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Leere Versprechungen? IKEA gibt Tierschutz-Preis zurück.

Eine Henne pickt im Gras
Diese Henne musste NICHT für IKEA leiden. Bild: Thomas Vlerick, flickr.com (bearb.) Bildtitel: What is in the grass?, CC-BY

IKEA gehört zu den größten Restaurant-Betreibern der Welt. Deshalb werden auch unzählige Tiere für IKEA gezüchtet, gemästet und geschlachtet und in den "IKEA Restaurants" und "Schwedenshops" verkauft. Tierschützer kritisieren seit Jahren die Haltungsbedingungen der Tiere, die auch für billige IKEA-Lebensmittel ihr Leben lassen müssen.

2011 hatte die Möbelkette zwar angekündigt, die Tierschutz-Standards zumindest bei den Hühnern innerhalb von fünf Jahren zu verbessern - und dafür sogar einen Tierschutzpreis bekommen. Lange Zeit wurde IKEA dafür von Tierschutz-Organisationen sogar als eine Art Vorreiter gelobt.

Doch geschehen ist anscheinend fast nichts. Den Tierschutz-Preis hat IKEA in vielen Ländern offenbar sogar wieder zurückgegeben. Lediglich IKEA Italien und IKEA Schweiz hätten ihre Versprechen erfüllt und behalten die Auszeichnungen, heißt es auf der Website der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt.

Alles also bloß Verbrauchertäuschung, wenn es um Tierprodukte vom schwedischen Möbelhaus geht, das sich in der Werbung immer so freundlich und kumpelhaft gibt?

Die Albert-Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt gibt sich jedenfalls überrascht und enttäuscht, dass IKEA seinen Tierschutzpreis zurückgegeben hat, anstatt die Anforderungen wie versprochen zu erfüllen. Die Möbelhauskette verfolge nun eigene Tierschutz-Programme, die aber bislang sehr vage seien. "Die Rückgabe des Tierschutzpreises legt für uns nahe, dass die neuen Anforderungen nicht mal an die ehemaligen Zusagen von IKEA heranreichen", so Mahi Klosterhalfen, der Geschäftsführer der Albert Schweitzer Stiftung.

In einer Online-Petition werde das Unternehmen aufgefordert, höhere Standards für Masthühner umzusetzen. Über 33.000 Menschen sollen die Petition auf der Website der Stiftung schon unterzeichnet haben.

Unsere Meinung: IKEA verfolgt hier eine Strategie, die für die Tierindustrie typisch ist. Während vollmundige Versprechungen gemacht werden, sind wirkliche Veränderungen äußerst selten. Den Kunden wird so suggeriert, man handele konsequent und tierfreundlich. Ein klassischer Fall von Greenwashing, denn die Tiere leiden weiter.

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IKEA hat die Chance verspielt, sich als ernstzunehmendes Unternehmen in Sachen Tierschutz zu positionieren. Für uns steht IKEA nun in der Pflicht, Tierschutz künftig nachzuweisen. Mittels öffentlich einsehbarer Überwachungskameras in Mast- und Schlachtbetrieben. Auch Behörden sind dazu aufgerufen, sicherzustellen, dass in IKEA-Zulieferbetrieben die Tierschutzgesetze eingehalten werden!

Wir raten davon ab, Tierprodukte von IKEA zu kaufen, denn IKEA nimmt Gewalt gegen Tiere offenbar billigend in Kauf. Wer Tierquälerei die Grundlage entziehen möchte, kann mit einer veganen Ernährung Tierquälern einen deutlichen Strich durch die Rechnung machen. Das Vertrauen in eigene Tierschutz-Programme hat IKEA bei uns jedenfalls verspielt.

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4,8/5 Sterne (6 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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