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Kinderlied: So hetzen Medien wieder gegen Veganer

Rathaus Limburg
Das Glockenspiel in Limburg spielte "Fuchs Du hast die Gans gestohlen" Bild: Riessdo, flickr.com k/vegpool Bildtitel: Rathaus, CC-BY

Auf dem Rathaus der Stadt Limburg gibt es einen Glockenturm, auf dessen Turmuhr verschiedene Volkslieder erklingen. Kennt man aus anderen Städten - und ist auch nicht weiter aufregend. Doch offenbar hat eine Veganerin beim Bürgermeister freundlich angefragt, ob er das Lied "Fuchs Du hast die Gans gestohlen" aus der Lieder-Folge nehmen könnte - schließlich gehe es hier um Gewalt gegen Tiere. Als kleines, unspektakuläres Entgegenkommen hat der Bürgermeister daraufhin das Lied vorübergehend aus der Rotation genommen.

An dieser Stelle könnte der Artikel enden, denn alles Wichtige ist bereits gesagt.

Doch halt! Hier geht es um Veganer. Und "Vegan" zieht, das hat sich herum gesprochen.
Und so wird aus einer Lapalie ein Riesen-Aufreger!

Aus einer freundlichen Anfrage wird "Veganer-Protest".

Zahlreiche "Medien" berichteten über den "Fall". Von "Veganer-Protest" zum Beispiel. Sie suggerieren, dass Veganer "jetzt auch unser deutsches Kulturgut verbieten" wollen. Es ist die billigste Masche, um schnell einen Shitstorm zu starten. Komme was wolle.

Nicht ohne Grund erscheinen seit einiger Zeit immer wieder reißerische Aufreger-Artikel über Veganer. Von veganen Eltern, die das Wohl ihrer Kinder aktiv gefährden wollten, bis hin zu veganen Kindern, die beim Nachbarn im Mülleimer nach Fleisch wühlen. Mitunter auch rein erfundene Stories.

Der Tenor solcher Artikel:
Die grauenvollen Zustände in Massentierhaltungen - vergessen. Veganer sind die Aggressoren!
Die Auswirkungen der Tierprodukte auf unsere Umwelt - völlig egal. Veganer sind Spinner und man sollte sie keineswegs ernst nehmen.
Die Folgen für unsere Gesundheit? Schützt das Kulturgut Fleisch!

Journalisten suchen den veganen Shitstorm. Denn er bringt ihnen kostenlos große Reichweite.

Durch Vegan-Hetze dem Shitstorm einheizen

Wahrscheinlich ist diese Hetze ein Resultat der Fleischesser-Ideologie Karnismus. Diese hält Fleischesser davon ab, sich argumentativ mit Veganismus zu befassen. Unter anderem dadurch, dass man Veganer per se als Vollidioten, Spinner, Gefahr für die Gesellschaft und so weiter abstempelt. Als Menschen, die man einfach nicht ernst nehmen kann.

Tatsächlich sind Veganer ganz normale Menschen, die bloß vegan leben. Sie haben sich oft zur veganen Lebensweise entschlossen, weil sie Tierquälerei in Massentierhaltungen nicht weiter finanzieren möchten. Weil sie ihrer Gesundheit etwas Gutes tun möchten, oder weil sie die Umwelt vor den Auswirkungen der Tierhaltungen bewahren möchten. Alles keine Grund, sich drüber aufzuregen. Aber gute Gründe, um wenigstens mal darüber nachzudenken.

Tatsächlich vertreten Veganer Werte, die in unserer Gesellschaft tief verankert sind. Auch wenn sie unterschiedlich interpretiert werden:

Übrigens gibt es derzeit Kinderporno-Ermittlungen gegen einen Mitarbeiter der Diözese Limburg. Ein Thema, das im Rausch der großen Veganer-Hetze weitgehend unterging.

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3,6/5 Sterne (10 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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