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Start-Up will Nahrung aus CO2 gewinnen - und sammelt 6,5 Mio Euro ein!

Diese Wissenschaftler wollen CO2 zu Nahrung machen. Dafür gab's richtig Kohle! Bild: Arkeon GmbH, Tulln

Das klingt genial: Nahrungsmittel aus CO2 zu gewinnen, die Umwelt zu entlasten, Tierhaltung überflüssig zu machen und dabei auch noch gesunde Lebensmittel zu erschaffen...

Das Wiener Unternehmen Arkeon Biotechnologies befindet sich offenbar auf einem vielversprechenden Weg zu diesem Ziel!

Denn es ist den Gründern offenbar gelungen, Mikroorganismen aus der Gruppe der Archaeen dazu zu bringen, CO2 zu Aminosäuren umzuwandeln. All das in einem Fermentationsverfahren und angeblich ohne Gentechnik!

Bisher zwar noch nicht in großem Maßstab, aber offenbar so vielversprechend, dass die Gründer jetzt weitere 6,5 Millionen Euro fürs weitere Wachstum einsammeln konnten. Zu den Investoren gehören EVIG, Synthesis Capital, Blue Horizon und ReGen Ventures.

Aminosäuren bilden das Rückgrat unserer Ernährung, denn alle Proteine setzen sich aus Aminosäuren zusammen, ganz egal ob diese tierisch oder pflanzlich sind.

Demzufolge spielt es für unsere Ernährung im Grunde keine große Rolle, ob die Aminosäuren über den Umweg der Tierhaltung, oder direkt erzeugt werden.

Wenn es also gelingt, alle 20 für den Menschen essenziellen Aminosäuren aus CO2 zu erzeugen, dann kann ein Großteil der herkömmlichen Tierhaltung einfach mal komplett ersetzt werden. Dann könnten die früheren Futter-Anbauflächen renaturiert werden und die Ökosysteme sich erholen.

In Zeiten, in denen die Tierhaltung ungefähr 40% aller klimaschädlichen Treibhausgase (und viele weitere ökologische Katastrophen) verursacht, klingen solche Wege wirklich vielversprechend!

Die erzeugten Aminosäuren sollen nicht nur klimaneutral, sondern sogar klimapositiv sein. Mit anderen Worten: Die Produktion entzieht dem Klima mehr CO2 als sie ausstößt.

Laut der Website des Start-Ups ist das Verfahren nicht nur 200 mal effizienter als die Fleischproduktion, sondern sogar 20x effizienter als Photosynthese, also das Verfahren, das Pflanzen nutzen um Sonnenlicht zu verwerten.

Friederike Grosse-Holz, Direktorin bei Blue Horizon hält das Verfahren gar für eine "Heilige-Gral-Technologie", die zu disruptiven Veränderungen in der gesamten Lebensmittelwirtschaft führen könnte.

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Start-Up will Aminosäuren aus CO2 gewinnen
Letzter Beitrag: 24.03.2022, von Katzenmami.

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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