Hallo Ihr Lieben!
Vielen Dank für eure Beiträge.
Leider hat gestern mein Freund seine Zustimmung ein wenig revidiert. Er meinte, es sei ok, wenn wir uns zuhause vegetarisch ernähren. Von vegan sei nie die Rede gewesen für ihn bzw uns, nur für mich.
Ich führte dann als Beispiel an, dass er sich ja recht gerne mit Nudeln oder Kartoffelpuffern vollstopft, die oft vegan seien. Woraufhin er mir erkärte, der "füllendere" Effekt käme von den verarbeiteten Eiern in diesen Produkten.
ARGH!!!
Aber gut. Ich meine, da ich das komplette Kochen UND Einkaufen bei uns übernehme, hat er eh keine Kontrolle darüber
. Und ich bin mir zu 100% sicher, dass ihm bis jetzt nie aufgefallen ist, ob nun Ei in den Nudeln war oder nicht. Außerdem essen wir eh jetzt schon oft vegan. Das merkt er bloß nicht, weil er gar nicht drüber nachdenkt. Letztens war er hellauf begeistert von Ciabatta mit Tomaten-Cashew-Aufstrich (selbstgemacht) und dazu Rucola mit Weintrauben, Gurke und Essig-Öl-Dressing.
Nur weil es gesellschaftlich Standard ist, meint jeder, es wäre "normal". Ich finde es persönlich auch völlig absurd, dass Kaffee & Kuchen zur Norm gehört (ich mag beides nicht). Kaffee, nicht so dramatisch, aber dass man sich jeden Nachmittag oder zumindest am WE diese Unmengen an Zucker reinhaut, als wäre es nötig. Überhaupt diese Ernährung der älteren Generationen, Wurstbrot und Kaffee am Morgen, mittags schön Braten/Kassler/Schnitzel mit Kartoffeln uä, abends nochmal Wurstbrot oder vielleicht Schnitzelbrot. Wenn's hochkommt, einen Beilagensalat dazu.
Aber wehe, man isst Toast mit Avocado, Obst und Salat. Erinnere mich da an eine ehemalige ältere Kollegin, die im Tonfall tiefster Verachtung zu meinem ricottaspinatgefüllten Huhn mit Reis sagte:"Bei dir ja wohl heute total gesund, was?!"
Eine Freundin hat mir jedoch mal eine gute Metapher erzählt, als ich ihr von dem Stress mit meiner Familie erzählt habe, als ich begann, an mir und diversen Angewohnheiten zu arbeiten:
"Stell dir vor, du bist mit deiner gesamten Familie in einem Sumpf. Es ist matschig, dunkel, keiner ist glücklich, aber ihr kennt nichts anderes. Eines Tages beschließt du, dass du den Sumpf verlässt, weil du die einzige bist, die sich traut. Du siehst die frische Luft, traumhafte Landschaft, merkst, dass es dir viel besser geht. Alle anderen sehen das auch, aber sie selbst sind noch im Sumpf und können natürlich nicht zugeben, dass es dir draußen besser geht."
Da ich aber ja bereits gewohnt bin, "unangenehm" aufzufallen, was die Ernährung angeht ("wie, du magst keinen Kuchen? Schokolade auch nicht? Du trinkst keinen Kaffee? Aber Gummibärchen schon, oder ?"(nein)) hilft das mir vielleicht auch bei dieser Umstellung.
Wie war jetzt eigentlich die Cashew-Spinat-Lasagne?