Muttermilch und Kuhmilch: So unterschiedlich wie Kind und Kalb!
Muttermilch ist ein echtes Wundermittel. Sie liefert Nährstoffe, Proteine, Wachstumsfaktoren und Abwehrstoffe, die den Nachwuchs vor Infektionen schützen. Ein optimales Nahrungsmittel für alle Neugeborenen!
Bis zur Entwöhnung profitiert der Nachwuchs von der Milch der eigenen Mutter! Kein Haferdrink kann da mithalten!
Gerade weil Milch so optimal für den eigenen Nachwuchs ist, lässt sie sich nur schwer austauschen. Kuhmilch ist daher kein Muttermilch-Ersatz für Menschenbabys.
Wie groß die Unterschiede zwischen Muttermilch und Kuhmilch wirklich sind, haben wir hier unten in einer Tabelle aufgelistet.
Warum Muttermilch und Kuhmilch so verschieden sind
Fast alle Säugetiere kommen mit einem relativ weit entwickelten Gehirn auf die Welt und sind schon kurze Zeit nach der Geburt in der Lage, auf eigenen Beinen zu stehen.
Menschliche Kinder kommen mit einem unausgereiften Gehirn zur Welt. Sie würden wegen des großen Kopfes sonst nicht mehr durch den Geburtskanal passen.
Auch nach der Geburt sind sie viele Jahre lang auf Schutz und Fürsorge ihrer Eltern und anderer Menschen angewiesen. Es vergehen Jahre, bis sie auch nur in der Lage sind, eigene Schritte zu gehen.
Dafür ist ihr Gehirn aber auch in der Lage, Sprache zu entwickeln und abstrakt zu planen.
Diese enormen Unterschiede sind auch in der Zusammensetzung der jeweiligen Muttermilch zu erkennen.
Merkmal | Menschliche Muttermilch | Kuhmilch |
---|---|---|
Zusammensetzung | Für Menschenbabys optimiert | Für Kälber konzipiert |
Fettgehalt (pro 100 ml) | Durchschnittlich etwa 4,2 g | Durchschnittlich etwa 3,7 g |
Laktosegehalt (pro 100 ml) | Durchschnittlich etwa 7 g | Durchschnittlich etwa 4,8 g |
Proteingehalt (pro 100 ml) | Durchschnittlich etwa 1,1 g | Durchschnittlich etwa 3,5 g |
Kalziumgehalt (pro 100 ml) | Durchschnittlich etwa 30 mg/100 ml | Durchschnittlich etwa 120 mg/100 ml |
Vitamine und Mineralstoffe | Ausgewogene Versorgung | Weniger Eisen, beeinträchtigt Eisenabsorption |
Wachstumsfaktoren | enthalten, mehr Details unten |
Wichtige Unterschiede im Detail:
- Muttermilch ist mit 7 g/100 ml Laktose deutlich energiereicher als Kuhmilch (~4,7 g). Die Energie versorgt u. a. das im Wachstum befindliche Gehirn des Säuglings.
- Menschliche Muttermilch ist fettreicher als Kuhmilch und versorgt das Baby mit weiterer Energie.
- Kuhmilch enthält vergleichsweise fast dreimal so viel Protein wie Muttermilch. Bei Menschen kann der hohe Proteingehalt die Aufnahme von Eisen hemmen.
- Der Kalziumgehalt von Kuhmilch liegt sogar viermal so hoch wie bei Muttermilch. Da Kalzium und Eisen um ähnliche Aufnahmemechanismen im Darm konkurrieren, kann Kuhmilch auch hier die Eisenaufnahme behindern.
- Immunfaktoren (darunter Antikörper, Leukozyten, Lactoferrin und Lysozym) können bei "fremdem" Nachwuchs allenfalls einen Teil ihrer Wirkung entfallen. Bestimmte Proteine können bei "artfremder" Milch sogar allergische Reaktionen auslösen.
- Milch ist reich an Wachstumsfaktoren (EGF, IGF-1, TGF-beta und FGF), welche die Zellreifung und Zellteilung unterstützen. Der Gehalt unterscheidet sich zwischen Muttermilch (langsam wachsender Nachwuchs) und Kuhmilch (schnell wachsend). Welche Auswirkungen es hat, langfristig "artfremde" Wachstumsfaktoren aufzunehmen, ist bis jetzt nicht genau geklärt.
Der Vergleich zwischen Kuhmilch und Muttermilch zeigt, wie wichtig es ist, dass der Nachwuchs die eigene Muttermilch erhält.
Kuhmilch ist kein Ersatz für Muttermilch und allenfalls für Notsituationen geeignet, in denen die Mutter ihr Kind nicht stillen kann und keine Alternative verfügbar ist (z. B. speziell formulierte Babynahrung).
Wichtig: Die aufgelisteten Nährwerte können schwanken. Die Milch passt sich im Laufe der Zeit an die Bedürfnisse des Nachwuchses an. Demzufolge ist auch Kuhmilch natürlichen Schwankungen unterworfen, die (teilweise) dadurch standardisiert werden, dass die Milch etlicher Kühe vermischt wird.
Veröffentlichung:
Muttermilch und Kuhmilch: So groß sind die Unterschiede!
Letzter Beitrag: 11. Feb., von ItsaMeLisa.
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Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.