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Ist vegan unnatürlich wg. Nahrungsergänzungsmittel B12?

Erstellt 07.04.2020, von Tina76. Kategorie: Allgemein vegan. 13 Antworten.

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Themen-Startervegan46 PostsweiblichSaarlandLevel 2
Ist vegan unnatürlich wg. Nahrungsergänzungsmittel B12?
07.04.2020
Es fällt mir schwer, vegan als natürliche Ernährungsform zu beschreiben wegen der Nahrungsergänzungsmittel die ich nun einnehme.

Vegan empfinde ich als Befreiung von der Vergangenheit und sinnvoll in fast jeder Hinsicht :)


These 1: Menschen sind genetisch teilweise immer noch der Steinzeit angepasst und physisch als Allesesser angelegt. Ich kann es mir inzwischen aussuchen ob ich als Gesellschaftsaussteiger autark ohne Industrie leben will und z.B. einen kleinen Bauernhof zum Eigenbedarf in einer kleinen Aussteigersiedlung mit kleinem Viehbetrieb bewirtschafte z.B. mit kleinem Gemüsegarten, wenigen Hühnern und anderes Kleinvieh für Eigenbedarf züchte oder ob ich lieber vegan mit Urban gardening in einem Ort nahe einer Stadt lebe weil ich mich in der Nähe einer Stadt wohler fühle und auch keine Tiere zum Verzehr halten möchte und auch nicht möchte dass andere das für mich tun. Ich fühle mich eben mit dieser modernen Lebensweise wohler, passt besser zu mir.

These2
Als Mensch des aktuellen Zeitalters der lieber modern lebt ist es ok und gesund das Nahrungsergänzungsmittel B12 zu nehmen wenn ich mir das genau überlegt habe: ich möchte aus guten Gründen keine Tiere halten noch nicht einmal 5 Hühner plus Hahn denn ich möchte nicht dass ich verantwortlich dafür bin, dass Tiere die ich als Mitwesen empfinde wegen meinem Vitamin B12 Bedarf geschlachtet werden.

Wie seht ihr das? lg



2x bearbeitet

Benutzerbild von kilian
vegan7.051 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
07.04.2020
Die Zeiten, in denen wir "natürlich" lebten, sind seit Jahrhunderten vorbei.

Wir haben Antibiotika, Autos, Zentralheizungen - und Vitamin B12.

Das gute ist, dass vegane Lebensweise deutlich schonender mit ökologischen Ressourcen umgeht. Und das ist eine Menge. https://www.vegpool.de/magazin/vegane-ernaehrung-natuerlich.html

Benutzerbild von METTA
vegan4.660 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
07.04.2020
Hallo Tina76,
ich denke auch , es gibt- wie Kilian schon erwähnte und ich weiter ausführe z.B. Flugzeuge, riesige Kreuzfahrtschiffe etc,- viele unnatürlichere Sachen als jetzt B12 zu uns zu nehmen. Außerdem habe ich mal gelesen, dass Kühe auch B12 erhalten, wenn sie nur im Stall leben. da ist es doch besser, wenn ich das über Tabletten oder Trinkkuren etc vegan einnehme, als über den Umweg der Kuh, die darunter leiden muss. Und wenn ich als Veganer jetzt gar kein B12 nehmen würde und deshalb im Krankenhaus landen würde und dann andere unnatürliche Medizin- die dann noch an Tieren getestet wurde- nehmen müsste, wäre das ja auch nicht empfehlenswert!

lieben Gruß
METTA

Benutzerbild von Salma
vegan2.462 PostsweiblichBerlinLevel 3
07.04.2020
Hi Tina, vielleicht hilft Dir die Information, dass den Tieren in der Industriellen Haltung das B12 extra ins Futter gemischt wird, weil auch sie es nicht mehr natürlich über den Boden aufnehmen können. So gesehen nehmen wir Veganer einfach die Abkürzung: nicht erst durch ein Tier hindurch sondern direkt....

Benutzerbild von Smaragdgruen
vegan1.645 PostsmännlichNähe TrierLevel 4Supporter
07.04.2020
Tina, doch, vegan ist die natürliche Lebensform ! Wenn du die Pflanzen wie Gemüse ungewaschen essen würdest hättest du dein B12 auf die natürlichste Art, nämlich von den Mikroorganismen an den Pflanzen. Unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen machen es vor mit der veganen Ernährung. Dass der Mensch kein Fleischesser ist (auch nicht Lyoner oder Schwenker wie im Saarland) zeigt die Tatsache, dass er nicht die notwedigen Reisszähne hat um Fleisch, besonders rohes Fleisch zu zerkleinern, er hat nicht die agressive Magensäure Fleisch vollständig zu verdauen, die für pflanzliche ballaststoffreiche Nahrung notwendige Länge des Verdauungstraktes ist beim Menschen 12mal länger als beim Raubtier (Fleischfresser), dessen Darmtrakt ist nur 3mal so lang wie sein Körper. Somit bleibt beim Menschen die Nahrung 3 Tage im Verdauungstrakt, während das Raubtier die Nahrung durch den wesentlich kürzeren Darm schnell ausscheidet. Die Folge ist dass durch die unzureichende Magensäure unverdautes Fleisch in den Darm gelangt, dort beginnt zu verwesen (faulen) durch den langen Verbleib dort, daraus entstehen Polypen und daraus wiederum unser Darmkrebs. Hinzu kommen dann noch unsere Milchprodukte, Milch fördert Wachstum. Was soll beim erwachsenen Menschen noch wachsen ? Krebszellen, dafür ist dann das Milcheiweiß Kasein der ideale Turbo. Mein Schwager und mein Cousin starben in jungen Jahren an Darmkrebs, vorgestern starb ein ehemaliger junger Arbeitskollege an dieser Krankheit. Für mich steht die Ursache fest, da kann mir niemand mehr erzählen dass tierische "Lebensmittel" zu einer natürlichen ausgewogenen Ernährung gehören.
Was die Menschen in der Steinzeit angeht, die waren wohl froh überhaupt etwas zwischen die Zähne zu bekommen um zu überleben.

1x bearbeitet

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Themen-Startervegan46 PostsweiblichSaarlandLevel 2
08.04.2020
Herzlichen Dank :)

Dass StallKühe B12 bekommen wusste ich noch nicht. Dass Fleisch nicht gut verdaut werden kann und Milch Krebs begünstigt wusste ich auch nicht. Durch Milch kann man auch Osteoporose bekommen wegen dem darin enthaltenen Phosphat.

In meiner Jugend (90er) war es in der Ökoszene (zu der ich mich damals zählte) 'in' von Aussteigersiedlungen zu träumen. Kleine Dörfer die sich selbst versorgen autark von der Industrie. Diese Szene gibt es immer noch lese manchmal davon.
Populär sind auch Mittelaltermärkte und Camping im Mittelalterstil und das dazugehörige Essen. Auch populär ist Biotierhaltung zu therapeutischen Zwecken (Streicheln) und hinterher werden die Tiere geschlachtet. Ebenfalls populär dörfliche Biomärkte wo ein alternativer Lebenstil propagiert wird mit Wurst aus Wildtieren und aus Biokleintierhaltung. Früher fand ich das mal richtig ansprechend (im Vergleich zur seelenlosen Massentierhaltung).

Mein Opa war da pragmatischer wohnte mitten im Ort und hielt Hühner und Kaninchen als Hobby und sowas also Hühner u Kaninchen züchten gibt es in kleinen Vororten noch sehr oft.


Das heisst, es geht hier um die romantisch-pragmatische Vorstellung, dass Hobby-Kleinviehhaltung (Hühner, Kaninchen) plus Verzehr von Wildschwein vom Hobbyjäger um die Ecke (auch z.B. beim HausArzt erhältlich) alles zum Eigenbedarf und im kleinen Stil natürlicher und pragmatischer sei als B12 aus der Apotheke zu nehmen.

Dass Erde B12 enthält wusste ich. Da diese oft Schimmel enthält, ich habe eine Schimmelpilzallergie, ist das keine Alternative für mich. Ausserdem möchte ich nicht wissen was noch alles in der Erde steckt (Tierkot, Reste von Tieren, Dünger?).
Wieviel Erde braucht es jeden Tag um verlässlich den B12 Bedarf zu decken?
Könnte man Erde mit Mikroorganismen zu diesem Zweck hygienisch 'züchten' ?

Hygienisch schimmelfrei und labortechnisch geprüft als Nahrungsergänzung würde ich es mir überlegen Erde zu essen.


Algenöl zu verzehren erscheint mir attraktiver. Nachteil: das gibt es hier im Saarland 'natürlicherweise' nicht, weil weit weg vom Meer. Oder könnte man das in Zuchtbecken hier züchten?

Ich finde es brutal Tiere als Nahrung zu züchten und finde das nicht mehr romantisch. Für mich gehören Tiere in die freie Natur oder wenigstens in geschützte Freibereiche (Wildparks).


Hobbykleinviehhaltung (Hühner) oder verantwortungsbewusste Viehhaltung allgemein wie bei Demeter als Alternative zur seelenlosen Massentierhaltung kann ich als Übergang bis es klick macht in Richtung vegan bei anderen respektieren auch wenn es für mich nix ist.

Wie wäre das für euch, könntet ihr euch vorstellen Hühner zu halten zur Eierproduktion (vorausgesetzt Platz wäre vorhanden) wenn nein welche Argumente sprechen dagegen? lg

4x bearbeitet

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habanero79
08.04.2020
Die Wissenschaft forscht weiter fleißig nach pflanzlichen B12 Quellen. Das aus Algen kann man nicht in ausreichenden Mengen verstoffwechseln, weshalb die leider ausscheiden (hab ich gelesen). Geprüft wird momentan glaube ich B12 aus Wasserlinsen. Ob es da schon was neues gibt weiß ich aber nicht.

Wie wäre das für euch, könntet ihr euch vorstellen Hühner zu halten zur Eierproduktion (vorausgesetzt Platz wäre vorhanden) wenn nein welche Argumente sprechen dagegen?

Das wurde hier tatsächlich auch schon ein paar Mal recht kontrovers diskutiert. Da hat jeder so seine eigene Ansicht. Ich finde es in Ordnung sich Hühner zu halten wenn die Haltungsbedingungen entsprechend sind. Es gibt z.B. den Verein "Rettet das Huhn e.v.", die ausgediente Hühner aus Massentierhaltung retten und vermitteln. Deren Legeleistung ist nicht mehr gewinnbringend genug, auch wenn sie natürlich trotzdem noch Eier legen.

Was macht man also mit den Eiern? Ich persönlich finde es nicht schlimm, wenn man sie selbst isst. Ich wurde aus ethischen Gründen vegan, weshalb das für mich dann also in Ordnung wäre. Sie sind aber nicht gesund, weshalb ich das auch nicht oft machen würde. Bei uns zuhause ist es auch so, dass meine Frau omnivor lebt. Und sie verbraucht leider relativ viele Eier. Also würden sie hier gut reinpassen weil sie ansonsten die Eier vom Discounter besorgen würde. Da sind mir die von den eigenen Hühnern 1000mal lieber.


Ansonsten ist es natürlich auch eine super Alternative die Eier einfach an Nachbarn zu verschenken. Damit sparen die sich das Kaufen von Eiern und man mindert wiedderum Tierleid.

Ich merke, du grübelst viel rum was in Ordnung ist und was nicht. So richtig und entgültig kann dir das hier aber keiner sagen. Eine Generalabsulution wirst du hier nicht bekommen ;) . Nur viele unterschiedliche Meinungen die alle ihre Berechtigung haben. Im Endeffekt musst du für dich selbst entscheiden, was du mit deinem Gewissen vertreten kannst. Das kann bei dir etwas mehr sein, beim anderen etwas weniger. Wichtig ist nur, dass du mit deiner Entscheidung gut leben kannst. Was bringt es dir wenn du zu 99% vegan lebst, damit aber absolut unglücklich bist.

Kilian hat dazu nen guten Artikel geschrieben. Er hieß irgendwas mit dem Pareto Prinzip. Den fand ich recht gut :-) .

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anonym
08.04.2020
[Post gelöscht]

1x bearbeitet

Benutzerbild von kilian
vegan7.051 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
08.04.2020
Zur Milch: Nicht nur die Hormone stehen in Verdacht, Krebs zu begünstigen, sondern auch sogenannte "Bovine Meat and Milk Factors":
https://www.vegpool.de/news/kuhmilch-risikofaktor-darmkrebs.html?newsid=1665

1x bearbeitet

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Themen-Startervegan46 PostsweiblichSaarlandLevel 2
19.04.2020
Möchte noch ergänzen, ich hab mich verschrieben


B12 nehme ich in Form von Tropfen und Kapseln (Adenosyl-, Methyl- u. Hydroxo-cobalamin).


Algenöl : ich nehme Norson Algenöl wg dem darin enthaltenen EPA und DHA für Nerven und Gehirn. Ich wurde mehrfach gewarnt dass vegane Ernährung sich auf die Psyche auswirken kann, bin vorbelastet und möchte deshalb kein Risiko eingehen.

Gleichzeitig weiss ich, dass es bei gemischter Kost ebenso Probleme gibt z.B. zuviel tierisches und viel zuwenig unbelastetes frischeds Gemüse, kenne mehr als genug Beispiele.

Bewusst gesund ernähren plus angepasst ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel halte ich für am Gesündesten.

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