Hallo Vegbudsd,
Zitat Vegbudsd:
Wenn wir aber beginnen, jeden, der noch nicht unserer Menung huldigt als Verbrecher und Tunichtgut zu behandeln, dann werden wir nicht wirklich erfolgreich Überzeugungsarbeit leisten können. [...]
Wir greifen durch unsere Art uns zu ernähren und zu leben bereits ihr Leben und ihren Lebensentwurf an, und dagegen wehrt Mensch sich nun mal sehr leicht.
Du gehst hier von der Prämisse aus, dass man auch aktiv Überzeugungsarbeit leisten will:
Dies ist jedoch nicht immer der Fall!
Juno scheint auch nicht irgendeine Überzeugungsarbeit leisten zu wollen:
Zitat Juno:
Mir würde nie einfallen, meine Familie zum Veganismus bekehren zu wollen
Unabhängig davon hat jedoch
niemand das Recht seine / ihre eigenen Unzulänglichkeiten, inkongruente Gedanken und / oder negative Gefühle auf eine andere Person zu projezieren
Diese Grenze sollte immer (auch durch Konfrontation) kommuniziert und verteidigt werden.
Zitat Dana:
Freunde kann man sich aussuchen, Familie nicht
Ich vertrete eher die Ansicht:
Familie kann man sich aussuchen, Freunde nicht.
Ich kann wenig bis gar nicht steuern, ob ich jemanden sympathisch finde und mit wem ich gerne Zeit verbringe, jedoch kann ich durchaus steuern, wieviel Zeit ich mit meiner Familie verbringe (ggf. auch gar keine).
Nur weil ich zufälligerweise in einem zufälligen Land in eine zufällige Gruppe von Menschen geboren wurde heißt das noch lange nicht, dass ich diesen Menschen irgendeine Form der Verpflichtung schuldig bin.
Wenn man von der Familie toleriert wird und gerne Zeit mit ihnen verbringen möchte, dann ist das durchaus begrüßenswert.
Wenn allerdings jede Minute des zusammenseins als blanker Horror erlebt wird, dann sollte man sich mMn. nicht aus irgendeinem falsch verstandenen Pflicht- oder Schuldigkeitsgefühl in eine destruktive Situation begeben
Natürlich wäre eine friedliche Lösung positiv, aber leider ist sie nicht immer möglich (und liegt auch manchmal nicht im Bereich der eigenen Möglichkeiten).
Auch wenn eine Familie (oder auch eine Partnerschaft) in unserer Gesellschaft als höchstes Gut betrachtet wird, kann man im Einzelfall auch ohne Familie (oder Partnerschaft) durchaus glücklich leben
Grüße,
Falk