Naja, es ist wie es ist.
Da der Einzige, der hier eventuell noch etwas zur gegenteiligen Meinung, ob Bio besser ist, hätte beitragen können/wollen, nun nicht mehr hier schreiben darf, möchte ich die Gelegenheit nutzen, noch etwas zu Sascha zu schreiben. Vielleicht liest er das ja doch noch.
Zitat saschabur:
Wenn Du aber sagst: ich bin Vegan und kann es PROBLEMLOS sein, seit es künstliches B12 gibt, und tu dies aus ethischen Gründen, bist Du effizienter.
Ein sehr guter Ansatz, der auch von anderen, auch deutschsprachigen, rational argumentierenden "Veganpromis" vertreten wird. Ein paar davon hatte ich an anderer Stelle schon genannt, konkret empfohlen sei das Buch "Vegan ist Unsinn" von Niko Rittenau, Patrick Schönfeld (Der Artgenosse) und Ed Winters (Earthling Ed) mit einem ebenso lesenswerten Vorwort von Friederike Schmitz.
Zitat saschabur:
Das ist zwar schön, dass diese Leute vegan sind, aber die Gründe sind nicht die richtigen, und die stehen sofort nackt da, wenn sie sich argumentativ gegen wisschenschaftlich geschulte Karnivore verteiidigen müssen (und dann schaden sie unserer bewegung !)
Du hattest geschrieben, dass du dich unter anderem auch mit Psychologie beschäftigt hast. Wenn wir uns also einig sind, dass unser Ziel (oder zumindest das dieses Forums) ist, möglichst viele Menschen zur veganen Lebensweise zu bringen, müssen wir auch berücksichtigen, dass Menschen unterschiedlich sind. Manche erreicht man besonders gut über harte Fakten, andere über Emotionen, andere über gut erzählte Geschichten oder persönliche Erfahrungen (Einzelfallanekdoten). Wenn also schon jemand vegan lebt, aber aus Gründen, die (noch?) nicht wissenschaftlich bewiesen sind, warum sollte man diese Person unbedingt korrigieren? Im schlimmsten Fall hast du Zeit und Arbeit investiert, um jemanden mit unerwünschter Aufklärung vor den Kopf zu stoßen (zumindest bei Fremden sollte man sich da vielleicht doch lieber zurückhalten). Du schreibst, dass wissenschaftlich geschulte Karnivore unhaltbare Argumente mit Leichtigkeit entkräften können. Das stimmt zweifellos. Sie werden aber deshalb die bereits vegan lebendenen Personen nicht wieder entveganisieren, sondern maximal selbst nicht vegan werden. Ich finde aber, dass wissenschaftlich geschulte und diskussionserfahrene Intelektuelle ihre diesbezügliche Überlegenheit nicht nur zum eigenen Vorteil (eigene Bequemlichkeit, bitte nichts ändern müssen) nutzen dürfen. Zur intelektuellen Redlichkeit gehört, dass man nicht nur die argumentativ Schwächeren zermalmt, sondern sich tatsächlich die Mühe macht, sich vollständig mit dem Thema auseinanderzusetzen und die echten Argumente zu finden.
Ich hab Kontakte zu Skeptikern (Gwup) und Humanisten (Partei der Humanisten, mittlerweile sind viele zu den Grünen gewechselt). Dort erlebe ich beides: Diskussion zur reinen Abwehr und damit faktisch ein Verlassen des Pfades der Rationalität ebenso wie die Umstellung auf vegan bzw. mindestens das klare Bekenntnis, dass vegan besser wäre.
Da du gern zu diskutieren scheinst, fände ich es gut, wenn du dir die Gruppe der intelektuell hochentwickelten, aber unredlichen suchst und sie bei ihrer Ehre packst