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Absurd: McDonalds wirbt mit "Klimaschutz"-Aktion.

Die Klimakatastrophe wird zu häufigeren Waldbränden führen.
Waldbrände sind typische Folgen des globalen Klimakollaps. Bild: pixabay.com

Reden statt handeln - dieses Motto könnte man hinter einer aktuellen Greenwashing-Aktion der Fast-Food-Kette McDonalds vermuten.

Die Burger-Kette rühmt sich in einer Pressemitteilung damit, am "Schalttag", den 29. Februar, das agroforstwirtschaftliche Projekt "Treedom" mit kostenfreier TV-Werbezeit zu unterstützen.

Bei Treedom kann man online das Pflanzen von Bäumen unterstützen und bekommt dafür eine Art Urkunde. An sich eine nette Idee.

Die Kooperation mit dem Unternehmen McDonalds, dessen Umgang mit den natürlichen Ressourcen unseres Planeten schon öfter für heftige Proteste gesorgt hat, ist meiner Meinung nach wirklich absurd.

Viele Unternehmen kooperieren mit nachhaltigen Projekten, um das eigene Bild in der Öffentlichkeit positiv zu beeinflussen. Man bezeichnet diesen Effekt als Image-Transfer.

Absurd ist die Kooperation von McDonalds mit "Treedom" auf vielerlei Weise:

  • Als eine der größten Fast-Food-Ketten treibt McDonalds die globale Tierhaltung an - und damit eine der wichtigsten Ursachen für die globale Klimakrise. Siehe dazu unser Interview mit Prof. Dr. Volker Quaschning.
  • Tierhaltungen verbrauchen Unmengen an Futtermitteln und wandeln diese überwiegend in Gülle um. Nur ein kleiner Bruchteil des Futters wird zum gewünschten Tierprodukt. Das ist Ressourcen-Verschwendung in Reinform.
  • Der Anbau von Futtermitteln erfolgt häufig auf ehemaligen Waldflächen, in riesigen Monokulturen. McDonalds behauptet zwar, die Entwaldung aufhalten zu wollen, ist dabei aber nicht sehr erfolgreich [1].
  • Der Anbau der benötigten Futtermitteln erfolgt häufig unter Einsatz petrochemischer Düngemittel. Bei deren Einsatz wird extrem klimaschädliches Lachgas freigesetzt, das etwa 300x klimaschädlicher ist als CO2 [2] (siehe unser Interview mit Prof. Dr. Knut Schmidtke).
  • McDonalds behauptet, am Schalttag, dem 29.2.2020, seine Sendezeit einem Projekt zu widmen - "statt eigene Spots zu schalten". In der Pressemitteilung des Unternehmens war bloß ein Werbespot zu sehen, in dem jedoch explizit McDonalds genannt wird.

Marketing mit vermeintlich sozialen Aktivitäten betreiben viele Unternehmen. Doch diese Aktion erscheint mir wirklich unehrlich.

McDonalds zeigt mit diesem Beispiel wieder einmal anschaulich die eigene Kompetenz im Greenwashing. Und dass Reden auch heute offenbar noch viel lukrativer ist, als wirklich zu handeln.

Denn wenn das Unternehmen wollte, könnte auch wirklich handeln. Es könnte sein veganes Sortiment ausbauen und mit seiner geballten Marketing-Reichweite dazu beitragen, die Nachfrage nach veganen Produkten zu steigern.

Kritiker behaupten, auch der vegane Burger von McDonalds diene in erster Linie dem Greenwashing. Denn vegane Bestandteile im Sortiment förderten ein Bild von sozialer Verantwortung, während McDonalds tatsächlich hauptsächlich umweltschädliche Produkte mit Fleisch verkaufe.

Hast du dich schon mal gefragt, ob Unternehmen, die vegane Produkte ins Sortiment aufnehmen, dies aus innerer Überzeugung tun - oder aus Marketing-Kalkül? Viele nutzen wohl den "Veggie"-Trend einfach nur knallhart aus.

Veröffentlichung:

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McDonalds betreibt wieder Greenwashing
Letzter Beitrag: 26.02.2020, von METTA.

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3,1/5 Sterne (25 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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