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"Beyond Meat" Aktie: Alles nur eine Blase?

"Beyond Meat"-Börsenstart: Nur eine Blase?
"Beyond Meat"-Börsenstart: Nur eine Blase? Bild: Pressebild (bearbeitet)

Der Börsenstart des pflanzlichen "Fleisch"-Herstellers Beyond Meat hat alle Erwartungen übertroffen. Innerhalb weniger Tage hat sich der Wert des US-Unternehmens fast verdreifacht - auf 4 Milliarden Dollar. Zu den bekanntesten Beyond Meat-investoren gehört Bill Gates.

Beyond Meat stellt vegane Lebensmittel her, die von Geschmack und Optik echtem Fleisch täuschend ähnlich sind. Doch Kritiker glauben, dass hier eine riesige Finanz-Blase ensteht. Dass Beyond Meat vielleicht gar nicht so viel wert sei, wie gedacht. Macht es daher überhaupt Sinn, Geld in Aktien von Beyond Meat zu investieren? Oder ist es bloß eine Vegan-Blase, die platzt, wenn der Hype vorbei ist?

Gute Markt-Chancen für Beyond Meat!

Der Börsenstart des US-Unternehmens hat wohl auch die größten Vegan-Optimisten überrascht. Ein Unternehmen, dass mit pflanzlichen Burger-Patties 4 Milliarden Dollar einsammeln kann, ist schon wirklich beeindruckend! Doch ist das ein anhaltender Trend - oder ebbt der Hunger nach pflanzlichem Fleischersatz bald ab?

Genau lässt sich das natürlich nie voraus sagen. Doch eines ist klar: Der Trend zu pflanzlichen Fleischalternativen wird anhalten. Schon allein aus Alternativlosigkeit. Denn während die Weltbevölkerung weiter wächst, trifft dies nicht für die Ressourcen zu. Schon heute verbrauchen wir doppelt so viele Ressourcen, wie natürlich nachwachsen. Anders gesagt: Die Menschheit lebt bereits auf Pump.

Aus ökologischen Gründen vielversprechend

Fleischerzeugung verbraucht Unmengen natürlicher Ressourcen. Oder genauer gesagt: Es vernichtet sie. Denn Tierhaltung wandelt Rohstoffe in Gülle um. Um ein Kilo Fleisch zu erzeugen, werden 5-15 Kilo Futtermittel verfüttert. Und die nötigen Anbauflächen. Und die Düngemittel dafür. Ähnliches gilt übrigens auch für andere Tierprodukte wie Milch oder Eier, auch wenn sich der konkret Bedarf an Futter-Kalorien je nach Sorte unterscheidet.

Kurz gesagt: Wer den Geschmack von Fleisch täuschend ähnlich nachmachen kann, und dabei nur einen Bruchteil der Ressourcen benötigt, hat definitiv gute Karten für die Zukunft. Nicht zuletzt sind die Produkte von Beyond Meat ja in vielerlei Hinsicht sogar echtem Fleisch deutlich überlegen.

Gesundheitliche Vorteile von Fleischersatz

Vegane Fleischalternativen sind frei von Cholesterin und enthalten in der Regel deutlich gesündere Fette als Tierprodukte. Außerdem enthalten sie Ballaststoffe, die bei der Vorbeugung von Darmkrebs (und weiteren Erkrankungen) von großer Bedeutung sind. Tierprodukte enthalten dagegen gar keine Ballaststoffe.

In Deutschland sind mehr als die Hälfte der Menschen übergewichtig oder adipös. Ein ernsthaftes Symptom einer Fehlernährung! Zu den wichtigsten Ursachen für Übergewicht gehört der Hunger nach Tierprodukten - und der geringe Anteil an Ballaststoffen.

Fleischalternativen richten sich an Verbraucher, die den Geschmack und die Konsistenz von Fleisch lieben, nicht aber dessen große Nachteile für Umwelt, Gesundheit und Tiere. Dies ist übrigens auch der Grund, warum viele Veganer gerne Fleischersatz verzehren.

Beyond Meat: Auch Mitbewerber auf dem Schirm behalten

Wer bereits in Beyond Meat Aktien investiert war, der wird den Börsenstart richtig genossen haben. Und weiteres Wachstum scheint sehr wahrscheinlich: Zuletzt hatte die internationale Fast-Food-Kette Burger King angekündigt, einen veganen Burger mit Patties von Beyond Meat zu testen.

Angesichts des ungelösten Ressourcen-Problems der Fleischerzeugung dürfte Beyond Meat also ganz gute Markt-Chancen haben. Auch wenn es natürlich eine große Zahl an Unternehmen gibt, die in diesem Bereich Fuß fassen - und die man als cleverer, Vegan-Investor ebenfalls auf dem Schirm behalten sollte. Kürzlich hatte erst McDonald's eine veganen Burger ins Sortiment aufgenommen.

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.