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Tierversuche: Viele Tiere sterben auf der Suche nach Corona-Impfstoff

Corona-Impfstoffe werden auch in Tierversuchen getestet Bild: Ärzte gegen Tierversuche

Alle Welt blickt gespannt auf die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs in den Laboren der Pharma-Konzerne. An die Tiere, die in Tierversuchslaboren getötet werden, denkt indes kaum einer.

In diesem Augenblick leiden Tiere, weil Wissenschaftler Versuche rund um COVID-19 an ihnen vornehmen.

Der grauenvolle Umgang mit sogenannten Versuchstieren darf nicht in Vergessenheit geraten. Die Wissenschaft muss bessere, ethischere Wege finden! Ein Kommentar.

Große Hoffnungen ruhen auf einem Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 und damit gegen die gefährliche Infektionskrankheit COVID-19. Denn mit der Impfung könnte die Zeit der Lockdowns bald vorüber sein.

Die Hoffnung: Dann dürfen wir wieder Freunde treffen, uns umarmen und diese vermaledeiten Masken abnehmen!

Rhesusaffen mit Lungenentzündung

Doch die Entwicklung von Impfstoffen geht mit Tierversuchen einher. Noch bevor ein Impfstoff an menschlichen Probanden getestet wird, mussten bereits unzählige Tiere dafür sterben, darunter Mäuse, Ratten und Rhesusaffen.

Auch der Impfstoff-Kandidat mit dem kryptischen Namen BNT162b2, auf dem derzeit die größten Hoffnungen ruhen, wurde bereits an Tieren getestet.

Viele Staaten haben sich bereits im März auf ein international standardisiertes Verfahren zur Entwicklung eines Corona-Impfstoffs geeinigt [1] - und das sieht Tierversuche vor.

Wissenschaftler wiederholen zwar immer, die Entwicklung eines Impfstoffes sei nur mit Tierversuchen möglich. Aus wissenschaftlicher Sicht kann ich das nicht beurteilen.

Doch die Vorstellung, dass Forscher Rhesusaffen infizieren und bei ihnen COVID-19 auslösen, ist einfach grauenvoll. Das Leid der Tiere, die mit entzündeten Lungen in den Laboren leiden und womöglich auch noch von kaltherzigen "Tierpflegern" misshandelt werden, ist schwer vorstellbar (man kennt ja die Undercover-Aufnahmen aus den letzten Jahren).

Tierversuchs-Laboratorien sind für mich ähnlich hässliche Bereiche wie Schlachthöfe. Niemand möchte sich das gerne ansehen. Und wo niemand hinsieht, gedeiht bekanntermaßen die Kriminalität.

Ganz zu schweigen davon, dass es zwar ein deutsches Tierschutzgesetz gibt, das in der kommerziellen Tierhaltung (und damit auch in den Tierversuchs-Laboren) aber geflissentlich ignoriert wird.

Zur Erinnerung: Die meisten Tierprodukte kommen in Deutschland aus Betrieben, die dem Tierschutzgesetz widersprechen. Dieser Ansicht ist jedenfalls der Strafrechtler Prof. Dr. Jens Bülte, der im Tierschutz ein Vollzugs-Defizit in Deutschland beklagt.

In Zukunft besser Präventation statt Pandemie

Natürlich brauchen wir einen Impfstoff. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass COVID-19 wahrscheinlich auf einem Tiermarkt auf Menschen übergesprungen ist und somit in Verbindung mit der globalen Tierhaltung steht.

Wir dürfen nicht vergessen, dass die Massentierhaltungen auch in Deutschland eine Brutstätte für Zoonosen sind, also Erkrankungen, die von Tieren auf Menschen überspringen. Dazu der Antibiotika-Missbrauch und die Entstehung von resistenten Keimen.

Die Menschen sollten endlich lernen, nicht zur Krankheiten zu bekämpfen - sondern die Gefahren rechtzeitig zu erkennen und sie dann wirksam einzudämmen. Bevor eine Zoonose zur Pandemie werden kann. Bevor wir Impfstoffe benötigen, um die Krankheit wieder einzudämmen.

Lies hier weiter: Sollten sich Veganer impfen lassen?

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Tierversuche für Corona-Impfstoff
Letzter Beitrag: 19.01.2021, von Sunjo.

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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