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"Klimafasten": Wie viel Sinn macht die Kirchen-Aktion? [Kommentar]

Wassermangel und Dürre sind typische Folgen einer zerstörerischen Landwirtschaft
Klimaschutz fängt bei der eigenen Ernährung an. Bild: pixabay.com

In den etwa sieben Wochen vor Ostern startet die Aktion "Klimafasten". Organisiert wird sie von 17 evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümern, sowie von den christlichen Hilfswerken Brot für die Welt und Misereor.

Dabei soll das traditionell christliche Fasten mit Achtsamkeit gegenüber Lebensmitteln verknüpft werden. Auch Klimaschutz und Klimagerechtigkeit spielen eine Rolle bei der Aktion, die unter dem Motto "Soviel du brauchst" steht.

Gläubige sollen mit der Aktion dazu animiert werden, weniger Lebensmittel wegzuwerfen, Reste besser zu verwerten und möglichst verpackungsarm einzukaufen. Und natürlich: Verzicht und Buße, die zentralen Themen in der Kirchen in der Fastenzeit vor Ostern.

Die Teilnehmenden werden mit einer Broschüre begleitet und dazu animiert, sich mit anderen Gleichgesinnten zusammenzuschließen.

Meine Meinung:

Die Aktion zeigt, dass Klimaschutz und ein achtsamer Umgang mit unseren Lebensgrundlagen auch in Kirchengemeinden immer mehr thematisiert werden.

Allerdings ist die Aktion weit davon entfernt, den wissenschaftlichen Empfehlungen zu einer klimafreundlichen Ernährung zu folgen.

Die Vorteile pflanzenbasierter Ernährung gegenüber omnivoren und vegetarischen Ernährungsweisen werden auf der Aktionsweise allenfalls beiläufig angesprochen.

Derweil werden Teilnehmende unter anderem dazu animiert, keine elektrischen Pfeffermühlen zu verwenden, um Strom zu sparen.

Meiner Meinung nach sollte Klimaschutz nicht mit Verzicht assoziiert werden.

Denn um das Klima zu schützen, müssen wir nicht verzichten, sondern vor allem kluge Entscheidungen treffen. Zum Beispiel, Fleisch und konzentrierte Milchprodukte (Käse, Butter usw.) durch vegane Alternativen zu ersetzen. Schmeckt genauso gut, schützt aber Umwelt und Klima. Auch das Umweltbundesamt empfiehlt eine vegane Ernährung!

Klimaschutz bedeutet, die Zahl der Klimatoten zu begrenzen. Ehrlicher kann man auch Nächstenliebe kaum praktizieren. Und deshalb hätte ich mir mutigere Schritte seitens der Kirchen (bzw. ihrer Gemeinden) gehofft.

Glücklicherweise wird aber niemand daran gehindert, weitere Schritte zu gehen und die eigene Gemeinde mitzuziehen. Website der Aktion "Klimafasten".

Weitere Fakten rund um den Klimaschutz findet man auch auf einer Website mit ganz ähnlichem Namen, aber wissenschaftlichem Hintergrund: Klimafakten.de.

Der wichtigste Schritt auf dem Weg zu einer veganen Ernährung ist der Wille, es tun zu wollen. Der Umstieg selbst ist ganz leicht. Hier die wichtigsten Tipps zum Vegan-Einstieg. Tipps und Austausch mit anderen Umsteigern findet ihr im veganen Forum.

Veröffentlichung:

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"Klimafasten"-Aktion der Kirchen - wie sinnvoll ist sie?
Letzter Beitrag: 27.02.2022, von METTA.

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4,7/5 Sterne (3 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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