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"Verschwendungsfasten": Warum vegane Ernährung noch mehr bewirkt

Bild: pixabay.com

Lebensmittelverschwendung ist ein Thema, das uns alle angeht. Denn jeder Mensch in Deutschland wirft jährlich durchschnittlich 55 Kilo Lebensmittel weg. Gute Lebensmittel, also nicht etwa schimmeliges Obst.

Unter dem Titel "Verschwendungsfasten" startet die Deutsche Umwelthilfe eine Aktion, die erneut für mehr Bewusstsein für dieses Problem der Lebensmittelverschwendung sorgen soll. Mit dabei sind auch der Filmemacher Valentin Thurn ("Taste the waste") und sein Verein Foodsharing e. V.

Worum es beim "Verschwendungsfasten" geht?

Jeder Verbraucher hat die Möglichkeit, sich auf der Aktions-Website der Deutschen Umwelthilfe zu registrieren und zu dokumentieren, wie viele Lebensmittel er wegwirft. Begleitend erhält er Informationen darüber, wie er noch effektiver mit Lebensmitteln umgehen kann.

Das "Verschwendungsfasten" ist damit eine tolle Aktion, um auf die Verschwendung von Ressourcen hinzuweisen und mehr Bewusstsein für das Thema zu schaffen.

Und doch gibt es eine deutlich effektivere Möglichkeit, die jeder Einzelne anwenden kann, um die Verschwendung von Ressourcen zu stoppen: Vegan leben.

Warum für Tierprodukte Ressourcen vernichtet werden

Warum vegane Ernährung für das ökologische Überleben unseres Planeten so wichtig ist?

Weil Tiere Futtermittel zu Gülle und Wärme umwandeln. Weil nur ein fast verschwindend kleiner Teil der Futter-Energie zu Fleisch, Milch oder Eiern wird. Etwa 90% des Futters werden von den Tieren zu Mist und Wärme umgewandelt. Und zu klimaschädlichen Methangasen.

Wer solche Fakten ignoriert, wird sich von zukünftigen Generationen den Vorwurf gefallen lassen, nichts getan zu haben, also noch die Möglichkeiten bestanden haben. Daher Schluss mit Klischees und Vorurteilen über Veganer - denn die Beweggründe lassen sich leicht nachvollziehen.

Kurz gesagt: Die globale Tierhaltung (und der Anbau der nötigen Futtermittel) ist einer der wichtigsten Gründe für unzählige Öko-Katastrophen:

  • Das Bienen- und Insektensterben (weil so viele Naturflächen für den Anbau von Futtermitteln benötigt werden),
  • das Artensterben, u.a. wegen der Monokulturen, der zerstückelten Naturgebiete und der Ausbringung von Ackergiften,
  • die Übersäuerung der Weltmeere (in denen die Gülle letztendlich landet (siehe Film "Cowspiracy")),
  • die Grundwasserbelastung mit Nitrat (aus der Gülle, die von Landwirten auf den Feldern entsorgt wird (es ist kein "Dünger")),
  • den Klimawandel, weil Methangase viel klimawirksamer sind als CO2,
  • die Abholzung von Urwäldern (nein, das Soja für Tofu spielt dabei keine Rolle),
  • ...und viele mehr

Im letzten halben Jahrhundert hat sich der Konsum von Tierprodukten vervielfacht. Die Weltbevölkerung wächst weiter... Es ist reine Mathematik, dass das nicht unbegrenzt möglich ist. Bei einer überwiegend veganen Ernährung ließen sich dabei sogar 15 Milliarden Menschen gut ernähren.

Warum Umweltorganisationen das Thema verschweigen

Die meisten unabhängigen Umweltorganisationen sind auf Spender angewiesen. Daher starten sie am liebsten Aktionen, in denen die "Schuldigen" klar umgrenzt sind. Atomkraftwerke, Ackergifte oder auch Massentierhaltung (alles wichtige Themen!).

Doch sobald es persönlich wird - also darum, dass Menschen ihre eigene Ernährung verändern - sind die meisten Organisationen immer noch zögerlich. Weil sie den Eindruck vermeiden wollen, ihre Spender zu kritisieren. Denn daher kommt das Geld.

Natürlich leben bei Greenpeace, BUND und NABU unzählige Aktivisten vegan. Sie wissen also Bescheid, zaudern aber aus taktischen Gründen. Und das ist fatal.

Siehe auch unser offener Brief an Greenpeace.

Ernährung gilt auch in den großen Umwelt-NGOs immer noch als persönliche Entscheidung - selbst wenn dafür ganze Ökosysteme vernichtet werden und die Zukunft unseres Planeten aufs Spiel gesetzt wird.

Vegane Ernährung: Mehr als Symbolpolitik

Wenn wir tatsächlich Ressourcen schonen wollten, führt kein Weg an einer überwiegend pflanzlichen Ernährung vorbei. Wir bekommen nicht einmal im Bioladen nachhaltige Tierprodukte. Bio-Rinderhaltung ist sogar noch klimaschädlicher als konventionelle Rinderhaltung (Quelle: Fleischatlas).

Oder anders ausgedrückt: Wenn wir ganz vegan essen würden, könnten wir täglich 5 Laib frisches Brot wegwerfen - und würden immer noch weniger Ressourcen verschwenden als ein durchschnittlicher Fleischesser in Deutschland. Vegan zu leben ist somit wirksames "Verschwendungsfasten".

Lebensmittelverschwendung ist ein echt wichtiges Thema. Denn Nahrungsmittel sind nicht einfach da. Sie werden unter Einsatz von Energie gewinnen. Ackerflächen werden der Natur abgerungen, gespritzt und maschinell bearbeitet. Das gilt natürlich auch für vegane Lebensmittel. Nur verbrauchen Menschen, die sich pflanzenbasiert ernähren, etwa 80% weniger Ressourcen. Weil die Tierhaltung entfällt.

Um wirksam gegen Ressourcen-Verschwendung vorzugehen, reicht Symbol-Politik nicht aus. Denn auch Futtermittel sind potentielle Nahrungsmittel. Weil Nutztiere in der Regel dieselben Pflanzen essen wie Menschen. Nur dass der Anbau von Futtermitteln meist noch viel umweltschädlicher erfolgt - da z. B. Gentechnik auf dem Endprodukt nicht gekennzeichnet werden muss.

Wenn es also darum geht, Ressourcen zu sparen, ist der erste und wichtigste Schritt der zu einer (überwiegend) pflanzlichen Ernährung. Daran führt kein Weg vorbei - und darauf weisen viele tausend Wissenschaftler seit vielen Jahren hin.

Vegan leben - aus rationalen Gründen...

Klar, Veganismus ist in manchen Gesellschaftskreisen unpopulär - schließlich wird uns allen seit vielen Jahrzehnten regelrecht eingeimpft, wie wichtig Tierprodukte doch seien. Und das glauben die meisten Menschen, obwohl sogar die WHO längst vor rotem Fleisch warnt.

Doch wer sich fundiert damit beschäftigt. wer es wagt, die eigenen - anerzogenen - Ernährungsmuster zu hinterfragen, der wird schnell feststellen, dass die pro-veganen Argumente keineswegs bloß Plattitüden von Besserwissern sind, die man einfach weglächeln und ignorieren kann.

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Seit vielen Jahrzehnten stammen Tierprodukte aus industrieller Tierhaltung. Wir können das nicht mehr mit den Verhältnissen unserer Ur-Vorfahren oder dem Leben in der freien Natur vergleichen. Und doch tun Verbraucher genau dies immer wieder. Als ginge es darum, den Verzehr von Tierprodukten um jeden Preis zu rechtfertigen. Wie eine Ideologie.

Mehr als die Hälfte der Deutschen sind übergewichtig - ein deutliches Symptom einer Fehlernährung. Und daran sind Tierprodukte maßgeblich beteiligt.

Der hohe Konsum von Tierprodukten schadet nicht nur unserem Planeten - er schadet offensichtlich auch uns selbst. Daher kommen wir um veganes "Verschwendungsfasten" nicht herum - auch im Sinne unserer eigenen Gesundheit.

...und weil es um das Leben geht.

Wir alle leben gemeinsam auf einem Planeten, dessen Ressourcen Jahr für Jahr knapper werden. Der "Earth Overshoot Day" ist bereits im Sommer. Also der Tag, an dem sämtliche nachwachsenden Ressourcen für ein ganzes Jahr verbraucht sind.

Und das sollte uns nachdenklich machen. Denn wenn wir effektiv Ressourcen-Verschwendung stoppen wollen, müssen wir da anfangen, wo die meisten Ressourcen verschwendet werden: Bei den Tierhaltungen.

Wir benötigen ca. sechs Wochen, um unser Gehirn auf neue Routinen zu programmieren. Viele Veganer sagen rückblickend, dass sie durch ihre Ernährungs-Umstellung sogar Lebensqualität dazu gewonnen haben.

Du musst nicht sofort vegan werden. Aber schreib Dir die Argumente dick auf ein Blatt Papier und hänge es über Deinen Esstisch. So kannst Du bei jeder Mahlzeit selbst entscheiden. Und wenn Du magst, kannst Du ganz entspannt vegan werden.

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4,6/5 Sterne (9 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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