Deine Reaktion kann ich verstehen. Du scheinst schon länger vegan zu leben. Und es macht den Anschein, als würde es immer Menschen geben, die einem das Gefühl vermitteln anzuecken.
In der kurzen Zeit, die ich jetzt vegan esse, haben wirklich viele Menschen ihren Senf dazu gegeben. In einer Unterrichtsstunde haben sechs Mitauszubildende über Veganer hergezogen. Sie wussten nicht, dass ich vegan esse, bis meine Sitznachbarin meinte, sie sollten aufpassen, eine Veganerin sei unter ihnen. Irgendwie sind bei ihnen die Gesichtszüge entgleist.
Wenn du echt nicht für Beziehungen bist, wofür bist du dann? ^^
Vielleicht bin ich noch zu nah an meinem omnivoren Essverhalten dran, zeitlich gesehen. Viele tun es als Phase ab, weil ich in der Vergangenheit oft Projekte vorzeitig beendet habe. Meine Glaubwürdigkeit konnte ich dort nicht unter Beweis stellen.
Über das Küssen habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht. Eine vegane Youtuberin hat erzählt wie sie sich inzwischen allein vor dem Geruch von Fleisch ekelt.
Wenn ich einen Ekel davor entwickele, wäre es ziemlich schlecht. Oder ich müsste ihn nach jedem Essen zum Zähneputzen schicken.. xD
Wir kennen uns jetzt gut zwei Jahre. Davor war ich überzeugt keine Partnerschaft einzugehen. Ich wollte ins Ausland gehen, viel reisen, Bücher schreiben.
Dann hat es sich entwickelt und meine Meinung hat sich geändert. Ich habe gemerkt wie schön es sein kann, sich gegenseitig zu unterstützen, füreinander da zu sein. Ich bemerkte, wie sehr ich mir Kinder wünschte.
Inzwischen fühle ich mich irgendwie verlassen. Es hat sich abgekühlt, die Innigkeit ist verloren oder zumindest gerade abgetaucht. Ich weiß nicht mehr was ihn bewegt und er zieht es vor mit Freunden zu reden anstatt mit mir. Schiebt es auf die Distanz aber mich noch weiter weg.
Inwischen ist es als habe ich zwei Persönlichkeiten in mir. Nummer 1 will die Zeit nicht wegschmeißen, bloß weil es schwierig wird. Sie sagt es wird schon werden. Und falls nicht, wird sie wieder ihre alten Pläne verfolgen.
Nummer 2 ruft (egoistisch?), dass es keinen Sinn macht an jemandem festzuhalten, wenn er mich dauerhaft so wegschiebt, weil er dann entweder nicht bereit für eine Beziehung ist oder irgendetwas nicht passt. Aber das kann ich nicht erfahren, wenn er es mir nicht sagt. Persönlichkeit Nummer zwei möchte einen Job im Ausland, der allerdings Ungebundenheit vorzieht.
Ich habe keine Idee, ob es vielleicht bloß ein Abwehrmechanismus ist, die Verdrängung, aufgrund der Angst nicht an der Beziehung festhalten zu können oder der Gedanke, die Wünsche zu sehr an dem Partner orientiert zu haben. Denn ja, ich habe ein Vorstellungsgespräch wegen der Distanz abgesagt und ja, ich ziehe in seine Nähe, obwohl ich hier Freunde und Familie zurücklasse.
Obwohl er es nie erwartet hat. Er meinte es sei meine Entscheidung und er würde mich zu nichts drängen wollen.
Irgendwie habe ich mir gewünscht zu hören, hey, ich möchte dich bei mir haben.
Aber ich schweife wieder ab
Weltansichten und Lebensweisen sind wirklich etwas Grundlegendes und wenn das nicht passt, kann es zu Schwierigkeiten kommen.
Ich denke, Kommunikation ist etwas elementar Wichtiges. Dadurch kann Nähe entstehen, Verständnis. Wie viele Beziehungen gibt es, wo die Partner sich gegenseitig gar nicht kennen?
Ist es dann nicht ein Aneinander-Vorebei-Leben?
Bin sehr gespannt auf deine Gedanken und Kommentare.
Liebe Grüße
Kaya