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Kommentar: Ja zum Veggie-Day!

Veggie-Day: Eine gute Idee
Veggie-Day: Eine gute Idee Bild: K/Vegpool

Die Grünen wollen einen Veggie-Day. Jeden Donnerstag soll in den Kantinen vegetarisch gekocht werden, fordern die Spitzenpolitiker der Grünen.

Der Boulevard rotiert. Vergessen sind die großen Stories über dem Schlachthof entkommene Rinder (Yvonne und Co), vergessen all die Schock-Nachrichten aus Massentierhaltungen. Fleisch muss plötzlich wieder mit Messer und Gabel verteidigt werden!

Von Bevormundung ist bei anderen Parteien die Rede, von Einschränkung und Verboten. Dabei betonen die Gründen redundant und wo es nur möglich ist, dass ihr Veggie-Day rein freiwillig sei und niemandem verboten werden solle, Fleisch zu essen. Allein: Es diene als Inspiration, um zu zeigen, dass eben auch eine Ernährung ohne Fleisch lecker sei - und dazu ökologisch, gesund und tierfreundlicher.

Die Forderung nach einem Veggie-Day ist längst überfällig. Die Deutschen verbrauchen jährlich 60 Kilo Fleisch pro Kopf – in seinem ganzen Leben verzehrt der Durchschnittsbürger mehr als 1000 Tiere, Fische nicht eingerechnet.

Dank Subventionen und Dumping-Löhnen gilt Deutschland inzwischen als Schlachtland Nr. 1 – und ein Drittel des in Deutschland produzierten Schweinefleisches landet im Müllcontainer (Quelle: ARD).

Der Fleischkonsum ist der Hauptgrund für Klimawandel, die Fleischerzeugung inkl. Tierhaltung und Anbau der Futtermittel produziert mehr klimaschädigende Gase als der gesamte Verkehrssektor inklusive Flugzeuge.
Fleisch wird mit Milliarden Euro Steuergeldern auch von Vegetariern und Veganern quersubventioniert – obwohl hoher Fleischverzehr nachgewiesen ungesund ist und immer mehr Ärzte zu einer fleischarmen oder vegetarischen Ernährung raten.
Der Fleischkonsum trifft uns alle – Fleischesser, Veganer und Vegetarier – mehrfach:

  • Er führt zu massiver Umweltbelastung, da Tiere Unmengen an Futtermitteln fressen – und den größten Teil verstoffwechseln. Eine unsagbare Energie-Verschwendung – und in anderen Teilen der Welt verhungern Menschen.
  • Der Fleischverzehr führt zur Verbreitung der Grünen Gentechnik.
  • Hoher Fleischverzehr macht krank und belastet das Gesundheitssystem
  • Die Massentierhaltung erhöht das Risiko von Seuchen, die auch für Menschen lebensgefährlich sind
  • Ca. 95% des Fleisches in Deutschland kommt aus Massentierhaltung.
  • Fleischproduktion ist immer mit der artwidrigen Haltung von Tieren und mit Tierquälerei verbunden. Mehr dazu: Fleisch und Tiere.

Die Fleisch-Industrie bevormundet ihre Kunden

Kaum ein Mensch möchte sich ansehen, wie Tiere geschlachtet werden, denn die Fleischerzeugung ist ein einziger Skandal. Die Wegschau-Mentalität (und die dahinter stehende Ideologie „Karnismus“) bei Fleisch ist vielsagend – und der Protest gegen die angebliche Bevormundung ist lächerlich. Die Fleischindustrie bevormundet Menschen - Medien und Verbraucher werden systmatisch ferngehalten. Und wenn doch einmal Aufnahmen aus einem Schlachthof oder einer Tierhaltung ans Licht der Öffentlichkeit gelangt, ist der Ruf nach Verboten und Kontrollen zu Recht laut.

Doch es wird sich erst etwas ändern, wenn aus dem Ruf nach Verantwortlichkeit Eigenverantwortlichkeit wird. Tiere, Umwelt und die Verbraucher haben eine Chance verdient. Vegetarier und Veganer geben sie ihnen.
Der Veggie-Day, den die Grünen fordern, ist eine gute Idee - und ein guter Anfang. Auch Fleischesser würden davon profitieren.

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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