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Boykott-Aufrufe: Oatly verkaufte Anteile an Blackstone

Blackstone investiert in Oatly - das schockt viele Fans.
Blackstone investiert in Oatly - das schockt viele Fans. Bild: unsplash.com (bearbeitet)

Der schwedische Haferdrinkhersteller Oatly hat im Juli Anteile an die US-Investmentgesellschaft Blackstone verkauft. Dabei soll es um 200 Millionen Doller gegangen sein.

Jetzt tobt eine Debatte - nicht nur unter Hafermilch-Fans. Darf man als ökologisch orientierter Mensch jetzt noch Haferdrink von Oatly kaufen?

Das Problem: Die Blackstone Group ist offenbar Anteilseigner an Unternehmen, die an Urwald-Rodungen in mehreren Teilen der Welt beteiligt waren und offenbar auch noch sind. [1][2][3]

Der CEO von Blackstone, Steve Schwarzman, soll zudem US-Präsident Donald Trump mit 3 Millionen Euro unterstützt haben. [4]

Finanziert man mit dem Kauf von Oatly-Haferdrinks also ein "Heuschrecken"-Unternehmen mit, das mutmaßlich Gier und finanziellen Profit über den Erhalt natürlicher Ressourcen stellt?

Oatly nimmt auf seiner Website Stellung zum Investment von Blackstone. Das Investment ermögliche es, weiter zu wachsen, um auch in Supermärkten verfügbar zu sein - und nicht nur in "spezialisierten Gesundheits-, Biofach- und veganen Geschäften".

"Wir hätten jedes Private Equity Unternehmen wählen können". Oatly gibt sich auf seiner Website wählerisch.
"Wir hätten jedes Private Equity Unternehmen wählen können". Oatly gibt sich auf seiner Website wählerisch. Bild: Screenshot (bearbeitet)

Wenn man zeige, dass ein Unternehmen wie Oatly sehr profitabel sei, würden auch andere Private-Equity-Investoren "hinschauen, zuhören und anfangen, ihre insgesamt 4 Billionen US-Dollar ebenso in Green Deals zu investieren".

Meinung:
Dass Oatly Anteile an eine berüchtigte US-Investmentgesellschaft verkauft - das nagt schon sehr am Image. Schnell stellen sich Fragen wie: Hätte es nicht auch andere Geldgeber gegeben? Und wie wird der Investor auf die zukünftige Ausrichtung von Oatly Einfluss nehmen?

Gleichwohl ist natürlich auch die Frage berechtigt, ob der eigene Einkauf in Supermärkten, die irre viel Geld mit dem Verkauf umweltschädlicher und tierquälerischer Produkte verdienen, eigentlich besser ist.

Nein, man sollte das nicht "gegenrechnen". Denn es ändert nichts daran, dass Oatly offenbar auch gerne nach "schmutzigem" Geld greift. Die Frage ist aber auch: Wäre das Geld in einer anderen Firma wirklich besser investiert?

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Veröffentlichung:

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Oatly und sein zweifelhafter Investor
Letzter Beitrag: 06.09.2020, von METTA.

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4,6/5 Sterne (11 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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