbruch der sozialen Ordnung. Verteilungskriege um Rohstoffe könnten unzählige Menschen das Leben kosten.

Seit mehr als 30 Jahren fordern Wissenschaftler die führenden Politiker der Welt dazu auf, endlich wirksame Maßnahmen zu treffen, um die Klimaerwärmung zu begrenzen und eine weitere Erhitzung zu vermeiden.

Im Übereinkommen von Paris haben sich 184 Länder der Welt darauf geeinigt, Maßnahmen zu treffen, um die Klimaerwärmung deutlich unter 2 Grad zu halten.

Dieser Wert hat eine immens hohe Bedeutung, denn je wärmer das Klima wird, desto wahrscheinlicher sind klimatische Dominoeffekte. Das Auftauen von Permafrostböden in Sibirien könnte zum Beispiel viele Milliarden Tonnen Methangas freisetzen - und zu einer galoppierenden Klimakatastrophe führen, die von Menschen nicht mehr kontrollierbar ist.

Einen grafischen Vergleich der Klimafolgen zwischen 1,5 und 2 Grad Erwärmung findest du auf Klimafakten.de.

Auch Deutschland gehört zu den unterzeichnenden Ländern des Pariser Klimaabkommens. Bisher sind die Deutschen jedoch weit davon entfernt, dieses Klimaziel zu erreichen!

Das "Klimapaket" der Klimaregierung, das am 20. September vorgestellt wurde, hat Klimaforscher entsetzt. Es sei völlig ungeeignet, da es keinerlei wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz enthält. Auf die Weise würden die Klimaziele von Paris deutlich verfehlt!

Während Deutschland international gerne als "Klimaretter" auftritt, werden die wichtigsten Maßnahmen verschleppt - und ein Ausbau erneuerbarer Energieen sogar aktiv blockiert, kritisieren Experten.

Am Montag, den 7. Oktober wollen Klima-Aktivisten daher in Berlin (und vielen anderen Großstädten der Welt) die Straßen friedlich blockieren. Und sie haben drei Forderungen:

  • Sie fordern die Politik auf, endlich die Wahrheit zu sagen und die Gefahren der Klimakrise und die Dringlichkeit eines Kurswechsels deutlich zu kommunizieren.
  • Sie fordern ein sofortiges Umsteuern in der Klimapolitik, um bis zum Jahr 2025 klimaneutral zu sein.
  • Sie fordern eine partizipatorische Demokratie, in der in Bürgerversammlungen Wege zur Überwindung der Klimakrise entwickelt werden.

Den genauen Wortlaut der Forderungen kannst du hier nachlesen.
Extinction Rebellion gehen davon aus, dass bereits 3,5 Prozent der Bevölkerung die notwendigen Systemveränderungen bewirken können.

Die "Extintion Rebellion" (etwa: "Rebellion gegen das Aussterben") ist dabei keine feste Organisation, sondern ein Zusammenschluss von Menschen, die sich aktiv für den Klimaschutz stark machen möchten. Daher kann jeder mitmachen, sofern er sich an die Regeln und Werte hält.

Die Aktivisten handeln strikt gewaltfrei und leisten auch bei polizeilichen Maßnahmen keinen Widerstand. Auch "verbale Gewalt" (also z. B. Beleidigungen oder Drohungen) werden vermieden. Damit möchten die "Klima-Rebellen" in der Tradition von Mahatma Gandhi mit friedlichem Protest Veränderungen erreichen.

Es ist zu erwarten, dass es am 7. Oktober in Berlin aufgrund von friedlichen Straßenblockaden an wichtigen Verkehrsknoten zu Staus und Verkehrsstörungen kommen wird. Die Aktivisten von "Extinction Rebellion" nehmen dabei sogar Inhaftierungen in Kauf. Eine Alternative gebe es jedoch nicht - denn ohne wirksames Handeln gegen die Klimakatastrophe sei das Überleben der Menschheit bedroht, schreiben die Aktivisten auf ihrer Website.

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4,7/5 Sterne (14 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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