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„Wiesenhof“-Zulieferer soll Enten mit Mistgabeln geschlagen haben

Ein Arbeiter prügelt auf eine Ente ein.
Ein Arbeiter prügelt auf eine Ente ein. Bild: Animal Equality (youtube) (bearb.)

In den Hallen eines der größten Entenmastbetriebe in Deutschland, sollen Enten von Arbeitern brutal mit Mistgabeln geschlagen und aufgespießt worden sein. Das berichtet die Tierrechts-Organisation Animal Equality und veröffentlicht kurz vor Weihnachten entsprechende Bilder. Der Betrieb soll Zulieferer der PHW-Gruppe sein, zu der auch „Wiesenhof“ gehört.

Weihnachtsente aus Tierquälerei!

Die Aufnahmen der gequälten Enten, die angeblich erst wenige Tage alt sein sollen, stammen nach Angaben der Tierrechtler von einem der größten deutschen Entenmastbetriebe in Brandenburg und wurden mit versteckten Kameras aufgezeichnet. Zu sehen sind verstörende Aufnahmen, die auch hartgesottenen Fleischessern den Appetit auf die „Weihnachtsente“ verderben können:

  • Enten, die von Arbeitern mit Mistgabeln erschlagen oder aufgespießt werden
  • Lebende Enten, die in den Müll geworfen werden
  • Tote Enten, verletzte Tiere und teils stark blutende Tiere, die oft bewegungsunfähig sind
  • Tiere mit extremen Symptomen der „Qualzucht“, die auf den Rücken gefallen sind und zu verdursten drohen.

Die PHW-Gruppe wird von der Unternehmensberatung Engel & Zimmermann AG in der Pressearbeit betreut. Eine Sprecherin wollte am Telefon keine Stellung nehmen, versprach aber, eine Stellungnahme im Laufe des Tages nachzureichen.

Tierquälerei: Genehmigt und etabliert

Die Bilder von Animal Equality zeigen wieder einmal die allgemeinen Zustände in der Enten- und Geflügelmast. Wassertiere, die in riesigen Hallen auf trockenen Böden gehalten werden. Die einzige Wasserzufuhr sind offenbar die Tränken, die zum Baden denkbar ungeeignet sind. Durch die Züchtung setzen die Tiere innerhalb kurzer Zeit enorm viel Fleisch an, während andere Körperteile oft unterentwickelt sind. Einige Tiere werden durch die Zustände in der Mast krank und nahezu bewegungsunfähig. Fällt ein Tier auf den Rücken, kann das seinen Tod durch Verdursten bedeuten. Dabei handelt es sich um etablierte und verbreitete Haltungsformen, auch in Deutschland.

Tierproduktion: Spiel auf Zeit?

Die aktuellen Aufnahmen zeigen wieder einen Ausschnitt dessen, was hinter den Kulissen der Fleischerzeugung geschieht – offenbar wieder auch bei einem Betrieb aus dem „Wiesenhof“-Umfeld. Sie rufen wieder in Erinnerung, dass Unternehmen in der Tierproduktion offenbar auf Zeit spielen – bis der nächste Skandal an die Öffentlichkeit gelangt. Dass öffentliche Erklärungen für den Tierschutz oft kaum mehr sind, als eine PR-Strategie (Wiesenhof: „Verantwortung für Mensch, Tier und Umwelt“).
Die Macht der Verbraucher besteht darin, Produkte von Unternehmen, die in Verbindung mit Tierquälerei stehen, konsequent und dauerhaft zu meiden.
Wenn Sie etwas Wirksames gegen solche Zustände tun möchten, werden Sie vegan!

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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