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Vegan, Bio und Regional

Erstellt 09.08.2016, von Rudolfo. Kategorie: Off-Topic. 19 Antworten.

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Benutzerbild von chickpea
641 PostsmännlichSüdenglandLevel 3
10.08.2016
Ach, wenn man wirklich will, gibt es immer noch Mittel und Wege.
Viele kleinere Unternehmen usw. achten sehr auf faire Behandlung usw. allerdings oft unzertifiziert. Bsp. Dr. Goerg, Lebegesund kleinere Händler auf dem Wochenmarkt, Kleinimker aus dem Ort usw.. Bleibt natürlich immer Vertrauenssache, aber bei Siegeln ist das nicht unbedingt anders.

Überall wo Geld gerochen wird, gibt es auch Missbrauch. Aber prinzipiell ist die allgemeine Nachfrage nach Fairtrade / Vegan usw. schon einmal wichtig, weil dadurch auch "Good Guys" und nicht nur "Bad Boys" angelockt werden Unternehmungen zu gründen.
Im Vergleich heute und vor 12-18 Jahren (als ich Kind war/ als veggi aufgewachsen bin) hat sich da schon einiges überall in Bezug auf vegetarisch/vegan und Verfügbarkeit solcher Produkte getan. Natürlich gibt es auch viel Müll/Missbrauch, aber es sind auch einige tolle Firmen und Produkte entstanden, die ich nicht missen will.

Bsp Good Guys: https://www.vegpool.de/forum/vegan-allgemein/produktanfrage-querbeet-bio-frischvermarktung-gmbh-region-frankfurt-1.html#newest_post

http://www.gartencoop.org/tunsel/film

http://www.solidarische-landwirtschaft.org/de/solawis-finden/solawi-hoefe-initiativen/
...

Bedauerliche Entwicklung. :-(
Und da soll man noch ein Fünkchen Hoffnung in die Menschheit setzen


Insgesamt immer Kopfhochhalten, man sollte Ausnahmen nicht als Regelfall nehmen.
Nur weil bsp. 1% aller Flüchtlinge ... sind heißt das nicht, dass die anderen 99% genau so sind.
Nur weil 1-5% der Hartz4 - Bezieher das System Missbrauchen (von denen man dann in RTL/Bild usw. hört), heißt dass nicht, dass die anderen 95-99% nicht arbeiten wollen bzw. "Schmarotzer" sind. Die meisten Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, sind gute Menschen und keinesfalls "Bösmenschen". Nachrichten "dramatisieren" gerne, für eine gute Story, dadurch entsteht ein verklärter Eindruck.


Hängt euch nicht an den paar Ar...geigen auf von denen berichtet wird,
schaut selber, sprecht z.B. Flüchtlinge mal an, redet mit ihnen und bekommt einen eigenen Eindruck. Oftmals ist es anders, als in Medien vermittelt...


Zurück zum Thema, wenn es eine wirkliche Herzensangelegenheit ist, dann finden sich immer Mittel und Wege ein Faires Produkt zu bekommen, wenn auch nicht unbedingt einfach, günstig und zu jeder Zeit.
Aber dadurch erhalten Lebensmittel auch ihren "natürlichen" Wert (zurück) :angel: .

2x bearbeitet

Benutzerbild von Medi
vegan261 PostsweiblichFeuchtLevel 2
11.08.2016
Hallo Rudolfo,

regional sticht bio - bei mir jedenfalls.

Grüße!
Medi

Kein Benutzerbild
Rudolfo
12.08.2016
Zitat Medi:


regional sticht bio - bei mir jedenfalls.


Da bin ich in einem Dilemma, Medi. Meine erste Wahl ist ja regional und bio und wenn es diese Kombination nicht gibt wird es kniffelig. Da ich weis, daß konventionelles Gemüse einen bis zu 1000-fach erhöhten Schadstoffgehalt im Vergleich zur Bioware aufweist wäge ich ab, was für mich vertretbar ist.


Sind Waren aus Österreich regional? Für mich schon, da es von Kolbermoor aus nur rund 20 km bis zur tiroler (österreichischen) Grenze sind.
Frankreich? 450 km
Italien? 160 km
Spanien? 1.300 km

Was nun? Bewußt Gifte zur mir nehmen oder einen schlechteren ökologischen Fußabdruck akzeptieren?

Kein Benutzerbild
Nefasu
12.08.2016
Hallo Rudolfo,

Zitat Rudolfo:
Was nun? Bewußt Gifte zur mir nehmen oder einen schlechteren ökologischen Fußabdruck akzeptieren?

Prinzipiell natürlich eine schwierige Frage, auf die jeder für sich eine individuelle Antwort finden werden muss.

Einige Produkte sind z.B. auch überhaupt nicht regional erhältlich (z.B. Reis, Datteln, Bananen, Quinoa, Kala Namak, usw.).

Ich habe mich z.B. dafür entschieden so viel regional wie möglich, danach erst soviel Bio wie möglich zu beziehen.
Meine Gedanken dazu waren, dass meine Großmutter nun schon 96 Jahre glücklich mit "vergiftetem" Obst & Gemüse lebt, unser Planet hingegen bereits im sterben liegt..
Frei nach Paracelsus: "Die Menge macht das Gift" -> auch bei Giften / Schadstoffen. Solange ich mich bewusst so oft wie möglich gegen globale Lebensmittel entscheide, desto mehr helfe ich der Umwelt und dadurch nicht nur mir, sondern auch vielen weiteren Menschen.

Zudem bezieht sich der 1000-fach höhere Schadstoffanteil meist auf ausländische Lebensmittel. Einen groben Einblick habe ich vor Monaten für mich persönlich in einer Tabelle zusammengefasst:
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1kDCgrze5W62ZUqPIrkz3ueT0-unTdD2kIkf27GEiOrs/pubhtml
Das Dokment habe ich zwar erstellt, erhebe jedoch keinen Anspruch auf Vollständikeit, da es schon älter ist und nur zu dem Zweck erstellt wurde, einen groben Überblick zu erhalten und die Thematik differenziert zu begreifen.[*1]

Globale Lebensmittel kaufe ich prinzipiell so selten wie möglich, dafür dann aber im Großformat: 26kg Davert / Rapunzel Reis, 2 Kisten (36kg) Fairtrade Bio Bananen, 1kg Kala Namak Salz.
Damit kann man die Transportwege ebenfalls reduzieren und trocken gelagert hält sich alles über Monate (Bananen geschnitten im Gefrierschrank).

Ausnahmen bestätigen hier auch die Regel:
Z.B. unseren Strom beziehen wir mittlerweile bewusst nicht mehr regional, sondern aus dem Windrad vom Hof Butenland.

Grüße,
Falk

[*1] man beachte bitte besonders die einzige, nicht repräsentative, Quelle für die Tabelle: http://www.greenpeace.de/files/Essen_ohne_Pestizide_01_0.pdf
Ursprünglich sollte das Dokument als Leitfaden dienen auch auf den Wochenmärkten in meiner Gegend (auf denen leider kein einziger Bio-Stand vertreten ist) regionales Obst & Gemüse zu kaufen.
Ist dann aber eher zu einer Art Supermarktführer geworden, den ich nicht mehr benötige seit ich im Februar Alnatura, bzw. seit Ende Juni den regionalen Bio-Frischeversand, entdeckt hatte.

13x bearbeitet

Benutzerbild von Medi
vegan261 PostsweiblichFeuchtLevel 2
12.08.2016
Ja, es ist wirklich ein Dilemma, wie man es macht, macht man es eh falsch.
Ich muss auch auch zugeben, dass ich vielen Bioprodukten nicht traue. Sind die wirklich sauber? In dem Dorf, in dem ich z. T. aufgewachsen bin, gibt es einen Bioland-Gemüsebauern - direkt neben der A9! Das Biogemüse aus dem Nürnberger Knoblauchsland wächst unter der Einflugschneise des Flughafens! Da muss ich nicht für Bio bezahlen, nur weil's draufsteht.
In den Kirschen vom Baum meiner Mutter (der noch nie Dünger gesehen hat), ist in jeder einzelnen ein Wurm. Und wisst ihr was? Das ist bio :lol: So vegan sind die gar nicht. Ich esse die Würmer nämlich mit.

Benutzerbild von kilian
vegan7.051 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
12.08.2016
Hallo,
für mich sticht Bio Regional. Die Transportwege machen wohl gar nicht so viel aus (außer vielleicht bei Flugobst)... es ist natürlich schwer, das genau zu berechnen, aber ich las z. B., dass ein Saison-Apfel von der anderen Seite der Welt immer noch ökologischer sei, als ein regionaler Bio-Apfel im Sommer aus dem Kühllager. Und Pestizide haben zudem ja auch einen ökologischen und gesundheitlichen Fußabdruck. Ich kenne mich bei dem Thema nicht genug aus, aber so handhabe ich das eigentlich.
Viele Grüße
Kilian

Benutzerbild von Medi
vegan261 PostsweiblichFeuchtLevel 2
12.08.2016
Ja, das mit den Äpfeln ist richtig, hab ich mal im TV gesehen. Die Lagerung in den Kühlhäusern ist weitaus umweltschädlicher als einen Apfel aus Chile einschiffen zu lassen. Krass, oder?

Kein Benutzerbild
1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
12.08.2016
Ich sehe Obst aus dem Ausland auch nur als eher minderen Faktor bei Co2 und so an. Es gab mal so eine Bio-kritische Doku, bei der sie vorgerechnet haben, dass man um einiges mehr an Schadstoffen pro Apfel ausstößt wenn man 10 km mit dem Auto zum Biohof fährt, um da seine Äpfel zu kaufen, als wenn man zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Laden fährt und Bioäpfel aus Spanien oder so holt.
Ich habe kein Auto, ich habe ein altes, klappriges Rad (denn auch wenn es kein Benzin braucht, es wird ja immer noch hergestellt, also so lange wie möglich verwenden), ich habe nur ein sehr kleines Zimmer, ich esse Gemüse und Obst, für Flugreisen bin ich zu arm und Bücher leihe ich nur aus der Bibliothek aus, ich denke Fußabdruckmäßig bin ich ganz gut dabei ^^ Da gönne ich mir auch die Avocado oder die Mango^^ Bananen kommen ja ganz gut weg, die können ja per Boot transportiert werden, das ist immer noch weniger schädlich als das Flugzeug.
Ich denke, man macht schon eine ganze Menge richtig, wenn man auf Tier verzichtet, denn die Fressen mit Futter, Transport, Heizung im Stall etc eine ganze Menge mehr Co2 als der Apfel, der lange reisen muss

Benutzerbild von Jogi
vegan377 PostsmännlichErlangenLevel 2
12.08.2016
Zuerst noch kurz zu meinem vorherigen Posting: mit "fair trade" meinte ich den "fairen Handel" der Produkte an sich, nicht die Marke/das Logo. Seit der Verwässerung der Auflagen für das Siegel mit dem fragwürdigen Hinweis auf die Verbreitung des Logos, ist davon leider nicht mehr viel zu halten - wie ihr bereits richtig feststelltet.
Vielmehr ging es mir also um ordentliche Bezahlung, Schutzkleidung, Gewerkschaften usw.

Zitat Medi:
Ja, es ist wirklich ein Dilemma, wie man es macht, macht man es eh falsch.

Das sehe ich nicht so. Falsch ist in meinen Augen lediglich, sie überhaupt keine Gedanken zu machen und einfach zu konsumieren. Alles andere (und wenn es nur ein einziges Produkt im Einkaufswagen ist, das sich etwas von den anderen abhebt), ist bereits RICHTIG. Natürlich ist das alles sehr komplex und teilweise auch unmöglich zu vergleichen und nachzurechnen, jedoch ist jede bewusste Entscheidung ein Gewinn für Mensch, Tier und Umwelt.

Zitat Medi:
Ich muss auch auch zugeben, dass ich vielen Bioprodukten nicht traue. Sind die wirklich sauber?

Ja und Nein. Es gibt in JEDER Branche immer ein paar "schwarze Schafe". So kann es klar sein, dass ein Betrüger dabei ist der seine Ware umdeklariert oder jemand doch ein Gift spritzt, das er nicht spritzen darf. ABER: Zum Einen fliegen solche Skandale immer wieder auf (was ich gut finde, denn das heißt für mich, dass die Kontrollstellen funkionieren) und zum Anderen ist es selbst noch dann eine bessere Ware, wenn nur 1 Gift auf dem Bioprodukt statt der 24 auf dem konventionellen Produkt sind.

Kein Benutzerbild
Irmgarda
12.08.2016
Für mich ist es wichtig Obst und Gemüse in Bio-Qualität zu kaufen. Etwa einmal in der Woche kaufen wir in einem Bioland-Hof ein. Zur Zeit gibt es günstige Preise für Tomaten, die ich besonders im Sommer in allem möglichen Rezeptvariationen liebe.
Wie schon beschrieben wurde, wird auch beim Bioanbau von Obst minimales Gift eingesetzt (es werden die Bioäpfel vom Bodensee mit Kupfer besprüht , wie wir im Urlaub sehen konnten). Trotzdem ziehe ich Bioprodukte den konventionellen Produkten vor, weil meiner Meinung nach z. B. speziell der Gemüse- und Obstanbau von der Nachfrage des Verbrauchers gesteuert werden kann und sinnigerweise für die zukünftigen Generationen der Boden durch z. B. wechselnde Fruchtfolge wieder verbessert werden kann.

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