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Töten Veganer eigentlich Stechmücken?

Stechmücke: Darf man da als Veganer zuschlagen - oder lieber nicht?
Stechmücke: Darf man da als Veganer zuschlagen - oder lieber nicht? Bild: pixabay.com

Dürfen Veganer eigentlich Stechmücken und Moskitos töten? Oder müssen sie geduldig warten, bis die Mücke ihren Blut-Durst gestillt hat, und von selbst wegfliegt? Denn ein Moskito zu töten, wäre ja Gewalt gegen ein Tier. Und Gewalt lehnen Veganer bekanntlich ab.

Bemerkenswert an dieser Frage ist, dass sie regelmäßig von Menschen gestellt wird, die Fleisch und andere Tierprodukte verzehren. Die also bewusst und vorsätzlich leidensfähige Tiere ausnutzen und töten lassen. Säugetiere, die über ein zentrales Nervensystem verfügen und Schmerz und Emotionen empfinden können.

Okay, okay, wir korrigieren: Die meisten Fleischesser und Vegetarier verdrängen das Leid, das ihre Ernährung erzeugt. Sie sind ja durchaus empathische Menschen, die ihr Seelenleben vor Leid und Grausamkeit schützen - indem sie diese verdrängen.

Macht das im Endeffekt einen Unterschied für die Tiere?

Diese Frage, ob Veganer Mücken töten, hat also mitunter auch eine taktische Funktion: Sie konzentriert sich auf einen Nebenaspekt, um Veganer als weltfremde Idioten dastehen zu lassen. Denn egal was der Befragte antwortet - die Antwort wird immer negativ ausgelegt.

Fangfrage: Dürfen Veganer Mücken töten?

  • Gibt ein Veganer zu, ab und zu im Halbschlaf schon mal nach einem summenden Moskito zu schlagen, dann setzt er sich dem Vorwurf aus, "nicht konsequent" zu sein und daher dann auch nicht als moralische Instanz ernst genommen werden zu können (dass Veganer das wollten, ist ebenfalls ein Vorurteil).
  • Verneint ein Veganer, Mücken zu töten, wird er schnell als weltfremder Spinner wahrgenommen, der mit der Realität nichts zu tun hat. Denn Mücken leben zu lassen, wäre doch purer Selbsthass...

In beiden Fällen geht die Frage nach dem Mücken-Töten also so aus, dass der Fleischesser das Gefühl hat, den Veganer - und seine eigentliche Motivation - nicht ernst nehmen zu müssen. Und genau darum geht es in der Schein-Diskussion oft.


Die Frage, ob Veganer Moskitos töten (dürfen), dient daher immer wieder als "Whataboutism", als ein rhetorischer Trick, den auch Politiker, Lobbyisten und verbale Schaumschläger gerne nutzen, wenn ihnen die Argumente ausgegangen sind. Es ist eine Methode des Rabulismus.

Manche Veganer töten Mücken, und manche nicht.

Wir kennen nicht einen Veganer, der deshalb vegan geworden ist, weil er keine Mücken töten möchte. Die allermeisten Veganer haben ihre Lebensweise gewählt, ...

Natürlich gibt es durchaus Veganer, die Spinnen und Mücken mit einem Glas einfangen und lebend ins Freie befördern. So, wie das auch viele Fleischesser und Vegetarier tun. Mücken haben bei dieser Zielgruppe oft sogar bessere Karten als Kälbchen, Küken oder Ferkel, deren Leid ja weit weg stattfindet.

Und dann gibt es jene Menschen, die bei Mücken kein Pardon kennen - und zuschlagen. Oder Menschen, die Mücken eigentlich lieber nach draußen bringen, dann im Affekt aber doch ihren Vorsatz über Bord werfen. Ganz ehrlich: Für den Autor dieses Artikels haben Mücken so viele Rechte auf Leben, wie alle anderen Tiere. Doch wer sticht, muss clever sein und rechtzeitig abhauen. Denn sobald es um Selbstverteidigung geht, tritt die Moral außer Kraft.

Bei einer veganen Ernährung geht es den meisten Menschen darum, ohne unnötigen Aufwand im Alltag ohne Tierprodukte zu leben. Die Frage, ob Veganer Mücken töten, ähnelt der Frage, ob ein Veganer auf einer einsamen Insel seinen Hund töten würde, um zu überleben. Sie spielt im Alltag keine Rolle. Und genau deshalb empfehlen wir, sich über solche Randaspekte nicht weiter den Kopf zu zerbrechen - und den Blick wieder auf die wirklich offensichtlichen Themen zu richten. Auf den veganen Alltag.

Wenn du vegan lebst, dann teile diesen Artikel jetzt in deinem sozialen Medien, damit die rhetorischen Tricks und Ablenkungsmanöver endlich erkannt und durchschaut werden. Bist du Fleischesser oder Vegetarier, dann findest du hier fundierte Infos, um nachhaltig vegan zu werden.

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Autor: Redaktion

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